lauter

lauter (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
lauter lauterer am lautersten
Alle weiteren Formen: Flexion:lauter

Worttrennung:

lau·ter, Komparativ: lau·te·rer, Superlativ: lau·ters·ten

Aussprache:

IPA: [ˈlaʊ̯tɐ]
Hörbeispiele:  lauter (Info)
Reime: -aʊ̯tɐ

Bedeutungen:

[1] ehrliche, redliche, aufrichtige Verhaltensweise
[2] gehoben: reines, klares, unvermischtes Material

Herkunft:

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Das Adjektiv steht für „rein, glänzend, hell, ungetrübt, aufrichtig“ und gehört zum erweiterten Standardwortschatz. Es ist stark veraltet und geht mit althochdeutsch hlūtar  goh, hlūttar  goh, lūtar  goh, lūttar  goh auf das 8. Jahrhundert zurück; mittelhochdeutsch ist lūter  gmh „hell, rein, klar, unvermischt, lediglich“ belegt – ohne eine bezeugte Nebenform mit kurzem Stammvokal, die aber in Dialekten dieser Zeit vorhanden war: lutter neben lawter und lawtter); altsächsisch hlūttar  osx, mittelniederdeutsch lūter  gml, mittelniederländisch lutter  dum (niederländisch louter  nl – wie in „louter gout“, „louter zilver“, „de loutere waarheit“ – ist aus dem Neuhochdeutschen entlehnt); altnordfriesisch luttar; friesisch hlutter; niederdeutsch luter  nds; altenglisch hlūtor  ang, hlūttor  ang (im Englischen ausgestorben); gotisch hlūtrs  got (mit hlutrei  got und hlutriþa  got).
Diese Wörter lassen sich mit altgriechisch κλύζειν (klýzein)  grc und lateinisch cluere  la „spülen, reinigen“ auf indoeuropäisch *k̑leu- beziehungsweise langdiphthongische Ablautformen *k̑lō(u)-, *k̑lū- „spülen, rein machen“ zurückführen (siehe auch Klistier, Kloake, cloāca  la, šlúoti  lt „fegen, kehren“, šlúota  lt „Besen“, clir  cy „hell, klar, heiter, rein“).
Die Ausgangsbedeutung „gespült, gewaschen“ wird bereits im Althochdeutschen zu „klar, hell, unvermischt“, später oft übertragen auf Haltung und Gesinnung des Menschen: „lauterer Charakter, lauteres Wesen.“
Die im Mittelhochdeutschen auftretende Bedeutung „ausschließlich, lediglich, nur“ wird seit dem 16. Jahrhundert in der Form des erstarrten Nominativs Singular häufig: „aus lauter Liebe, vor lauter Neugier.“
Im Altnordischen fehlt das Wort, das Schwedische lutter  sv und das Dänische lutter  da „lauter, rein, nichts als“ scheinen vom Niederdeutschen her entlehnt zu sein. Das Adjektiv kommt im moderneren Deutsch meistens nur noch in der Bedeutung „ausschließlich, ohne etwas anderes“ vor.[1][2][3][4][5]

Synonyme:

[1] aufrichtig, geläutert, redlich

Gegenwörter:

[1] unlauter

Beispiele:

[1] Anfangs hegte er reine und lautere Absichten.
[1] Er erklärte, dass er bei ihr nur die lautersten Absichten hege.
[1] Sie war davon überzeugt: Ihre Vorstellungen in diesem Fall konnten gar nicht lauterer sein.
[1] Er hatte bewiesen, dass er einen lauteren Charakter besaß.
[2] Der Schmuck bestand aus lauterem Gold.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Substantiv: lautere Absichten ( Audio (Info))

Wortbildungen:

Lauterkeit, läutern

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „lauter
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lauter
[1, 2] Goethe-Wörterbuch „lauter
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lauter
[1, 2] Duden online „lauter (anständig, unverdorben)
[1] canoo.net „lauter
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonlauter
[1, 2] Rheinisches Wörterbuch „lauter
[1, 2] Pfälzisches Wörterbuch „lauter
[1, 2] Deutsches Rechtswörterbuch „lauter
[1, 2] Luxemburger Wörterbuch „lauter
[1, 2] D. Johann Georg Kruͤnitz: Oekonomiſche Encyclopaͤdie, oder allgemeines Syſtem der Staats- Stadt- Haus- u. Landwirtſchaft in alphabetiſcher Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „lauter“.
[1, 2] Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer „lûter

Quellen:

  1. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „lauter
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „lauter“.
  3. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lauter
  4. Lothringisches Wörterbuch „luter
  5. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 564, unter lauter
  6. D. Berger u. a.; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden. Stilwörterbuch der deutschen Sprache. 6., völlig neu bearbeitet und erweiterte Auflage. Band 2, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1970, ISBN 3-411-00902-0, Seite Seite 430, unter lauter

Adverb

Anmerkung:

Der Status dieser Verwendung des Wortes lauter ist strittig. Es wird mal als Adjektiv, mal als Fokuspartikel, mal als Determinant bezeichnet. Ein Adverb, das alle Kriterien dieser Wortart erfüllt, ist es auch nicht, da es nicht satzgliedfähig ist. Wenn Adverb, dann gehört es jedenfalls nicht zu den zentralen Elementen dieser Wortart. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Diskussionsseite.

Worttrennung:

lau·ter

Aussprache:

IPA: [ˈlaʊ̯tɐ]
Hörbeispiele:  lauter (Info)
Reime: -aʊ̯tɐ

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: drückt Vollständigkeit oder Pluralität aus; rein, nichts als

Sinnverwandte Wörter:

[1] alles, nur, rein

Beispiele:

[1] Danke! Lauter hilfsbereite Mitarbeiter hier, diese erweitern und verbessern lückenhafte Artikel ohne zu murren!
[1] Was auch immer er erzählen mag, das sind lauter Lügen.
[1] „Der Politiker da, redet von dies und von das, aber nichts konkretes. Das ist lauter dummes Zeug.“ äußerte er lautstark seine Meinung.
[1] Der kleine Junge stand da und sah den Wald vor lauter Bäumen nicht.[1]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lauter
[1] Duden online „lauter (viel, viele)
[1] canoo.net „lauter
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonlauter
[1] Stilwörterbuch der deutschen Sprache[1]
[1] Lothringisches Wörterbuch „lauter und Lothringisches Wörterbuch „luter
[1] Wörterbuch der Luxemburgischen Mundart „lauter

Deklinierte Form

Worttrennung:

lau·ter

Aussprache:

IPA: [ˈlaʊ̯tɐ]
Hörbeispiele:
Reime: -aʊ̯tɐ

Grammatische Merkmale:

  • Nominativ Singular Maskulinum der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Genitiv Singular Femininum der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Dativ Singular Femininum der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Genitiv Plural alle Genera der starken Deklination des Positivs des Adjektivs laut
  • Nominativ Singular Maskulinum der gemischten Deklination des Positivs des Adjektivs laut
lauter ist eine flektierte Form von laut.
Die gesamte Deklination findest du auf der Seite Flexion:laut.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag laut.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Komparativ

Worttrennung:

lau·ter

Aussprache:

IPA: [ˈlaʊ̯tɐ]
Hörbeispiele:
Reime: -aʊ̯tɐ

Grammatische Merkmale:

  • Prädikative und adverbielle Form des Komparativs des Adjektivs laut

Beispiele:

Das Schreien ist lauter als das Flüstern.
lauter ist eine flektierte Form von laut.
Die gesamte Deklination findest du auf der Seite Flexion:laut.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag laut.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: lauten, läutern, Laute, Leute
  1. D. Berger u. a.; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden. Stilwörterbuch der deutschen Sprache. 6., völlig neu bearbeitet und erweiterte Auflage. Band 2, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1970, ISBN 3-411-00902-0, Seite Seite 430, unter lauter, II. Adverb
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