Brille

Brille (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Brille

die Brillen

Genitiv der Brille

der Brillen

Dativ der Brille

den Brillen

Akkusativ die Brille

die Brillen

Worttrennung:

Bril·le, Plural: Bril·len

Aussprache:

IPA: [ˈbʁɪlə]
Hörbeispiele:  Brille (Info)  Brille (Österreich) (Info)
Reime: -ɪlə

Bedeutungen:

[1] vor den Augen getragenes Gestell mit Bügeln und zwei geschliffenen oder gefärbten als Sehhilfe oder dem Augenschutz dienenden Gläsern
[2] ringförmiger Sitz des Klosettbeckens; WC-Brille

Herkunft:

frühneuhochdeutsch b(e)rille, mittelhochdeutsch berille, barille, belegt seit dem 15. Jahrhundert. Das Wort geht über lateinisch bēryllus  la auf griechisch βήρυλλος (béryllos)  grc „Beryll“ zurück.[1]
Der Name „Brille“ leitet sich vom spätmittelhochdeutschen Wort berille ab. Dieses stammte wiederum von Beryll. Man bediente sich um 1300 der Linsen geschliffener Halbedelsteine, meist Berylle genannte Bergkristalle[2]

Synonyme:

[1] Augenglas, Binokel, (scherzhaft) Kuckerchen, Sehhilfe
[2] Klobrille, Sitzring

Gegenwörter:

[1] Kontaktlinse, Kneifer, Lorgnon, Lorgnette, Monokel, Zwicker

Oberbegriffe:

[1] Sehhilfe, Sehbehelf

Unterbegriffe:

[1] 3D-Brille, Bifokalbrille, Bildschirmbrille, Designerbrille, Ersatzbrille, Fahrerbrille (→ Autofahrerbrille), Hornbrille, Kinderbrille, Gleitsichtbrille, Gletscherbrille, Hornbrille, Lesebrille, Nickelbrille, Prismenbrille, Schneebrille, Schutzbrille, Schwimmbrille, Skibrille, Sonnenbrille, Sportbrille, Umkehrbrille, Virtual-Reality-Brille
[2] Holzbrille, Plastikbrille

Beispiele:

[1] Es ist nicht bekannt, wer die erste Brille herstellte.
[1] „Nachdem sie die Brille geputzt und wieder aufgesetzt hatte, wurde sie des Waldkauzes gewahr, war, wie Schefold, erleichtert darüber, daß er jetzt immer in der obersten Kiste des Höhlenturms saß, nicht zu flattern begann, wenn sie die Hütte betrat.“[3]
[1] Die älteste bekannte Darstellung einer Brille in Deutschland findet sich auf dem Wildunger Altar des Conrad von Soest von 1403 (Stadtkirche Bad Wildungen).
[1] „Jankl Schwarz putzte seine Brille, nahm sie sekundenweise ab und setzte sie dann wieder auf.“[4]
[2]

Redewendungen:

[1] etwas durch die schwarze Brille sehen – etwas sehr negativ sehen
[1] etwas durch die rosarote Brille sehen – etwas zu optimistisch sehen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] dicke Brille, dunkle Brille, getönte Brille, goldgeränderte Brille, randlose Brille

Wortbildungen:

Substantive: Brillenetui, Brillengestell, Brillenglas, Brillenpass, Brillenputztuch, Brillenrand, Brillenschlange, Brillenträger
Verben: bebrillt

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Brille
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Brille (Begriffsklärung)
[2] Wikipedia-Artikel „WC-Brille
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Brille
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brille
[1] canoo.net „Brille
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonBrille

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Brille“, Seite 171.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brille
  3. Alfred Andersch: Winterspelt. Roman. Diogenes, Zürich 1974, ISBN 3-257-01518-6, Seite 183.
  4. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 373. Zuerst 1977 erschienen.
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