Mais

Mais (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Mais

die Maise

Genitiv des Maises

der Maise

Dativ dem Mais

den Maisen

Akkusativ den Mais

die Maise

Anmerkung zur Pluralform:

Die Pluralform ist selten[1] und wird nur dann verwendet, wenn verschiedene Sorten Mais unterschieden werden sollen[2][3][4][5].

Worttrennung:

Mais, Plural: Mai·se

Aussprache:

IPA: [maɪ̯s]
Hörbeispiele:  Mais (Info)
Reime: -aɪ̯s

Bedeutungen:

[1] (ursprünglich aus Zentralamerika stammende) zu den Süßgräsern (Poaceae) zählende Getreidepflanze (Zea mays) von hohem Wuchs mit breiten, langen Blättern und einer am Gipfel befindlichen Rispe von Staubblüten, deren Fruchtstand aus großen, ringsum mit Körnern besetzten Kolben besteht und die als Nahrungsmittel sowie als Viehfutter verwendet wird
[2] Frucht der unter [1] beschriebenen Pflanze

Herkunft:

Das Wort »Mais« entstammt der ausgestorbenen karibischen Indianersprache der Taíno auf Hispaniola (heutiges Haiti)[6][7][8], in der die Pflanze mahís  tnq[8], mahiz  tnq[7], mays  tnq[2][3][4][5][9], mayz  tnq[1] und marisi  tnq[9] genannt wurde. Das durch Kolumbus um 1500 vermittelte spanische maíz  es[1][2][3][4][5][6][7][9] gelangte in die europäischen Sprachen.[8] Das Wort wird mit der Sache in Deutschland eingeführt, nachdem diese zunächst seit dem 16. Jahrhundert[8] als »Welschkorn«, »Türkisch Korn« oder »Türkischer Weizen«[8] bezeichnet worden war (vergleiche englisch Indian corn  en)[6]: Mit der Herkunftsbezeichnung »indisch« ist ‚westindisch‘ gemeint, die jedoch später missverstanden wurde; »türkisch« stand zur Zeit der Bezeichnung für ‚asiatisch‘ und spiegelt dieses Missverständnis wider; »welsch« stand hier einfach für ‚fremd[6] Diese Bezeichnungen haben sich bis heute noch landschaftlich gehalten.[8] Ab dem 16. Jahrhundert[6][8] sind dann auch Formen wie mahis[6], Maytz[8], Maiz[8], Mays[8] sowie, in der botanischen Fachsprache, Maizum, Maiz und Mays Indicum[8] bezeugt. Die Schreibweise Mais ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.[8]

Synonyme:

[1] Maisstaude
[1, 2] Deutschland (ostmitteldeutsch), Österreich: Kukuruz
[1, 2] Österreich (west- und südostösterreichisch), Liechtenstein: Türken
[1, 2] landschaftlich: Türkenkorn, Türkisch Korn, Türkischer Weizen, Welschkorn
[1, 2] Brasilien (Rio Grande do Sul, Santa Catarina): Milje

Oberbegriffe:

[1] Pflanze, Nutzpflanze, Kulturpflanze, Getreidepflanze
[1] Zerealie/Feldfrucht, Getreide
[1] Botanik: Gras, Süßgras
[2] Frucht

Unterbegriffe:

[1] nach Art des Korns: Hartmais, Puffmais, Spelzmais, Stärkemais, Wachsmais, Zahnmais, Zuckermais
[1] nach Art der Verwendung: Futtermais, Körnermais, Kulturmais, Silomais, Speisemais
[1] besondere Arten: Energiemais, Genmais, Hybridmais

Beispiele:

[1] Reifer Mais wird an Hühner verfüttert, unreifer an Kühe.
[1] „Die Kolben des Maises unterscheiden sich so stark von den Ähren seiner Vorfahren, dass die wilde Ursprungsart lange Jahre nicht erkannt wurde.“[10]
[1] „Der Mais ist weltweit ein wichtiges Nahrungs-und Futtermittel.[…] Der Mais stammt aus Amerika.[…]Mais verlangt trockenes, heißes Klima; in Deutschland wurde er selten reif und fand deshalb als Grün- und Silofutter Verwendung.[…] In Amerika wurde früher weißer oder gelber Mais angebaut, doch hat letzterer aus landwirtschaftlichen Erwägungen die Oberhand gewonnen.“[11]
[1] „Im Gegensatz zum Getreide, bei dem eine Eliminierung von Krankheitserregern im Vordergrund steht, richtet sich die Saatgutbehandlung beim Mais hauptsächlich gegen Schädlinge, die vom Boden aus die Wurzeln zerstören oder gegen beißende und saugende Insekten, die den Halmgrund bzw. die Blätter befallen.“[12]
[1] „Biogasanlagen sind überwiegend auf konventionellen Mais als Substratgrundlage ausgelegt.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Mais anbauen, ernten
[2] Mais trocknen, Brot aus Mais

Wortbildungen:

[1] Maisanbau, Maisblüte/fachsprachlich: Maisfahne, maisfarben, Maisfeld, maisgelb, Maisgranulat, Maiskolben, Maispapier, Maispflanze, Maispollen, Maissaat, Maissaatgut, Maissilage, Maissorte, Maisstaude, Maisstroh
[1] Krankheiten: Maisbeulenbrand, Maisrost
[1] Schädlinge: Maiszünsler, Westlicher Maiswurzelbohrer
[2] Maisbier, Maisbrei, Maisbrot, Maisernte, Maisflocken, Maisgrieß, Maiskeim, Maiskernpuder, Maiskolben, Maiskorn, Maismehl, Maisöl, Maisproduzent, Maisprotein, Maisspindel, Maisstärke (→ Maisstärkepuder)
[2] Sportgerät: Maisbirne

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120, Seite 2492–2493.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1105.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 838.
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 560.
[1, 2] Duden online „Mais
[1] wissen.de – Wörterbuch „Mais
[1] wissen.de – Lexikon „Mais
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Mais
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mais
[1, 2] The Free Dictionary „Mais
[*] canoo.net „Mais
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonMais
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Mais
[1] D. Johann Georg Kruͤnitz: Oekonomiſche Encyclopaͤdie, oder allgemeines Syſtem der Staats- Stadt- Haus- u. Landwirtſchaft in alphabetiſcher Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Mais“., „Mays
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Mais
[1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Mais“ (Wörterbuchnetz), „Mais“ (Zeno.org)
[1] Pfälzisches Wörterbuch „Mais
[1] Rheinisches Wörterbuch „Mais

Quellen:

  1. Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 560.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120, Seite 2492.
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1105.
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 838.
  5. Duden online „Mais
  6. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 591.
  7. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 826.
  8. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Mais“.
  9. wissen.de – Wörterbuch „Mais
  10. Peter H. Raven, Ray F. Evert, Susan E. Eichhorn: Biologie der Pflanzen. 4. Auflage. de Gruyter, Berlin 2006 (Originaltitel: Biology of Plants, übersetzt von einem Übersetzerkollektiv), ISBN 978-3-11-018531-7, Seite 547 (Zitiert nach Google Books).
  11. Ludwig Narziss, Werner Back: Die Bierbrauerei. 8., überarbeitete und ergänzte Auflage. 2. Band: Die Technologie der Würzebereitung, WILEY-VCH, Weinheim 2009, ISBN 978-3-527-32533-7, Seite 26 (Zitiert nach Google Books).
  12. Horst Börner, unter Mitarbeit von Klaus Schlüter und Jens Aumann: Börner, Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. 8. Auflage. Springer, Dordrecht/Heidelberg/London/New York 2009, ISBN 978-3-540-49067-8, ISSN 0937-7433, Seite 608, DOI: 10.1007/978-3-540-49068-5 (Zitiert nach Google Books).
  13. Victor Anspach: Status quo, Perspektiven und wirtschaftliche Potenziale der Biogaserzeugung und landwirtschaftlichen Betrieben im ökölogischen Landbau. Dissertation. kassel university press, Kassel 2010, ISBN 978-3-89958-812-5, Seite 44 (Zitiert nach Google Books).

Deklinierte Form

Nebenformen:

Maien

Worttrennung:

Mais

Aussprache:

IPA: [maɪ̯s]
Hörbeispiele:
Reime: -aɪ̯s

Grammatische Merkmale:

  • Genitiv Singular des Substantivs Mai
Mais ist eine flektierte Form von Mai.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Mai.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Mai, Maid, Maisch, Maiß
Anagramme: Amis, Siam



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mais, mice
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