Gnade

Gnade (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Gnade

die Gnaden

Genitiv der Gnade

der Gnaden

Dativ der Gnade

den Gnaden

Akkusativ die Gnade

die Gnaden

Worttrennung:

Gna·de, Plural: Gna·den

Aussprache:

IPA: [ˈɡnaːdə]
Hörbeispiele:  Gnade (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] die Handlung, eine Strafe, die man verhängen kann, einzuschränken oder aufzuheben
[2] Rechtswissenschaft: die Fähigkeit und die Befugnis, verhängte Strafen zu mindern oder insgesamt zu erlassen
[3] Theologie: die Hilfe Gottes in den prophetischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam), Sünden unverdient zu vergeben

Herkunft:

Das Wort lässt sich auf germanisch *(ga)næþonGunst“ zurückführen, welches sich auch in altfranzösisch nethe  fro bezeugen lässt; vermutlich ein Verbalabstraktum zu einem lediglich noch im Gotischen bezeugten Verb niþanunterstützen, beistehen“; zunächst als allgemeine Bezeichnung für „Milde gegenüber Verurteilten“ verwendet, wird der Begriff Gnade schon bald fast ausschließlich mit dem Christentum und der damit verbundenen Gottesgnade in Verbindung gebracht[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Vergebung

Gegenwörter:

[1–3] Ungnade

Unterbegriffe:

[1–3] Gottesgnade

Beispiele:

[1]
[3] „Die Botschaft der Gnade steht im Mittelpunkt der paulinischen Theologie.“[2]

Redewendungen:

auf Gnade oder Ungnade
auf Gnade und Ungnade
aus Gnade
aus Gnade und Barmherzigkeit
bei jemandem in Gnaden sein
bei jemandem in hohen Gnaden sein
bei jemandem in Gnaden stehen
bei jemandem in hohen Gnaden stehen
die Gnade haben
Euer Gnaden
Gnade für Recht ergehen lassen
Gnade vor Recht ergehen lassen
Gnade vor Recht walten lassen
Ihre Gnaden
Ihro Gnaden
jemanden in Gnade wieder aufnehmen
vor jemandem Gnade finden
vor jemandes Augen Gnade finden
vor jemandes Gnaden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] um Gnade bitten
[3] von Gottes Gnaden, Gnade und Vergebung

Wortbildungen:

Adjektive: gnädig, gnadenbringend, gnadenlos, gnadenreich, gnadenvoll
Substantive: Gnadenakt, Gnadenbefugnis, Gnadenbeweis, Gnadenbezeigung, Gnadenbild, Gnadenbrot, Gnadenerlass, Gnadenerweis, Gnadenfrist, Gnadengehalt, Gnadengesuch, Gnadenhochzeit, Gnadenhof, Gnadeninstanz, Gnadenkraut, Gnadenlohn, Gnadenmittel, Gnadenort, Gnadenpforte, Gnadenrecht, Gnadenschuss, Gnadenstoß, Gnadentheologie, Gnadentod, Gnadentum, Gnadenverheißung, Gnadenweg, Gnadenzeit
Verben: begnadigen, gnaden

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Gnade
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gnade
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gnade
[1] canoo.net „Gnade
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonGnade
[1–3] Duden online „Gnade

Quellen:

  1. Wahrig Herkunftswörterbuch „Gnade“ auf wissen.de
  2. nach: Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Achter Band: FRU–GOS, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1989, ISBN 3-7653-1108-1, DNB 890025800, „Gnade“, Seite 618

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Gaden
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