Kunst

Kunst (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Kunst

die Künste

Genitiv der Kunst

der Künste

Dativ der Kunst

den Künsten

Akkusativ die Kunst

die Künste

Worttrennung:

Kunst, Plural: Küns·te

Aussprache:

IPA: [kʊnst]
Hörbeispiele:  Kunst (Info),  Kunst (Österreich) (Info)
Reime: -ʊnst

Bedeutungen:

[1] Gesamtheit ästhetischer Werke
[2] die Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sachgerecht auszuführen
[3] von Menschenhand Geschaffenes, Unnatürliches

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um ein seit dem 9. Jahrhundert[1] bezeugtes Erbwort aus dem Althochdeutschen, in dem die Formen chunst  goh[1] und kunst  goh[1] belegt sind, und dessen mittelhochdeutsche Form kunst  gmh[1] lautete. Das Wort ist ein Abstraktum zum Verb können.[1]

Gegenwörter:

[1] Standard
[2] Unfähigkeit
[3] Natur

Unterbegriffe:

[1] Aktionskunst, Altkunst, Ausdruckskunst, Baukunst, Beutekunst, Bildhauerkunst, Buchkunst, Digitalkunst, Filmkunst, Gegenwartskunst, Graffiti-Kunst, Kinokunst, Lackkunst, Laienkunst, Lichtkunst, Malkunst, Metallkunst, Raubkunst, Tonkunst, Zeichenkunst
[1] L’art pour l’art
[2] Bildhauerkunst, Beschaffungskunst, Erwerbskunst, Fahrkunst, Filmkunst, Heilkunst, Ingenieurskunst, Jagdkunst, Kampfkunst, Kochkunst, Kriegskunst, Lebenskunst, Liebeskunst, Reitkunst, Schreibkunst, Sprachkunst, Staatskunst, Steuermannskunst, Überredungskunst, Wasserkunst, Webkunst, Wortkunst

Beispiele:

[1] „Nun vergißt man heute in dem Streit um die ‚moderne Kunst‘ etwas Entscheidendes, daß nämlich die extremen revolutionären Richtungen der Kunst ja selbst gar nicht mehr Kunst sein wollten.“[2]
[1] „Der Versuch des Mannes, die Frau zu ergründen, ist seit Jahrtausenden gescheitert. Das immer wieder zu versuchen liegt an der einfachen Konstruktion seines Hirns, das das Unmögliche nicht als unmöglich begreifen kann. Die Versuche misslangen, die Versuchung blieb, und daraus wurde Kunst.[3]
[1] „«Kunst soll Lehrer sein» – dieser Forderung kann sie, ohne sich selbst aufzugeben, nur in einem einzigen Sinn genügen: dem Menschen den Menschen sichtbar zu machen und damit sein Ziel: das Streben nach voller Menschlichkeit.“[4]
[2] Die Kunst dieses Goldschmieds ist eine wahre Pracht.
[3] Durch Kunst erzeugte Textilfasern können ihrer Eigenschaften angepasst werden.

Redewendungen:

[1] etwas ist keine Kunst
[2] alle seine Künste spielen lassen – sich anstrengen, sich um etwas bemühen
[2] nach allen Regeln der Kunst – so, wie es sich gehört; ganz und gar
[2] brotlose Kunst – wirtschaftlich unergiebiges Können
[2] mit seiner Kunst am Ende sein – nicht mehr weiter wissen
[3] Kunst sein

Sprichwörter:

[2] allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Akademie der Künste; bildende Kunst; Kunst und Kultur

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
[1] kunstfertig, künstlerisch, kunstliebend, kunstvoll
[3] künstlich, kunstlos
Substantive:
[1] Kunstakademie, Kunstaktion, Kunstamt, Kunstanschauung, Kunstansicht, Kunstanspruch, Kunstauffassung, Kunstauktion, Kunstausdruck, Kunstausstellung, Kunstausübung, Kunstbahnhof, Kunstbuch, Kunstfälschung, Kunstfertigkeit, Kunstflug, Kunstförderer, Kunstforum, Kunstfreiheit, Kunstgalerie, Kunstgenuss, Kunstgeschichte, Kunstgewerbe, Kunsthalle, Kunsthandel, Kunsthändler, Kunsthandwerk, Kunstkammer, Kunstkritik, Kunstlehrer, Künstler, Kunstliebhaber, Kunstlied, Kunstluft, Kunstmaler, Kunstmarkt, Kunstmuseum, Kunstraub, Kunstsammler, Kunstsammlung, Kunstschule, Kunsttheorie, Kunsttischler, Kunstturnen, Kunstunterricht, Kunstverein, Kunstwerk, Kunstwoche, Kunstwissenschaft
[2] Kunststück
[3] Kunstfaser, Kunstdünger, Kunstherz, Kunstlauf, Kunstleder, Kunstlicht, Kunstluft, Kunstname, Kunstschnee, Kunststoff, Kunstwelt, Kunstwort
Verben:
[2] kunststopfen
[3] künsteln

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Duden online „Kunst
[1, 2] wissen.de – Wörterbuch „Kunst
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kunst
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kunst
[1–3] The Free Dictionary „Kunst
[*] canoo.net „Kunst
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKunst

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 547.
  2. Hans Sedlmayr: Die Revolution der modernen Kunst. DuMont Buchverlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-3820-1, Seite 140 (Nachdruck der Ausgabe Köln, DuMont, 1985)
  3. Jurij Brězan: Ze studnje lět/Brunnen der Jahre. Zběrka sentencow, aforistiskich myslow a zapisow/Eine Sammlung von Sentenzen, aphoristischen Gedanken und Notaten. 1. nakład / Auflage. Ludowe nakładnistwo Domowina/Domowina-Verlag, Budyšin/Bautzen 2001, ISBN 3-7420-1863-9, Seite 61 (deutscher Teil) (Wudawaćelka: Lucija Hajnec, Illustracije: Werner Schinko/Herausgegeberin: Lucia Heine, Illustration: Werner Schinko).
  4. Jurij Brězan: Ze studnje lět/Brunnen der Jahre. Zběrka sentencow, aforistiskich myslow a zapisow/Eine Sammlung von Sentenzen, aphoristischen Gedanken und Notaten. 1. nakład / Auflage. Ludowe nakładnistwo Domowina/Domowina-Verlag, Budyšin/Bautzen 2001, ISBN 3-7420-1863-9, Seite 75 (deutscher Teil) (Wudawaćelka: Lucija Hajnec, Illustracije: Werner Schinko/Herausgegeberin: Lucia Heine, Illustration: Werner Schinko).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Knust, Stunk
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