Rentier

Rentier (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Rentier

die Rentiers

Genitiv des Rentiers

der Rentiers

Dativ dem Rentier

den Rentiers

Akkusativ den Rentier

die Rentiers

Worttrennung:

Ren·tier, Plural: Ren·tiers

Aussprache:

IPA: [ʁɑ̃ˈti̯eː], [ʁɛnˈti̯eː]
Hörbeispiele:  Rentier (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltend: jemand, der von regelmäßigen Zahlungen aus angelegtem Kapital (Renten2) lebt
[2] selten: Rentner

Herkunft:

von französisch rentier  fr, zu rente  frRente[1]

Synonyme:

[1] Kapitalrentner, Kuponschneider, Rentenirer
[2] landschaftlich: Pensionär, Rentenempfänger

Sinnverwandte Wörter:

[1] Privatier

Oberbegriffe:

[1] Kapitalist[2]
[2] Ruheständler

Beispiele:

[1] „Überlässt zum Beispiel ein Rentier seinem Staat Geld gegen Zinszahlungen, dann handelt es sich zunächst um eine Form des zinstragenden Kapitals.“[3]
[1] „Daß der Zins vom Kapital in demselben Maße abnimmt, wie Masse und Zahl des Kapitals zunimmt, wie das Kapital anwächst, daß daher der kleine Rentier nicht mehr von seiner Rente leben kann, also sich auf die Industrie werfen muß, also die Reihen der kleinen Industriellen und damit die Kandidaten für das Proletariat vermehren hilft, alles das bedarf wohl keiner weiteren Auseinandersetzung.“[4]
[1] „Rentiers können sich gegen kapitalistische Unternehmer dann nicht behaupten, wenn und weil in Produktionsanlagen investierende Kapitalisten aus ihren Investitionen auch in der Folgezeit Einkommen erzielen. Rentiers vergeuden dagegen im Regelfall den auf sie entfallenden Überschuss unproduktiv.“[5]
[2] „Wahrscheinlich ist, daß Kohl den Gedanken an den Ruhestand nicht ertrug. Rosenzucht in Oggersheim? Gott bewahre. Rasen mähen, Fische gucken im Aquarium, den ganzen Tag? Politik ist sein Leben, was soll er als Rentier?[6]
[2] „Man hat so seine Sorgen, wenn man auch ein Rentier ist mit vierhundert Mark, mit über vierhundert Mark noch in der Brieftasche.“[7]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Rentier (Person)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rentier
[*] canoo.net „Rentier
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 2759
[1] Duden online „Rentier_Rentner

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 2759
  2. Hermann Julius Meyer (Herausgeber): Neues Konversations-lexikon. ein Wörterbuch des allgemeinen Wissens, Band 9. Bibliographischen Institut, Hildburghausen 1865, Eintrag „Kapitalist“, Seite 844
  3. Paul Kellermann (Herausgeber): Geld und Gesellschaft. Interdisziplinäre Perspektiven. 2. Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006, ISBN 3531344862, Seite 44
  4. Karl Marx: Lohnarbeit und Kapital. Verlag Neuer Weg, Berlin 1946, Seite 41
  5. Hartmut Elsenhans: Kapitalismus kontrovers. Zerklüftung im nicht so sehr kapitalistischen Weltsystem. Universitätsverlag Potsdam, 2009, ISBN 3940793671, Seite 10
  6. Stern Magazin. Band 51. Gruner & Jahr, 1998, Seite 36
  7. Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Roman. 4. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2678-9, Seite 328. Erstveröffentlichung 1934.

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Rentier

die Rentiere

Genitiv des Rentiers
des Rentieres

der Rentiere

Dativ dem Rentier
dem Rentiere

den Rentieren

Akkusativ das Rentier

die Rentiere

Alternative Schreibweisen:

veraltet: Renntier

Worttrennung:

Ren·tier

Aussprache:

IPA: [ˈʁeːnˌtiːɐ̯], [ˈʁɛnˌtiːɐ̯]
Hörbeispiele: ,

Bedeutungen:

[1] eine nordische Hirschart, das von den nordischen Hirtenvölkern halbzahm gehalten wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus Ren und Tier

Synonyme:

[1] Ren; wissenschaftlich: Rangifer tarandus

Oberbegriffe:

[1] Hirsch, Wiederkäuer, Paarhufer
[1] Nutztier

Unterbegriffe:

[1] Renbulle, Renkuh, Renkalb
[1] Karibu (amerikanische Unterarten)

Beispiele:

[1] Nur bei den Rentieren trägt auch das Weibchen ein Geweih.
[1] „Jakob und ich bestaunen die erhabene Erscheinung dieser Troika wie kleine Jungs den Auftritt eines Weihnachtsmanns samt Rentieren.“[1]
[1] „Die Skandinavier bauen Gerste und Hafer an, doch sie fischen auch und gehen auf die Jagd - im Norden zählen etwa Elche und Rentiere zu ihrer Beute.“[2]
[1] „Die Rentiere laufen dort frei und wo sie wollen.“[3]

Wortbildungen:

Rentierflechte, Rentierfleisch, Rentierhaut, Rentierherde, Rentierkuh, Rentierschlitten, Rentierschlittenpost, Rentierzeit

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Ren
[1] Wikipedia-Artikel „Rentier (Begriffsklärung)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „rennthier
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rentier
[*] canoo.net „Rentier
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonRentier
[1] The Free Dictionary „Rentier

Quellen:

  1. Dieter Moor: Lieber einmal mehr als mehrmals weniger. Frisches aus der arschlochfreien Zone. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2012, ISBN 978-3-499-62762-0, Seite 105
  2. Martin Paetsch: Der Tod aus dem Norden. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 24-35, Zitat Seite 27.
  3. Bernd Gieseking: Das kuriose Finnland Buch. Was Reiseführer verschweigen. S. Fischer, Frankfurt/Main 2014, ISBN 978-3-596-52043-5, Seite 134.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: rentieren
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