putzig

putzig (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
putzig putziger am putzigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:putzig

Worttrennung:

put·zig, Komparativ: put·zi·ger, Superlativ: am put·zigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈpʊt͡sɪç]
Hörbeispiele:
Reime: -ʊt͡sɪç

Bedeutungen:

[1] Entzücken auslösend
[2] Belustigung hervorrufend

Herkunft:

Derivation (Ableitung) vom niederdeutschen Substantiv Butz („Kobold“) mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ig, daher in der ursprünglichen Bedeutung „koboldhaft“,[1] belegt seit dem 18. Jahrhundert[2]

Synonyme:

[1] bezaubernd, charmant, drollig, goldig, herzig, knuffig, lieb, lieblich, nett, niedlich, possierlich, reizend, süß, wunderbar
[2] absonderlich, eigenartig, eigentümlich, humorvoll, komisch, lächerlich, merkwürdig, schnurrig, seltsam, sonderbar, ulkig, unansehnlich, witzig, zwergenhaft

Gegenwörter:

[1] abstoßend, alltäglich, banal, ekelerregend, fade, langweilig, uninteressant, widerlich
[2] bewundernswert, eindrucksvoll, ernst, großartig, imponierend, imposant, riesig, würdevoll

Oberbegriffe:

[1] entzückend
[2] belustigend

Beispiele:

[1] Mit einem Mal hockt neben mir ein Männchen, Ein putzig Kerlchen, wohl vom Sirius.[3]
[1] Kleine bissige Ameisen höhlten sich ein Loch und schleppten, sich mit zitternden Fühlern verständigend, Körnchen nach Körnchen heraus; ihre Hinterleiber waren putzig, voll graziler Wichtigtuerei, in die Höhe gestreckt, und ihre emsigen Beinchen wirbelten ohne Pause.[4]
[1] Willi Molterers allerliebstes Dreitagebärtchen berührt bei jedem TV-Anblick sanft mein Herz, erinnert es doch an ein putziges Igelchen, das im trotzigen Stolz seine ersten Stacheln zeigt.[5]
[2] »Sehr putzig!« sagte er, dem Kandidaten Unwirrsch kopfschüttelnd nachblickend: »Solch ein Vogel fehlte uns grade noch.«[6]
[2] Das leere, bunte Leben ohne Halt und Ziel und all das flüchtige Reisegenießen, das die Seele nur streichelt, doch nicht ihren innersten Kern erfaßt, zogen kopfschüttelnd wie putzige Karnevalsfiguren an meinem halboffenen Auge vorüber.[7]
[2] Monsieur Türlütü war in der Tat einer der kuriosesten Zwerge, die ich je gesehen; sein verrunzelt altes Gesicht bildete einen so putzigen Kontrast mit seinem kindisch schmalen Leibchen und seine ganze Person kontrastierte wieder so putzig mit den Kunststücken die er produzierte.[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] putziges Äußeres, Auto, Baby, Bürschchen, Detail, Dirndl, Eichhörnchen, Eichkätzchen, Eisbärbaby, Foto, Gerät, Gesicht, Häschen, Hündchen, Igelchen, Kätzchen, Kerlchen, Land, Mädchen, Mäuschen, Meerschweinchen, Murmeltier, Nagetier, Schaf, Schäfchen, Städtchen, Streifenhörnchen, Teufelchen, Tier, Tierchen, Video, Wesen, Wort, Zeug
[1, 2] putziger Eierbecher, Eisbär, Geselle, Hund, Kerl, Nager, Präriehund, Racker
[1, 2] putzige Häschen, Lümmelbande, Papiergestalten, Ratten, Vögel, Welpen

Wortbildungen:

putzigerweise, Putzigkeit

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „putzig
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „putzig
[1] canoo.net „putzig
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonputzig
[1, 2] The Free Dictionary „putzig
[1, 2] Duden online „putzig

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-02176-4, Seite 1198, Eintrag „putzig“.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Stichwort: „putzig“.
  3. Detlev Freiherr von Liliencron: Bunte Beute. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  4. Willy Seidel: Der Sang der Sakije. In: Projekt Gutenberg-DE. Der Brunnen des unlauteren Ehrgeizes (URL).
  5. Hermann Polz: EM-Begeisterung, gewaltbereites Publikum, Dreitagesbärtchen. In: DiePresse.com. ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 21. Oktober 2012).
  6. Wilhelm Raabe: Der Hungerpastor. In: Projekt Gutenberg-DE. Achtundzwanzigstes Kapitel (URL).
  7. Heinrich Laube: Reise durch das Biedermeier. In: Projekt Gutenberg-DE. Bayern (URL).
  8. Heinrich Heine: Florentinische Nächte. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweite Nacht (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: patzig
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