Kies

Kies (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Kies

die Kiese

Genitiv des Kieses

der Kiese

Dativ dem Kies
dem Kiese

den Kiesen

Akkusativ den Kies

die Kiese

Anmerkung:

[1, 2] Der Plural wird zumeist nur fachsprachlich benutzt, um einzelne Arten von »Kies« zu beschreiben.

Worttrennung:

Kies, Plural: Kie·se

Aussprache:

IPA: [kiːs]
Hörbeispiele:  Kies (Info)
Reime: -iːs

Bedeutungen:

[1] lose Gesteinsstücke in einer Korngröße von etwa 3 mm bis 30 mm
[2] Baustoff und Bauzuschlagstoff, Filtermaterial aus [1]
[3] ohne Plural; salopp: (bares) Geld

Herkunft:

[1, 2] seit dem 12. Jahrhundert in der (vor allem oberdeutschen und mitteldeutschen) mittelhochdeutschen Form kis m / n; früher bezeugt ist die Ableitung Kiesel; außergermanisch vergleichen sich (wohl nicht von der gleichen Wurzelerweiterung) litauisch žiezdrà f „Kies, Korn“ und andere baltische Wörter; Grundlage ist also eine (erschlossene) nicht weiter erklärbare indogermanische (osteuropäische) Wurzel *gei-[1]
[3] seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; aus dem Rotwelschen über die Studentensprache in die niedere Umgangssprache gelangt; vermutlich mit der BedeutungStein“ aus »Kies«1, 2 übernommen, zunächst in der Bedeutung „Silbergeld[1]

Synonyme:

[1–3] Schotter

Sinnverwandte Wörter:

[1] Geröll, Geschiebe, Ablagerung, Sediment, Schutt, Felsschutt, Gesteinstrümmer, Mineralkörner, Sedimentgestein
[2] Splitt, Füllung, Füllstoff
[3] Nord- und Mitteldeutschland: Asche[3], Österreich: Flieder, Österreich, Südostdeutschland: Gerstl, Schweiz: Klotz, Deutschland: Knete, Schweiz, Deutschland: Kohle, Österreich, Norddeutschland: Marie, Deutschland: Moos, Schweiz: Stutz, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Geld

Gegenwörter:

[1] Sand, Gestein, Fels, Boden
[2] Sand, Boden

Oberbegriffe:

[1] Ablagerung, Sediment, Geschiebe, Material, Materie
[2] Füllung, Füllstoff; Baustoff, Baumaterial, Material, Materie
[3] Währung

Unterbegriffe:

[1] Feinkies, Flusskies, Grobkies, Seekies,
[2] Baukies, Waschkies,
[?] Arsenkies, Lehmkies, Quarzkies, Schwefelkies, Schwemmkies

Beispiele:

[1] Das Ufer des Flusses besteht aus Kies.
[2] Der Weg ist aus Kies.
[3] Wo hast du den Kies versteckt?

Charakteristische Wortkombinationen:

Sand, Tonnen, Gewinnung, knirschen, Splitt, Transportbeton, Schotter, Zement, aufschütten, Lehm, Steine, Kohle, Wasser, Aufbereitung, Baustoffe, Mörtel, Kubikmeter, Vertrieb, grob, Beton, Erde, fein, Fuhre, beladen, abbauen

Wortbildungen:

aufkiesen
Kiesauffahrt, Kiesbagger, Kiesbank, Kiesbankett, Kiesbeet, Kiesberg, Kiesbett, Kiesdamm, Kieseinfahrt, Kiesfläche, Kiesel, Kiesfilter, Kiesfuhre, Kiesfüllung, Kiesgrube, Kiesgrund, Kieshalde, Kieshaufen, Kiesinsel, Kieskippe, Kieskarre, Kieslieferung, Kiessand, Kiesschotter, Kiesschutt, Kiesschwemme, Kiessieb, Kiesspülung, Kiesstrand, Kiestagebau, Kiesufer, Kiesunterbau, Kiesweg, Kieswüste


Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 949
[3] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 402
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kies
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kies
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kies
[1–3] canoo.net „Kies
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKies

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 487

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: dies, fies, Kids, Kiel, Kiew, Kiez, Knies, lies, Mies, mies, nies, Ries, wies
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