Ische

Ische (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural 1 Plural 2

Nominativ die Ische

die Ischen die Isches

Genitiv der Ische

der Ischen der Isches

Dativ der Ische

den Ischen den Isches

Akkusativ die Ische

die Ischen die Isches

Worttrennung:

Ische, Plural 1: Ischen, Plural 2: Isches

Aussprache:

IPA: [ˈɪʃə]
Hörbeispiele:  Ische (Info)
Reime: -ɪʃə

Bedeutungen:

[1] (aus der Sicht eines Jungen, eines jungen Mannes) Mädchen, junge Frau
[2] leichtlebige, junge Frau
[3] intime Freundin
[4] Frau, mit der ein verheirateter Mann außerhalb seiner Ehe eine sexuelle Beziehung hat; Frau, mit der ein Mann/eine andere Frau eine sexuelle Beziehung hat
[5] verheiratete Frau; Frau, mit der jemand verheiratet ist
[6] unsorgfältige, leicht überspannte, unvernünftige und daher den Spott anderer herausfordernde, bisweilen sonderbare Frau
[7] Kartenspiel: dritthöchste Spielkarte

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine seit dem – je nach Quelle – 18.[1] beziehungsweise frühen 19.[2][3] Jahrhundert bezeugte Entlehnung aus dem westjiddischen אישה (YIVO: ishe [ˈiːʃə])  yiweibliches Wesen; Frau[4][5][6], das seinerseits dem hebräischen אִשָׁה (CHA: ʾišā)  heFrau; Weib, Gattin[7] entstammt[1]. Seit dem 18. Jahrhundert ist es ebenfalls im Rotwelschen bezeugt.[1]
[5] Diese Bedeutung ist seit dem 19. Jahrhundert bezeugt.[2][3]
[6] Seit 1920 ist diese Bedeutung bezeugt.[2][3]

Synonyme:

[2] leichtes Mädchen
[3] alle umgangssprachlich: Biene, Matratze, Mieze, Miezekatze, Perle, Thusnelda
[4] Geliebte
[5] Ehefrau, Ehepartnerin, Frau
[5] gehoben: Ehegattin, Gattin, Gemahlin
[5] umgangssprachlich: Mutti; scherzhaft: bessere Hälfte/schönere Hälfte, Ehehälfte; abwertend: Ehedrachen, Hausdrachen
[5] familiär: Frauchen
[5] salopp: Alte
[5] scherzhaft: Angetraute; scherzhaft, sonst veraltet: Ehegemahlin, Ehegespons, Eheliebste, Eheweib, Gespons, Hauszierde, Weibchen
[5] abwertend: Xanthippe
[5] landschaftlich salopp: Olle; scherzhaft: Madam
[5] veraltet: Weib
[7] Dame

Sinnverwandte Wörter:

[1] Schnalle, Schnecke, Tüpfi, Tusse, Tussi
[3] alle umgangssprachlich: Backenzahn/Backzahn, Feste, Frau, Hornisse, Klammer, Pfanne, Vögelchen, Zecke

Gegenwörter:

[7] Lusche

Männliche Wortformen:

[1, 3, 4] Isch

Oberbegriffe:

[1–6] weibliche Person

Beispiele:

[1] „»Leute«, sagte Titte Klammergass, »mir ist heute eine Ische über den Weg gesegelt, mein lieber Mann![…]«“[8]
[1] „‚Was ist das für eine Ische, die Cookie da angeschleppt hat, kennst du sie?‘, fragte sie schließlich.“[9]
[1] „Außer dem Barmann gab es noch eine Ische und drei magere, schlappe, doofe Schnösel.“[10]
[2] „Ich hatte weder Alb- noch geile Träume. Die nackte Ische grinste mich noch immer genauso grenzdebil an wie am Abend zuvor.“[11]
[3] „Meine Eltern sind dann oft den ganzen Tag weg und mein Bruder is’ bei seiner Ische.[12]
[4] „Mein Tochter kennt meine Ische
und erpreßt mich geschickt
für einen,
der sie bei Tische
in den Hintern zwickt.“[13]
[5] „Dort hatte sich nämlich jemand niedergelassen, den ich ziemlich gut kannte – viel zu gut, um neben ihm und seiner Ische sitzen zu wollen!“[14]
[5] „Jeder Depp kommt früher oder später zu seiner Ische, und jede hässliche Schlampe kriegt irgendwann ihren Macker ab.“[15]

Redewendungen:

[3] feste Ische

Wortbildungen:

[1–5] Ischennische
[1, 2] Doppel-Ische
[1, 3] Mordsische
[6] Judenische

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1–6] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 4. Band Haut–Kost, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570140-6, DNB 831065346, Seite 1367.
[1–6] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Ische«.
[1–7] Hans Peter Althaus: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft. Originalausgabe. 3., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60677-9, Seite 93.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 655.
[1] Duden online „Ische
[1] wissen.de – Wörterbuch „Ische
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ische
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonIsche

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 447.
  2. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 4. Band Haut–Kost, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570140-6, DNB 831065346, Seite 1367.
  3. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Ische«.
  4. Alexander Harkavy: Yiddish-English Dictionary. With a treatise on Yiddish reading, orthography, and dialectal variations. 6., verbesserte und ergänzte Auflage. Hebrew Publishing Company, New York 1910 (Digitalisat), Seite 60.
  5. Uriel Weinreich: מאָדערן ענגליש-ייִדיש ייִדיש-ענגליש װערטערבוך. Modern English-Yiddish Yiddish-English Dictionary. New paperback edition, Schocken Books, New York 1987, ISBN 978-0-8052-0575-6 (Lizenzausgabe des YIVO Institute for Jewish Research, New York 1968), Seite 747.
  6. ייִדיש װערטערבוך אױפֿן װעב Yiddish Dictionary Online „Ische
  7. מילון כיס דו לשוני עברי-גרמני גרמני-עברי/Zweisprachiges Taschenwörterbuch Deutsch-Hebräisch Hebräisch-Deutsch. כולל תעתיק מלא/Mit vollständiger Transliteration. פרולוג מוציאים לאור בע״מ/Prolog Verlag GmbH, ראש העין (ישראל)/Rosh Haʾayin (Israel) 2006, Stichwort »אישה, אִשָׁה«, Seite 18 (hebräischer Teil) sowie Stichwort »Frau«, Seite 102 (deutscher Teil).
  8. Werner Bräunig; Angela Drescher (Herausgeber): Rummelplatz. Roman. Mit einem Vorwort von Christa Wolf. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-351-03210-4, Seite 60 (Zitiert nach Google Books).
  9. Herbert Hackner: Angelika. Verlieb dich nie in einen Musiker. Books on Demand, Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-4391-X, Seite 60 (Zitiert nach Google Books).
  10. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 161.
  11. Michael Ringel: Waten in Blut und Sperma. Stiftung Wahrheit-Test: Wie schläft es sich in "Bild"-Bettwäsche? Ein Selbstversuch. In: taz.de. 27. Dezember 2004, ISSN 1434-2006 (URL, abgerufen am 19. Juni 2009).
  12. Benjamin Wagner: Abseitsfalle. Himmelstürmer Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-942441-61-2, Seite 131 (E-Book, zitiert nach Google Books).
  13. Steffen Jacobs (Herausgeber): Die komischen Deutschen. 881 gewitzte Gedichte aus 400 Jahren. Erstausgabe. 3. Auflage. Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2004, Seite 216 (Zitiert nach Google Books).
  14. Bianka Minte-König, Gwyneth Minte: Liebe? Aber klar doch! Roman. 2., überarbeitete Auflage. Wilhelm Heyne Verlag in der Verlagsgruppe Random House, München 2007, ISBN 978-3-6410-1423-0, Seite 231 (E-Book, zitiert nach Google Books).
  15. Alex Gfeller: Lesebuch. 2., überarbeitete Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8423-6842-2, Seite 131 (Zitiert nach Google Books).

Deklinierte Form

Worttrennung:

Ische

Aussprache:

IPA: [ˈɪʃə]
Hörbeispiele:  Ische (Info)
Reime: -ɪʃə

Grammatische Merkmale:

  • Variante für den Dativ Singular des Substantivs Isch
Ische ist eine flektierte Form von Isch.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Isch.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Asche, Esche, Fische, -isch, Ischia, Ischias, Nische, Tische
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