Geröll

Geröll (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Geröll

die Gerölle

Genitiv des Gerölls
des Gerölles

der Gerölle

Dativ dem Geröll

den Geröllen

Akkusativ das Geröll

die Gerölle

Worttrennung:

Ge·röll, Plural: Ge·röl·le

Aussprache:

IPA: [ɡəˈʁœl]
Hörbeispiele:  Geröll (Info)
Reime: -œl

Bedeutungen:

[1] Gesteinssediment mit einer Korngröße oberhalb der von Sand, oft grenzt man nach oben zu Blockgrößen ab. Die Grenzwerte für den Durchmesser sind in Fachwissenschaften oft präzise, aber uneinheitlich festgelegt. Oft wird zudem die Bezeichnung auf leidlich gerundetes Sediment beschränkt. Allgemeinsprachlich wird das Wort oft noch vager verstanden.

Herkunft:

[1] Ableitung von rollen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ge- und zusätzlichem Umlaut, in der Form gerülle seit dem 16. Jahrhundert, in der heutigen Form seit dem 18. Jahrhundert belegt[1]

Gegenwörter:

[1] andere Korngrößen: (feiner) Ton, Schluff, Sand; (gröber) Blockgeröll
[1] nicht gerundet, oft künstlich erzeugt: Schutt
[1] verfestigt: Konglomerat

Oberbegriffe:

[1] Sediment; Ablagerung; Gestein

Unterbegriffe:

[1] Felsgeröll
[1] an der Küste: Brandungsgeröll, marines Geröll
[1] Auswurfmaterial um Vulkane: Lava-Geröll, pyroklastisches Geröll
[1] im Flussbett: Flussgeröll, fluviatiles Geröll, teilweise auch: Geschiebe
[1] klein, im Bett von Flüssen: Kies, süddeutsch auch: Schotter
[1] unter und an Gletschern: glaziales Geröll, Geschiebe, Moränen, Findlinge

Beispiele:

[1] Durch Wind und Wasser abgetragenes Gestein sammelt sich oft als Geröll in Mulden am Fuße der Berge.
[1] „Die Stirnlampe beleuchtet einen Ausschnitt, der kaum mehr als ein paar Beine und etwas Geröll erfasst.“[2]
[1] „Ludwig war der erste, der von der Fuhlsbütteler Straße über den Wall von Geröll und Schutt in die Düsternstraße fand.“[3]
[1] „Und dort blieb der Mercedes stehen, weil die Fahrbahn zertrümmert und voller Schutt und Geröll war.“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Schutt und Geröll, Steine und Geröll

Wortbildungen:

Geröllbrocken, Geröllhalde, geröllig, Gerölllawine/Geröll-Lawine, Geröllmasse, Geröllschicht, Geröllschutt

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Geröll
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Geröll
[1] canoo.net „Geröll
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonGeröll

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Geröll“, Seite 349.
  2. Christof Hamann, Alexander Honold: Kilimandscharo. Die deutsche Geschichte eines afrikanischen Berges. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8031-3634-3, Seite 158f.
  3. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 490.
  4. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 103. Zuerst 1977 erschienen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gewöll, Gebrüll
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