Bein

Bein (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Bein

die Beine

Genitiv des Beins
des Beines

der Beine

Dativ dem Bein
dem Beine

den Beinen

Akkusativ das Bein

die Beine

Worttrennung:

Bein, Plural: Bei·ne

Aussprache:

IPA: [baɪ̯n]
Hörbeispiele:  Bein (Info)
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

[1] Extremität zum Laufen und Stehen
[2] Teil von Möbeln, der zum Stehen auf dem Untergrund/Boden dient
[3] kurz für: Hosenbein
[4] Süddeutschland, Österreich, Schweiz, sonst veraltet, in der Medizin nur in zusammengesetzten Wörtern: Knochen

Herkunft:

Mittel- und Althochdeutsch bein, belegt seit dem 8. Jahrhundert. Die Herkunft des altgermanischen Wortes ist unklar. Die ursprünglichere Bedeutung ist „Knochen“ (vergleiche englisch bone  en), die Bedeutung der unteren Extremität ist im Althochdeutschen bezeugt. Zu beachten ist, dass Bedeutung [1] in einigen Regionen (zum Beispiel schwäbisch-alemannischer Raum) nicht zu finden ist. Dort heißt die gesamte Gliedmaße Fuß. Andernorts (zum Beispiel ostmitteldeutsch) wird dagegen auch der Fuß Bein genannt.[1][2]

Synonyme:

[1] bei Tieren: Fuß (in Süddeutschland und Österreich auch bei Menschen), Hesse; Jägersprache: Lauf, Ständer
[1] umgangssprachlich: Kackstelze (sehr abwertend)
[2] Fuß, Ständer
[4] Knochen

Gegenwörter:

[1] andere Extremitäten: Arm
[1] andere Körperteile: Arm, Kopf, Leib

Verkleinerungsformen:

[1] Beinchen

Oberbegriffe:

[1] Extremität; Körperteil

Unterbegriffe:

[1] bei Tieren: Keule, Hachse
[1] Gipsbein, Holzbein, O-Beine, X-Beine
[1, 2] Hinterbein, Standbein, Vorderbein
[2] Dreibein, Stuhlbein, Tischbein
[4] Brustbein, Nasenbein, Röhrbein, Schambein, Scheitelbein, Schienbein, Schläfenbein, Schlüsselbein, Steißbein, Wadenbein, Zungenbein; knochenähnlich: Elfenbein, Zahnbein

Teilbegriffe:

[1] Schenkel, Knie, Wade

Beispiele:

[1] Das machen nur die Beine von Dolores.
[1] Solange du deine Beine unter meinen Tisch steckst …
[1] „Mein Blick wanderte an ihren Beinen hoch.“[3]
[1] „Die Beine zuckten, und die Arme konnten nicht mehr festhalten.“[4]
[2] Der Tisch hat vier Beine.
[3] Bei der Hose fehlt ein Bein.
[4] Die Würfel waren aus Bein gefertigt.

Redewendungen:

[1] alles, was Beine hat
[1] auf eigenen Beinen stehen
[1] auf einem Bein kann man nicht stehen
[1] Bein über Bein
[1] die Beine breit machen
[1] in die Beine gehen
[1] jemandem ans Bein pinkeln/jemandem ans Bein pissen
[1] jemandem Beine machen
[1] jemandem etwas ans Bein binden
[1] jemandem Knüppel zwischen die Beine werfen
[1] kein Bein auf die Erde bekommen
[1] sich die Beine in den Bauch stehen/sich die Beine in den Leib stehen
[1] sich die Beine vertreten
[1] was die Beine hergeben
[1] wieder auf die Beine kommen, wieder auf den Beinen sein
[4] durch Mark und Bein gehen
[4] Stein und Bein schwören

Sprichwörter:

[1] Lügen haben kurze Beine.
[1] Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen/muss man in den Beinen haben.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] Bein ausstrecken, spreizen, übereinanderschlagen, ein Bein stellen, offene Beine

Wortbildungen:

[1] Beinamputation, beinamputiert, Beinarbeit, Beinarterie, Beinbewegung, Beinbrecher, Beinbruch, beineln, Beinfessel, Beinfleisch, Beinfreiheit, Beingeschwür, Beinharnisch, Beinkleid, Beinkreisen, Beinleiden, Beinling, Beinmuskel, Beinmuskulatur, Beinprothese, Beinraum, Beinring, Beinschaden, Beinschelle, Beinschere, Beinschiene, Beinschlag, Beinschoner, Beinschützer, Beinspange, Beinstellung, Beinstumpf, Beinverletzung, beinversehrt, Beinwickel, Beinzeug, Dickbein, Hinkebein, Hosenbein, Knickebein, Raucherbein, Vierbeiner, Zweibeiner
[1, 2] dreibeinig, einbeinig, kurzbeinig, langbeinig, vierbeinig, zweibeinig
[2] Tischbein
[4] Beinbrech, Beinbruch, beinern, beinfarben, beinhart, Beinhaus, Beinhaut, Beinwell, Eisbein, entbeinen, Falzbein, Gebein, Überbein
[?] Raubein

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Bein (Begriffsklärung)
[4] Wikipedia-Artikel „Knochen
[1, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bein
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bein
[1, 3] canoo.net „Bein
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonBein
[1–4] Duden online „Bein

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4: Seite 78
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Bein“, Seite 105.
  3. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 9. Englisches Original 1994.
  4. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 101.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: bei, Beil, beim, beiß, Ben, Bern, Biene, bin, dein, ein, fein, Hein, kein, Lein, mein, Nein, nein, Pein, Rein, rein, Sein, sein, Tein, Wein, wein, Zein
Anagramme: Bien
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