Schuss

Schuss (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Schuss

die Schüsse

Genitiv des Schusses

der Schüsse

Dativ dem Schuss
dem Schusse

den Schüssen

Akkusativ den Schuss

die Schüsse

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Schuß

Worttrennung:

Schuss, Plural: Schüs·se

Aussprache:

IPA: [ʃʊs]
Hörbeispiele:  Schuss (Info)
Reime: -ʊs

Bedeutungen:

[1] Abfeuern einer Waffe
[2] der Vorgang des Schießens, vom Abfeuern bis zum Eindringen des Geschosses ins Ziel (oder daneben)
[3] ohne Plural: Mengenangabe des jeweiligen Geschosses
[4] Treten eines Balles
[5] ohne Plural: etwas (in Bezug auf Flüssigkeiten)
[6] Injektion einer Droge
[7] die Aufzeichnung eines bewegten Bildes (Video / Film)
[8] Weberei: der beim Weben durch die Kette geführte Faden
[9] umgangssprachlich: leichte Verrücktheit
[10] besonders schnelles Wachsen
[11] genormte Etappe einer Transportroute (im Transportwesen vor der Eisenbahn)  •  Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.

Herkunft:

mittelhochdeutsch „schuʒ“, althochdeutsch „scuʒ“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Abfeuern, Abschuss
[3] Munition
[4] Tritt
[5] Spritzer; ein bisschen, ein wenig, etwas
[6] Injektion, Druck
[7] Aufnahme
[9] siehe: Verzeichnis:Deutsch/Verrücktheit

Verkleinerungsformen:

Schüsschen

Unterbegriffe:

[1] Abschuss, Fehlschuss, Gewehrschuss, Heckenschuss, Kanonenschuss, Meisterschuss, Pistolenschuss, Raketenschuss, Salutschuss, Schnellschuss, Schreckschuss, Schrotschuss, Startschuss, Todesschuss, Warnschuss
[2] Bauchschuss, Beinschuss, Blattschuss, Durchschuss, Genickschuss, Heimatschuss/Heimatschuß, Kopfschuss, Lungenschuss, Pfeilschuss, Rückenschuss, Steckschuss, Streifschuss
[4] Beinschuss, Distanzschuss, Fernschuss, Flachschuss, Lattenschuss, Linksschuss, Pfostenschuss, Rechtsschuss, Torschuss, Weitschuss
[7] Gegenschuss, Schnappschuss
[8] Schussfaden
[9] Sockenschuss

Beispiele:

[1] Zur Warnung gab die Polizei einen Schuss ab.
[1] „Nur noch vereinzelt waren Schüsse zu hören.“[2]
[2] Ein Schuss traf ihn ins Bein, ein anderer in die rechte Hand.
[2] Stauffacher: „Gott sei gelobt!“ Leuthold: „Das war ein Schuss! Davon / Wird man noch reden in den spätsten Zeiten.“ (Schiller)[3]
[3] „Wieviel Schuss hast du noch“, fragte er unsicher. „Ein Magazin und zwei Kugeln im Lauf!“, sagte der andere.
[4] Michael Ballack setzt zum Schuss an, schießt und … leider Ecke.
[5] Ich hätte gern Tee mit einem Schuss Rum.
[5] Berliner Weiße mit Schuss
[6] Sie setzte sich einen Schuss mit einer rostigen Spritze.
[7] Eine Kamera übernimmt den Schuss auf den Moderator, die andere den Gegenschuss auf den Gast.
[8] Beim Halbleinen ist entweder die Kette oder der Schuss aus Baumwolle.
[9] Hör doch auf, du hast ja einen Schuss!
[10] Bei günstiger Witterung machen die Pflanzen im Frühjahr einen Schuss.
[10] „Du meine Güte, Junge, hast Du einen Schuss gemacht! Du kannst mir jetzt ja auf den Kopf spucken.“

Redewendungen:

ein Schuss in den Ofen
einen Schuss haben
ein Schuss ins Blaue
der Schuss geht nach hinten los
gut in Schuss sein
schlecht in Schuss sein
einen Schuss vor den Bug geben
keinen Schuss Pulver wert sein
[11] weitab vom Schuss sein
sich einen Schuss setzen/drücken/machen
einen Schuss machen/tun
zum Schuss kommen
der Schuss ist im Kasten
etwas in Schuss bringen/halten/kriegen
Du hast wohl den Schuss nicht gehört?

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] gezielter Schuss, scharfer Schuss; ein Schuss fällt; ein Schuss aus dem Hinterhalt; zum Schuss kommen
[2] ein Schuss aus dem Gewehr/der Pistole; Schüsse peitschen über (etwas); der Schuss geht los/daneben/trifft ins Schwarze; der Schuss löst sich/prallt ab/trifft mitten in (etwas)/verfehlt sein Ziel; (etwas) mit einem Schuss zur Strecke bringen
[3] (z. B.: einen/drei/fünfzehn) Schuss Salut hören können
[4] den Ball mit einem Schuss ins Netz/Tor befördern; ein Schuss aufs Tor; der Schuss ging an die Latte/ins Aus/ins Tor; einen Schuss abwehren; einen Schuss (nicht) halten können
[5] einen Schuss (z. B.: Rotwein/Rum/Sahne) hinzutun/zusetzen; Weiße mit Schuss (berliner Getränk); die Rede war mit einem Schuss Humor gewürzt
[6] goldener Schuss; der Stoff reicht für einen Schuss; (sich) einen Schuss setzen
[7] Schuss und Gegenschuss

Wortbildungen:

Schussbahn, Schussbein, Schussfaden, Schussfahrt, Schussfeld, Schussgelegenheit, Schussglück, Schusskraft, Schusslinie, Schussnähe, Schussschwäche, Schuss-Schwäche, Schussstiefel, Schussverletzung, Schusswaffe, Schusswechsel, Schussweite, Schusswunde, Selbstschuss
schussbereit, schussfertig, schussfest, schussgewaltig, schussschwach, schusssicher, schussstark

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 4, 8] Wikipedia-Artikel „Schuss
[1–3, 5, 9, 10] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schuß
[1–5, 7, 10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schuß
[1–4] canoo.net „Schuss
[1, 4] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonSchuss
[1, 2, 4–6] The Free Dictionary „Schuss
[1, 2, 4–6] Duden online „Schuss

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. Stichwort: schlagen. ISBN 3-423-03358-4.
  2. Cornelia Schmalz-Jacobsen: Russensommer. Meine Erinnerungen an die Befreiung vom NS-Regime. C. Bertelsmann, München 2016, ISBN 978-3-570-10311-1, Seite 87.
  3. Wikisource-Quellentext „Friedrich Schiller: Wilhelm Tell

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schluss, Stuss, Schuhs (Genitiv von Schuh)
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