hängen

hängen (Deutsch)

Verb, transitiv

Person Wortform
Präsens ichhänge
duhängst
er, sie, eshängt
Präteritum ichhängte
Konjunktiv II ichhängte
Imperativ Singularhänge!
häng!
Pluralhängt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gehängt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:hängen

Worttrennung:

hän·gen, Präteritum: häng·te, Partizip II: ge·hängt

Aussprache:

IPA: [ˈhɛŋən]
Hörbeispiele:  hängen (Info)
Reime: -ɛŋən

Bedeutungen:

[1] transitiv: etwas (an, auf [etc.] etwas) hängen: etwas an einem festen Punkt [durch das Eigengewicht] nach unten baumelnd befestigen
[2] transitiv: etwas, jemanden, sich hängen: veraltet: etw., jmd., sich aufhängen [, um etw., jmd., sich zu töten]

Herkunft:

mittelhochdeutsch hāhen, althochdeutsch hāhan, germanisch *han-ha- „hängen“, „hängen lassen“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1] Die Entwicklung ist durch Koexistenz und Interferenz mit mehreren, ähnlich klingenden Verben charakterisiert. Die heutige Verteilung, dass das transitive Verb schwach, das intransitive aber stark konjugiert wird, hat sich erst im 19. Jahrhundert herausgebildet.[2] Umgangssprachlich werden aber auch heute noch nicht selten die starken Formen auch bei transitivem Gebrauch verwendet.[3]

Synonyme:

[1] fixieren
[2] henken, aufhängen, aufknüpfen

Sinnverwandte Wörter:

[2] strangulieren

Gegenwörter:

[1] abhängen

Beispiele:

[1] Ich hänge die Lampe zwischen die zwei Bilder. – Ich hängte die Lampe zwischen die zwei Bilder.
[2] Der Henker hängte den Dieb.
[2] Von nun an kann er einerseits ganz legal diejenigen verfolgen und töten, die ihn hängen wollten, andererseits wird er vom Richter verpflichtet, sich für Recht und Gesetz einzusetzen. (Internetbeleg)

Redewendungen:

[1] mit Hängen und Würgen — mit Mühe, mit Hängenbleiben unterwegs, mit letzter Kraft
[1] den Kopf hängen lassen
[2] mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen (statt korrekt mitgehängt – des Klanges wegen)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] etwas auf, über, unter, zwischen etwas hängen

Wortbildungen:

[1] abhängen (den Vorgang des Hängens rückgängig machen), anhängen, aufhängen, aushängen, behängen, einhängen, durchhängen, herabhängen, überhängen, umhängen, verhängen, vorhängen, zusammenhängen, Hängegleiter
[2] aufhängen, erhängen (beides für strangulieren), mithängen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[*] canoo.net „hängen
[1, 2] Duden online „haengen_verbinden_befestigen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonhängen
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „hängen

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „hängen“, Seite 390.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „hängen“.
  3. Vgl. etwa: „Während für mich klar war, dass ‚das Bild hängte an der Wand‘ falsch ist, war das bei ‚Ich hing das Bild an die Wand‘ durchaus nicht klar. Erst in Grammatiken fand ich, dass ‚Ich hing das Bild an die Wand‘ standardsprachlich falsch ist. Trotzdem wird es offensichtlich umgangssprachlich verwendet.“ Auf: WordReference.com, Eintrag vom 20. Dezember 2012.

Verb, intransitiv

Person Wortform
Präsens ichhänge
duhängst
er, sie, eshängt
Präteritum ichhing
Konjunktiv II ichhinge
Imperativ Singularhänge!
häng!
Pluralhängt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gehangen haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:hängen

Anmerkung:

Neben dem Hilfsverb „haben“ ist regional, insbesondere in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, auch die Verwendung des Hilfsverbs „sein“ gebräuchlich: er ist gehangen (neben standardsprachlich er hat gehangen) etc.
In der Schweiz kommt neben „hängen“ auch „hangen“ vor (mit Umlautung in der 2. und 3. Person Singular Präsens).[1]

Worttrennung:

hän·gen, Präteritum: hing, Partizip II: ge·han·gen

Aussprache:

IPA: [ˈhɛŋən]
Hörbeispiele:
Reime: -ɛŋən

Bedeutungen:

[1] intransitiv: an einem festen Punkt [wegen des Eigengewichts] nach unten baumelnd befestigt seiend
[2] intransitiv: an jemandem hängen: jemanden sehr gern haben
[3] intransitiv: umgangssprachlich: keine Fortschritte [mehr] machen, nicht weitergehen

Herkunft:

mittelhochdeutsch hāhen, althochdeutsch hāhan, germanisch *han-ha- „hängen“, „hängen lassen“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[2] Die Entwicklung ist durch Koexistenz und Interferenz mit mehreren, ähnlich klingenden Verben charakterisiert. Die heutige Verteilung, dass das transitive Verb schwach, das intransitive aber stark konjugiert wird, hat sich erst im 19. Jahrhundert herausgebildet.[3]

Synonyme:

[1] baumeln
[3] stocken

Unterbegriffe:

[1] anhängen, herabhängen, herunterhängen, hinabhängen, hinunterhängen, überhängen

Beispiele:

[1] Die Lampe hängt zwischen den zwei Bildern. – Die Lampe hing zwischen den zwei Bildern.
[1] Der Mörder hing am Galgen.
[2] Siehst du, so haben wir an dir gehangen, und dafür willst du uns schon nach ein paar Tagen den Rücken kehren![4]
[2] österreichisch: „Er ist an dir gehangen, wie selten ein Sohn an seiner Mutter hängt.“[5]
[3] Das Programm hängt immer mal wieder kurz.
[3] Die ganze Vorbereitung der Feier hängt, weil Tobias unbedingt jetzt Urlaub machen muss.

Redewendungen:

[1] jemanden hängen lassen – jemanden im Stich lassen
[1] der Haussegen hängt schief
[1] an einem seidenen Faden hängen – sich in einer knappen, ungewissen Situation befinden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] auf, über, unter, zwischen etwas hängen; nach links, rechts, oben, unten hängen; hängen bleiben (feststecken)

Wortbildungen:

[1] abhängen (jugendsprachlich: verweilen), behangen, Gehänge, mitgehangen, nachhängen, verhangen
[1] Hängebrücke, Hängeschrank

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „hängen
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „hängen
[1, 2] canoo.net „hängen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonhängen

Quellen:

  1. Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1, Seite 145, mit Belegen aus Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt und der Neuen Zürcher Zeitung; Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2012, ISBN 978-3-411-70417-0, Seite 37.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „hängen“, Seite 390.
  3. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „hängen“.
  4. Hermann Sudermann, Der Katzensteg (Kurzausgabe, redigiert von Benjamin W. Wells, 1899), Seite 7
  5. Dolores Viesèr, 'Kleiner Bruder (1956), Seite 75

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: henken, hangeln
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