Zeichen

Zeichen (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Zeichen

die Zeichen

Genitiv des Zeichens

der Zeichen

Dativ dem Zeichen

den Zeichen

Akkusativ das Zeichen

die Zeichen

Worttrennung:

Zei·chen, Plural: Zei·chen

Aussprache:

IPA: [ˈt͡saɪ̯çn̩]
Hörbeispiele:  Zeichen (Info)  Zeichen (Österreich) (Info)
Reime: -aɪ̯çn̩

Bedeutungen:

[1] etwas sinnlich vernehmbares, das als Hinweis für etwas dient
[2] Gebärde, Geste oder Laut, um auf etwas aufmerksam zu machen oder hinzuweisen
[3] die für etwas vereinbarte festgelegte grafische, akustische oder digitale Einheit, Symbol
[4] eine Andeutung, ein Vorzeichen für etwas Kommendes
[5] Astrologie, Astronomie: Tierkreiszeichen
[6] Religion: außergewöhnliches Geschehen, Wunder
[7] Linguistik: Einheit, bestehend aus einer Ausdrucksseite (Form)/ (signifiant) und einer Bedeutung (Inhalt)/ (signifié)

Herkunft:

mittelhochdeutsch zeichen  gmh, althochdeutsch zeihhan  goh, germanisch *taikna-  gem „Zeichen, Erscheinung“, dem eine indogermanische Wurzel *dei(ə)-  inescheinen, erscheinen“ zu Grunde liegt; belegt seit dem 8. Jahrhundert.[1]

Synonyme:

[1] Andeutung, Anzeichen, Anhaltspunkt, Attribut, Ausdruck, Beleg, Beweis, Bild, Blessur, Charakteristikum, Charakterzug, Erscheinung, Fanal, Grundmotiv, Hinweis, Indikation, Leitgedanke, Mal, Marke, Merkmal, Signal, Signet, Sinnbild, Symbol, Wesenszug
[2] Fanfare, Farbe, Fingerzeig, Gebärde, Indikator, Kennzeichnung, Markierung, Nota, Pfiff, Signum, Stempel, Verständigungsmittel, Wink
[3] Chiffre, Code, Hieroglyphe, Jota, Letter, Piktogramm, Schriftzeichen, Sicherheitszeichen, Symbol, Ziffer (im Sinne von Chiffre)
[4] Omen, Symptom, Vorbote, Vorzeichen
[5] Sternzeichen
[6] Abnormität, Kuriosum, Merkwürdigkeit, Mirakel, Phänomen, Unmöglichkeit, Wunder
[7] Signe

Gegenwörter:

[1] Sache
[3] Bedeutung

Oberbegriffe:

[1] Hinweis
[2] Markierung
[3] Schrift, Formel
[4] Vorbote
[5] Sternbild, Tierkreis (Zodiak)
[6] Mysterium

Unterbegriffe:

[1] Alarmzeichen, Berührungszeichen, Bewegungszeichen, Einheitenzeichen, Geruchszeichen, Geschmackszeichen, Herkunftszeichen, Himmelszeichen, Hörzeichen, Klopfzeichen, Merkzeichen, Riechzeichen, Schwächezeichen
[2] ASL-Zeichen, Besetztzeichen, Bildzeichen, Blinkzeichen, Brandzeichen, Buchzeichen, Bundzeichen, Denkzeichen, Ehrenzeichen, Erkennungszeichen, Fabrikzeichen, Feldzeichen, Feuerzeichen, Firmenzeichen, Flaggenzeichen, Forstzeichen, Freizeichen, Friedenszeichen, Gütezeichen, Handzeichen, Hoheitszeichen, Klingelzeichen, Kreuzzeichen, Leuchtzeichen, Lesezeichen, Lichtzeichen, Mahnzeichen, Markenzeichen, Nationalitätszeichen, Pausenzeichen, Prüfzeichen, Qualitätszeichen
[3] Abzeichen, Aktenzeichen, Beizeichen, Beschauzeichen, Betonungszeichen, Binärzeichen, Erhöhungszeichen, Ersetzungszeichen, Flammenzeichen, Funkzeichen, Geheimzeichen, Gleichheitszeichen, Klopfzeichen, Morsezeichen, Namenszeichen, Operationszeichen, Pfeil, Rauchzeichen, Rechenzeichen, Rufzeichen, Sonderzeichen, Steuerzeichen, Seezeichen, Siegeszeichen, Startzeichen, Superzeichen, Umweltzeichen, Unterscheidungszeichen, Verkehrszeichen, Victory-Zeichen, Vortragszeichen, Vorzeichen, V-Zeichen, Wahrzeichen, Warenzeichen, Wasserzeichen, Wegzeichen, Wertzeichen, Wurzelzeichen, Ziffer, Zeitzeichen, Zinke, Zunftzeichen
[3] Informatik: ASCII-Zeichen (Nicht-ASCII-Zeichen), Unicode-Zeichen (Nicht-Unicode-Zeichen), UTF-Zeichen
[3] Ideogramm, Logogramm, Phonogramm, Piktogramm
[3] Akzentzeichen, Anführungszeichen, Ausrufezeichen oder Ausrufungszeichen oder Ausrufzeichen, Begriffszeichen, Buchstabe, Deutezeichen/Deutzeichen, Formelzeichen, Fragezeichen, Fugenzeichen, Interpunktionszeichen, Lautzeichen, Leerzeichen, Nebenbetonungszeichen, Satzschlusszeichen, Satzzeichen, Schriftzeichen, Silbenzeichen, Sonderzeichen, Superzeichen, Tonzeichen, Trennungszeichen, Wiederholungszeichen, Wortzeichen
[4] Hoffnungszeichen, Krankheitszeichen, Krisenzeichen, Lebenszeichen, Todeszeichen, Warnzeichen
[5] Erdzeichen, Feuerzeichen, Luftzeichen, Wasserzeichen
[6] Himmelszeichen
[7] Index, Ikon, Symbol
[7] Wortzeichen
[7] Kurzzeichen, Logogramm, Phonogramm

Beispiele:

[1] Ich hab mir im Buch an der Stelle extra ein Zeichen mit dem Textmarker gemacht.
[2] Sie hat ihm ein Zeichen gegeben, sie in Ruhe zu lassen.
[3] Die Addition von zwei Zahlen wird durch das Zeichen '+' dargestellt.
[4] Die Aussagen der Vorstände sind ein gutes Zeichen für die Wirtschaft in der nächsten Zeit.
[5] Er ist im Zeichen der Fische geboren.
[6] Nachdem er die Stadt verlassen hat, wurde das Wetter schlechter, wenn das mal kein Zeichen ist.
Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. (Lukas 2,12 nach Martin Luther)
[7] Wörter wie "Hund", "Katze", "Tisch" sind Zeichen, da sie aus einer Ausdrucksseite und einer Bedeutung bestehen.
[7] „Schließlich gibt es Zeichen, deren Funktion die Organisation des Textes ist - Funktionswörter, grammatische Zeichen.[2]
[7] „Jedes Zeichen hat zwei Seiten, eine Ausdrucks- und eine Inhaltsseite.“[3]

Redewendungen:

die Zeichen stehen auf etwas; die Zeichen stehen auf Sturm, ein Zeichen setzen; die Zeichen der Zeit erkennen; es geschehen noch Zeichen und Wunder; im Zeichen von etwas stehen; seines Zeichens; unter dem Zeichen von etwas stehen; unter einem glücklichen Zeichen stehen; unter einem günstigen Zeichen stehen; unter einem guten Zeichen stehen;unter einem ungünstigen Zeichen stehen; Zeichen setzen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] ein deutliches / heimliches / unmissverständliches / unverständliches Zeichen; ein Zeichen geben / verabreden; das Zeichen zum Angriff / Einsatz / Sturm geben; sich durch Zeichen (miteinander) verständigen; jemanden durch ein Zeichen warnen; sie nickte zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte; als / zum Zeichen der Versöhnung die Hände reichen / sich umarmen;
[3] ein chemisches / mathematisches Zeichen; die Zeichen (zum Beispiel: der altägyptischen / chinesischen / sumerischen) Schrift; unter dem Zeichen des Halbmonds / des Kreuzes; beim (zum Beispiel: Klavierspielen) die Zeichen beachten; im Absatz / Satz die Zeichen richtig setzen;
[4] ein alarmierendes / bedenkliches / böses / deutliches / eindeutiges / klares / sicheres / schlechtes / untrügliches Zeichen; das ist kein gutes Zeichen; das ist ein Zeichen dafür, dass …; die Zeichen (von etwas) nicht übersehen / übersehen; ein Zeichen des Himmels, etwas als ein günstiges Zeichen nehmen; etwas mit allen Zeichen (zum Beispiel: der Verachtung) zurückweisen; Zeichen der Ungeduld / des Unmuts von sich geben; auf ein Zeichen (von jemandem) warten; etwas für ein Zeichen von (zum Beispiel: Liebe / Schwäche) halten;
[5] absteigende / aufsteigende Zeichen; die Zeichen des Tierkreises; die Sonne steht im Zeichen (zum Beispiel: der Fische / der Jungfrau / des Krebses / des Stiers); im Zeichen (zum Beispiel: des Löwen / des Wassermanns / des Widders / des Zwillings) geboren sein;
[7] die Sprache ist ein System von Zeichen, diakritisches Zeichen

Wortbildungen:

Substantive:
[3] Abzeichen, Kennzeichen, Verzeichnis, Zeichendeuter, Zeichenebene, Zeichenerkennung, Zeichenfolge, Zeichengebung, Zeichenkette, Zeichenkodierung, Zeichenprogramm, Zeichensatz, Zeichenschrift, Zeichensetzung, Zeichensprache, Zeichensystem, Zeichentheorie, Zeichenwelt
[7] Zeichenbegriff, Zeicheninventar, Zeichenmenge, Zeichenmodell, Zeichenrepertoire, Zeichensatz, Zeichensprache, Zeichensystem, Zeichentheorie, Zeichenvorrat
Verben: [3] unterzeichnen, zeichnen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[3, 7] Wikipedia-Artikel „Zeichen
[1–4, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zeichen
[1–5, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zeichen
[1–5] Duden online „Zeichen
[3] canoo.net „Zeichen
[1–6] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonZeichen
[1–5] The Free Dictionary „Zeichen
[7] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, Kröner, Stuttgart 2002, Stichwort: „Zeichen“, ISBN 3-520-45203-0.
[7] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache, Dritte neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Zeichen“, Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005, ISBN 978-3-476-02056-7.
[7] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch, 4. neu bearbeitete Auflage, Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Zeichen“, ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Zeichen“, Seite 1005.
  2. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 73, ISBN 3-484-73002-1.
  3. Christa Dürscheid: Einführung in die Schriftlinguistik, 3. überarbeitete und ergänzte Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, Seite 15, ISBN 3-525-26516-6.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Deichen, Eichen, eichen, Leichen, Reichen, reichen, seichen, Weichen, weichen, zeichnen, zeigen, zeihen
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