Patrone

Patrone (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Patrone

die Patronen

Genitiv der Patrone

der Patronen

Dativ der Patrone

den Patronen

Akkusativ die Patrone

die Patronen

Worttrennung:

Pa·t·ro·ne, Plural: Pa·t·ro·nen

Aussprache:

IPA: [ˌpaˈtʁoːnə]
Hörbeispiele:  Patrone (Info)
Reime: -oːnə

Bedeutungen:

[1] längliches rundes Stück Metall, dass aus Handfeuerwaffen abgefeuert wird
[2] mit Tinte befüllter Behälter zum Nachfüllen eines Füllfederhalters oder eines Tintenstrahldruckers
[3] Hülle, die den Film einer Fotokamera umgibt

Herkunft:

Patrone ist eine seit dem 17. Jahrhundert existierende Form des Maskulinums Patron (Form, Muster, Modell). Dieses wurde vom französischen patron  fr übernommen, welches seinerseits aus dem lateinischen patronus  la entlehnt wurde. Das französische Wort wies außer den aus dem Lateinischen und Mittellateinischen stammenden Bedeutungen ‚Schutzherr‘ und ‚Schutzheiliger‘ schon zur Zeit des Altfranzösischen die Bedeutungen ‚Modell‘ und ‚Muster‘ auf, die sich später auch im Mittellateinischen fanden. Sie entwickelten sich aus einem bildlichen Gebrauch des Wortes Schutzherr heraus, weil die Musterform die Vaterform ist, an der sich die Entstehung von etwas anderem orientiert und der Vater das Vorbild des Sohnes ist. Patron fand im Deutschen Eingang in die Mundarten und diverse Fachsprachen, so dass das Wort in der Bedeutung ‚Musterform‘ am Ende des 16. Jahrhunderts auch die für eine Ladung benötigte Menge Schießpulvers in einer zuerst papiernen, später metallenen Hülse bezeichnete, bevor es in der Folge für die ganze so vorbereitete Ladung stand. Sodann wurde der Begriff ebenfalls auf die modernen Geschosse, die über Hülse, Treibladung und Zünder verfügen, übertragen. Der äußeren Ähnlichkeit mit diesen ist schlussendlich die Bezeichnung von Behältnissen für Kleinbildfilme und Tinte für Füller als Patrone geschuldet, die im 20. Jahrhundert aufkam.[1]

Synonyme:

[3] Filmhülse

Sinnverwandte Wörter:

[1] Ladung; Kugel, Schuss

Oberbegriffe:

[1] Munition
[2, 3] Behälter

Unterbegriffe:

[1] Dynamitpatrone, Gaspatrone, Platzpatrone, Rauchpatrone, Schrotpatrone, Sprengpatrone
[2] Druckerpatrone, Tintenpatrone
[3] Filmpatrone

Beispiele:

[1] Aus dem Kofferraum holt er seine Maschinenpistole - genau 39 Patronen sind in der Waffe - und eine Tüte mit drei gefüllten Magazinen.[2]
[1] „Damit sich die Patronen besser vor Nässe schützen ließen, wurden sie gefettet.“[3]
[2] Nach tausenden gedruckten Seiten war die Patrone leer und musste ausgewechselt werden.
[3] In seiner Fototasche ist Platz für vier Patronen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Patrone abfeuern
[?] treffen

Wortbildungen:

[1] Patronengürtel, Patronenhülse, Patronenkammer, Patronentasche
[2] Farbpatrone, Patronenfüller, Patronenfüllhalter, Tintenpatrone, Druckerpatrone
Ersatzpatrone


Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Patrone (Munition)
[2] Wikipedia-Artikel „Tintenpatrone, Wikipedia-Artikel „Druckerpatrone
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Patrone
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Patrone
[1] canoo.net „Patrone
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonPatrone
[1–3] The Free Dictionary „Patrone

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Patrone“, Seite 982
  2. „83-Jähriger wollte Zeugen Jehovas erschießen“ (SPIEGEL ONLINE, 20.04.2010)
  3. Wieland Wagner: Hunger im Palast. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 68-71, Zitat Seite 69.

Deklinierte Form

Worttrennung:

Pa·tro·ne

Aussprache:

IPA: [ˌpaˈtʁoːnə]
Hörbeispiele:  Patrone (Info)
Reime: -oːnə

Grammatische Merkmale:

  • Nominativ Plural des Substantivs Patron
  • Genitiv Plural des Substantivs Patron
  • Akkusativ Plural des Substantivs Patron
Patrone ist eine flektierte Form von Patron.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Patron.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Matrone, Zitrone
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