Esel

Esel (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Esel

die Esel

Genitiv des Esels

der Esel

Dativ dem Esel

den Eseln

Akkusativ den Esel

die Esel

Worttrennung:

Esel, Plural: Esel

Aussprache:

IPA: [ˈeːzl̩]
Hörbeispiele:  Esel (Info)  Esel (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] Zug-, Last- und Haustier, sowie zwei Wildtierarten, die zur Gattung der Pferde gehören
[2] Schimpfwort: unzulänglicher Mensch

Herkunft:

Esel ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1] Das althochdeutsche esil geht wie das mittelhochdeutsche esel, das altsächsische esil, das mittelniederdeutsche und mittelniederländische ēsel, das niederländische ezel  nl, das altenglische esol  ang und eosol  ang sowie das gotische asilus auf germanisch *asiluz, einer Entlehnung aus dem lateinischen asinus  la und eher nicht aus dem Diminutiv asellus  la, zurück.[2] Die lateinische Bezeichnung des Tieres dürfte ebenso wie der altgriechische Name ὄνος (ónos)  grc aus einer kleinasiatischen Sprache aus der südlich des Schwarzen Meeres gelegenen Region stammen und von dort durch thrakisch-illyrische Vermittlung in die anderen Sprachen gelangt sein.[2]

Synonyme:

[1] Grautier, Grauer
[2] Trottel, Dummkopf, Kamel, Hornochse

Weibliche Wortformen:

[1] Eselin, Eselstute

Verkleinerungsformen:

[1, 2] Eselchen, Eselein

Oberbegriffe:

[1] Unpaarhufer, Lasttier

Unterbegriffe:

[1] nach Art: Afrikanischer Esel (Equus asinus), Asiatischer Esel (Equus hemionus), Halbesel, Hausesel (Equus asinus f. familiaris oder Equus asinus asinus), Lastesel, Packesel
[1] nach Geschlecht: Eselhengst, Eselstute, Eselfohlen
[1] nach Rasse: Katalanischer Esel, Poitou-Esel
[2] Quadratesel

Beispiele:

[1] Wir ritten auf Eseln zur Wartburg hinauf.
[1] „Oder es waren halbzerfallene Katen, in denen ich höchstens meine Esel und Ziegen unterbringen könnte.“[3]
[1] Die Türkei hat jetzt schon die höchsten [Energiepreise] Europas. […] So kommt es, dass einige Türken gleich den Traktor stehen lassen und auf den Esel umsatteln. 2008 stieg der anatolische Esel sogar zum türkischen Luxusgut auf. Denn innerhalb eines Jahres kletterte der Preis für das störrische Nutztier von umgerechnet 26 auf bis zu 180 Euro, wie die türkische Tageszeitung Zaman berichtete.[4]
[1] [Bei der biblischen Heilgen Familie gehts] ganz schön bunt [zu]: Da sind einige Hirten mit ihren Hirtenjungen und Schafen dabei, Ochse und Esel und dann noch drei Männer, Astronomen, Sterndeuter, die von weit her kommen.[5]
[1] „Esel, Pferde und Hunde halten engste Gemeinschaft mit den Menschen.“[6]
[2] „Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs' noch Esel auf.“[7]
[2] Mein Nachbar ist ein störrischer Esel.
[2] Elke gab ihrem Bruder sofort eine saftige Ohrfeige und schimpfte zurück: „Mach das ruhig, du dummer Esel!" Emil traute seinen Ohren nicht. Hatte er richtig verstanden? - Blöde Kuh und dummer Esel hatten sie sich beschimpft! [8]

Redewendungen:

ein Esel in der Löwenhaut -
wie ein Esel zwischen zwei Heuhaufen stehen -

Sprichwörter:

Wenn es aufs Schaffen ankäme, wäre der Esel reicher als der Müller.
Ein Esel schimpft den andern Langohr.
Wenn's dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis.
Ist das nicht ein dummer Esel: Hat's geschrieben und kann's nicht lesen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] störrischer Esel, dummer Esel, Ochs' und Esel

Wortbildungen:

[1] Buridans Esel, Drahtesel, Eselhuf, Eselsgalopp, Eselsmilch, Eselsohr, Eselsrücken, Eselstritt, Maulesel
[2] Eselei, Eselsbrücke

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Esel
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Esel
[1] canoo.net „Esel
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonEsel
[1] Verzeichnis:Tiere

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Esel“, Seite 258.
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Esel“.
  3. Angelika Schrobsdorff: Jericho. Eine Liebesgeschichte. Dritte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998, ISBN 3-423-12317-6, Seite 39.
  4. Michaela Führer: Türkei - In der Türkei steht der Wind günstig. Die türkische Wirtschaft blüht. 2010 betrug ihr Wachstum beeindruckende neun Prozent. Das bedeutet aber auch einen höheren Energieverbrauch und damit steigende Preise. Windenergie kann die Spirale stoppen. In: Deutsche Welle. 1. November 2011 (URL, abgerufen am 3. Januar 2016).
  5. Petra Schulze: Wort zum Sonntag - Heilige Familie. Weihnachten - da sollen alle zu Hause sein. Ob sie wollen oder nicht. Kann das gut gehen? Und wenn ja - wie? Darüber denkt Petra Schulze aus Düsseldorf für die evangelische Kirche nach. In: Deutsche Welle. 21. Dezember 2013 (URL, abgerufen am 3. Januar 2016).
  6. Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 183. Norwegisches Original 1903.
  7. https://de.wikiquote.org/wiki/Erich_Honecker Honecker zugeschrieben, aus der deutschen Sozialdemokratie nach 1886
  8. Buchstabenwerkstatt - Grundband: Lese- und Schreiblehrgang zur Einführung, B. Bosse, K. Müller-Wagner, K. Hönisch-Krieg. Abgerufen am 1. Februar 2016.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Wesel



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