Katze

Katze (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Katze

die Katzen

Genitiv der Katze

der Katzen

Dativ der Katze

den Katzen

Akkusativ die Katze

die Katzen

Nebenformen:

Katz

Worttrennung:

Kat·ze, Plural: Kat·zen

Aussprache:

IPA: [ˈkat͡sə]
Hörbeispiele:  Katze (Info),  Katze (Österreich) (Info)
Reime: -at͡sə

Bedeutungen:

[1] Zoologie: dem Menschen verbundenes, anschmiegsames Haustier (Felis silvestris catus), in zahlreichen Rassen gezüchtet
[a] speziell das Weibchen
[2] ein Teil eines Brückenkranes
[3] Zoologie: Plural: eine Familie (Félidae) der Raubtiere

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert belegt; althochdeutsch kazza  goh f., kazzo  goh m., aus lateinisch catta  la (Martial, um 75 n. Chr.) entlehnt, von einer nordafrikanischen Sprache übernommen, vergleiche nubisch kadīs, berberisch kaddîska, letzlich aus spätägyptischer čaute f.,[1] čaus m. ‚Falbkatze‘ stammt.[2]

Synonyme:

[1] Hauskatze (Felis catus, Felis domestica), Stubentiger, Dachhase, Mieze, Miezekatze, Büsi
[1a] Kätzin, die Katze Murner in der Fabel
[2] Laufkatze

Weibliche Wortformen:

[1] Kätzin

Männliche Wortformen:

[1, 1a] Kater

Verkleinerungsformen:

Kätzchen, Kätzlein

Oberbegriffe:

[1] Haustier, Säugetier

Unterbegriffe:

[1] nach Geschlecht: Kater, Kätzin
[1] nach Rasse: Angorakatze, Heilige Birma, Britisch Kurzhaar, Europäisch Kurzhaar, Perserkatze, Rassekatze, Siamkatze
[1] Schmusekatze (→ Schmusekätzchen)
[1] übertragen: Geldkatze, Meerkatze
[3] Raubkatze
[3] Arten: Andenkatze (Oreailurus jacobitus), Angorakatze (Felis maniculata angorensis), Bengalkatze (Prionailurus bengalensis), Borneokatze (Catopuma badia), Chilenische Waldkatze (Oncifelis guigna), Falbkatze (Felis (silvestris) libyca), Fischkatze (Prionailurus viverrinus/Felis v.), Flachkopfkatze (Prionailurus planiceps), Gepard (Unterfamilie Acinonyxchinae), (afrikanische) Goldkatze (Profelis aurata), Großkatze (Pantherinae), Iriomotekatze (Prionailurus bengalensis iriomotensis); (Prionailurus iriomotensis), Jaguar (Panthera onca), Karakal (Caracal caracal), Leopard (Panthera pardus), Löwe (Panthera leo), Luchs (Lynx lynx, auch: Felis lynx), Manul (Otocolobus manul), Marguay (Leopardus wiedii), Marmorkatze (Pardofelis marmorata), Nebelparder (Neofelis nebulosa), Ozelot (Leopardus pardalis), Ozelotkatze (Leopardus tigrinus), Pampaskatze (Oncifelis colocolo), Puma (Puma concolor), Rohrkatze (Felis chaus), Rostkatze (Prionailurus rubiginosus), Säbelzahnkatze (Machairodontinae), Salzkatze (Oncifelis geoffroyi), Sandkatze (Felis margarita), Schleichkatze (Viverridae), Schneeleopard (Uncia uncia), Schwarzfußkatze (Felis nigripes), Serval (Leptailurus serval), Steppenkatze (Felis ornata), Tiger (Panthera tigris), Vankatze, Wildkatze (Felis silvestris)

Beispiele:

[1] Eine Katze jagt eine Maus.
[1] „Doch binnen einer halben Stunde fand sich die Katze erneut vor dem Amtszimmer des Schatzmeisters ein, weitaus hungriger als vorher.“[3]
[1] „Außerdem sind Katzen selbstsüchtige kleine Arschlöcher.“[4]
[1a] Ist das eine Katze oder ein Kater?
[2] Der Brückenkran mit seiner Katze steht in der Montagehalle.
[3] Katzen sind Jäger mit sehr guter Nachtsicht.

Redewendungen:

Augen auskratzen wie eine Katze – eine gefährlich werdende (weibliche) Person
da beißt sich die Katze in den Schwanzein Problem führt auf sich selbst zurück und kann deshalb nicht gelöst werden; ein Beweis ist zirkulär
damit kann man keine Katze mehr hinter dem Ofen hervorlocken – veraltete bzw. zwecklose Methode, Sache, etc.
der Katze die Schelle umbinden / umhängen – derjenige sein bzw. insgesamt der Vorgang, indem man die Gefahr eines Übergriffs, etc. bannt: nach einer Fabel
die Katze im Sack kaufen – sich auf etwas Unwägbares einlassen
die Katze aus dem Sack lassen – jemandem ein eigenes Geheimnis offenbaren
flink wie eine Katze sein – besonders flink sein
für die Katz sein – unnötig, vergeblich, umsonst sein
mit jemandem Katz und Maus spielen – jemandem scheinbar Freiheiten lassen, nur um ihn danach umso grausamer zurechtzustutzen; jemandem mit weit überlegener Raffinesse mitspielen; an jemandem seinen Mutwillen auslassen
Katzen und Hunde regnen – (sehr) schlechtes Wetter
keine Katze (mehr) aus dem Haus jagen / schicken /setzen und so weiter – sehr schlechtes Wetter (Variation: keinen Hund (mehr) aus dem Haus jagen / schicken /setzen und so weiter)
wie Hund und Katz' sein – im Streit liegen
das geht ab wie Schmidts Katze – es geht sehr schnell. („Schmidt“ meint den Schmied, der aus Versehen mit dem Hammer auf den Schwanz der Katze gehauen hat. Deswegen „ging“ die Katze „ab“.)
sieben Leben haben wie eine Katze – vieles überstehen, robust sein, nicht umzubringen sein
wie eine Katze immer auf die eigenen Füße fallen – sich geschickt aus der Affäre ziehen
wie eine nasse Katze schauen – überrascht sein bzw. schauen, …
wie eine Katze um den heißen Brei schleichen – der Sache aus dem Weg gehen, verhalten reagieren, zögern, etc.
nach der Katze treten – die eigene Wut perfide gegenüber einem Unschuldigen auslassen

Sprichwörter:

die Katze lässt das Mausen nicht – ein (angeborenes) Verhalten kommt immer wieder zum Vorschein
Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch – ist die gewöhnliche Autorität abwesend, schlagen alle über die Stränge
Ist die Katze aus dem Haus, rührt sich die Maus
Ist die Katze aus dem Haus, freut sich die Maus
Käm' eine Katze ins Morgenland, sie würde miauen, wie es hier bekannt. – manche Dinge sind überall gleich
nachts sind alle Katzen grau. – (Motivierung: nachts sieht das menschliche Auge keine Farben) wo Licht fehlt, sieht oder beachtet man die (feinen) Unterschiede nicht; unter besonderen Umständen fallen die üblichen Unterscheidungen zusammen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Katzen fauchen, jagen, lauern, kratzen, mausen, mau(n)zen, miauen, schlecken, (herum-/umher-)schleichen, schmusen, schnurren
[1] (die) Katze im Sack, (die) Katze aus dem Sack, wie eine Katze, die Katze auf dem heißen Blechdach, wie Hund und Katz, die Katze im Sack kaufen, wie die Katze um den heißen Brei, die Katze aus dem Sack lassen, wie die Katze auf die Füße fallen, eine Katze mag zu einem König aufblicken, eine Katze mit Handschuhen fängt keine Mäuse, der Katze die Schelle anhängen, schleich nicht wie die Katze um den heißen Brei, eine braun gezeichnete Katze, so nass wie eine ertränkte Katze, eine Katze hat ein zähes Leben, leben wie Hund und Katze, eine verbrühte Katze fürchtet kaltes Wasser, man muss die Katze nicht im Sack kaufen, wie Hund und Katze leben, eine Katze hat neun Leben, Schmitts Katze, Schrödingers Katze
[1] eine abessinische Katze, eine gefleckte Katze ( Audio (Info)), eine gestreifte Katze, eine getigerte Katze, eine schwanzlose Katze, eine schwarze Katze
[?] Neunschwänzige Katze (= Peitsche)

Wortbildungen:

Katzenallergie, Katzenauge, Katzenbaum, Katzenbesitzer, Katzenbuckel, Katzendreck, Katzenfell, Katzenfutter, Katzengold, Katzengras, Katzenhalter, Katzenhasser, Katzenjammer, Katzenjunges, Katzenklappe, Katzenklee, Katzenklo, Katzenkonzert, Katzenleukose, Katzenliebhaber, Katzenminze, Katzenmusik, Katzennarr, Katzenpfote, Katzenschnupfen, Katzensprung, Katzentisch, Katzenwäsche, Katzenzunge, Weltkatzentag

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Katze
[1–3] Wikipedia-Artikel „Katze (Begriffsklärung)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Katze
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Katze
[1, 3] canoo.net „Katze
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKatze
[1, 3] The Free Dictionary „Katze
[1] Wiktionary-Verzeichnis Tiere

Quellen:

  1. Jean-Paul Savignac: Dictionnaire français-gaulois, Stichwort: „chat“. Errance, Paris 2004, Seite 82.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. Philip J. Davis: Pembrokes Katze. Die wundersame Geschichte über eine philosophierende Katze, ein altes mathematisches Problem und die Liebe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-596-10646-X, Seite 19. Englisches Original 1988.
  4. Trevor Noah: Farbenblind. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2017 (Originaltitel: Born a Crime: Stories from a South African Childhood, übersetzt von Heike Schlatterer aus dem Englischen), ISBN 978-3-89667-590-3, Seite 118.
  5. Nach Francisco Moscoso García: Diccionario español – árabe marroquí. Junta de Andalucía, Dirección General de Coordinación de Políticas Migratorias, Sevilla 2005, ISBN 84-689-2464-4, Stichwort »Gato«, Seite 140.
  6. Mundartnahe Umschrift nach Richard S. Harrell; compiled by Thomas Fox, Mohammed Abu-Talib, with the assistance of Ahmed Ben Thami, Allal Chreibi, Habiba Kanouni, Ernest Ligon, Mohammed Mekaoui (Herausgeber): A Dictionary of Moroccan Arabic. Moroccan–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1966, Stichwort »qeṭṭ« sowie Stichwort »qeṭṭa«, Seite 118.
  7. Mundartnahe Umschrift nach Harvey Sobleman, Richard S. Harrell; compilation by Thomas Fox, Alan McAninch, Allal Chreibi, Majid Soussane, Mohamed Neheiri (Herausgeber): A Dictionary of Moroccan Arabic. English–Moroccan. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1963, Stichwort »cat«, Seite 30.
  8. Mundartnahe Umschrift nach Richard S. Harrell; compiled by Thomas Fox, Mohammed Abu-Talib, with the assistance of Ahmed Ben Thami, Allal Chreibi, Habiba Kanouni, Ernest Ligon, Mohammed Mekaoui (Herausgeber): A Dictionary of Moroccan Arabic. Moroccan–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1966, Stichwort »mešš, mošš« sowie Stichwort »mešša«, Seite 88.
  9. Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »قطّ« und Stichwort »قطّة«, Seite 707.
  10. Nach Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200, Stichwort »Kater« und Stichwort »Katze« , Seite 171 sowie Anmerkungen zur Realisierung des Qāf Seite ⅩⅣ.
  11. Karl Stowasser, Moukhtar Ani (Herausgeber): A Dictionary of Syrian Arabic. English–Arabic. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2004 (Georgetown classics in Arabic language and linguistics), ISBN 1-58901-105-8, Stichwort »cat«, Seite 36.
  12. D.R. Woodhead, Wayne Beene (Hrsg.); under the technical direction of Karl Stowasser, with the assistance of Majid Damah, Faisal Al-Khalaf, Husain Mustafa, Darrel Smith, Ronald G. Wolfe: A Dictionary of Iraqi Arabic. Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1967, ISBN 0-87840-281-0, Stichwort »b-z-z-w-n, bazzuun, bazzuuna«, Seite 34.
  13. Beverly E. Clarity, Karl Stowasser, Ronald G. Wolfe, D.R. Woodhead, Wayne Beene (Herausgeber): A Dictionary of Iraqi Arabic. English–Arabic Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2003, ISBN 0-87840-136-9, Stichwort »b-z-z-w-n, bazzuun, bazzuuna«, Seite 34 (arabisch-englischer Teil).
  14. Cléo Vilson Altenhofen: Hunsrückisch in Rio Grande do Sul. Ein Beitrag zur Beschreibung einer deutschbrasilianischen Dialektvarietät im Kontakt mit dem Portugiesischen. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06776-0, DNB 946457603, Seite 170, 229, 264.
  15. Heinrich P. Kelz: Phonologische Analyse des Pennsylvaniadeutschen. Buske, Hamburg 1971 (Forschungsberichte des Instituts für Kommunikationsforschung und Phonetik der Universität Bonn ; Band 32), ISBN 978-3-87118-065-1, DNB 457180927, Seite 35.
  16. Ebenda, Seite 99.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Atze, Glatze, Kate, Karzer, Kitze, Kotze, kotze, kratze, Matze, patze, Ratze, Tatze
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