mos

mos (Deutsch)

Partikel

Worttrennung:

mos

Aussprache:

IPA: [mos], [mɔs]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] verleiht einer Aufforderung, Aussage, Frage oder einem Wunsch eine gewisse Nachdrücklichkeit
[2] bringt in Ausrufesätzen Entrüstung, Unmut oder Verwunderung zum Ausdruck

Herkunft:

Das Wort ist afrikaansem mos  af ‚gebruik om te kenne te gee dat jy dink die luisteraar weet waaroor dit gaan‘[1] entlehnt.[2]

Synonyme:

[1] doch
[2] Namibia umgangssprachlich: toch

Beispiele:

[1] „Die Tag- und Nachtgleiche, Winter- und Sommer-Sonnenwende haben wir mos in der Schule gelernt.“[3]
[1] „Die Araber halten das mos so, dass es viel leichter war, Schwarzafrikaner als Sklaven zu verhökern, als mit ihnen eine Einheit zu bilden, derweil die arabische Einheit selbst ohnehin ein flüchtiges Ideal bleibt.“[4]
[1] „Also, längere Frei- und Urlaubszeit krempelt den biederen Alltagsnamibier um zum Draufgänger, der das Tempolimit, die Alkoholschranke und Selbstbeherrschung, ja sogar den Selbsterhaltungstrieb - der is hierzulande ansonsten mos wüst stark - sommer so über Bord wirft.“[5]
[1] „Aber jetzt sind wir mos raus aus dem Monokko und sollten eigentlich im gelobten Land der Braven alle moi tjillen und den Qualm vom Braairost beim kühlen Ombira in den Sonnenuntergang kräuseln lassen, bis das Kreuz des Südens aufsteigt und sich in langer Nacht wieder neigt, wenn schließlich der Schakal aufheult.“[6]
[1] „Jong, ich sach mos, zwischen Sonnenaufgang und Sonnunter gibt’s noch stief zu lernen.“[7]
[2] „Heutzutage ist mos alles net noch digital!“[8]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonmos
[1, 2] Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »moss«, Seite 88.

Quellen:

  1. Jana Luther (Herausgeber): HAT, Afrikaanse skoolwoordeboek. Vir sukses in die klas. Pearson Education South Africa, Kaapstad 2009, ISBN 978-1-77025-595-1, Seite 347 (Zitiert nach Google Books).
  2. Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »moss«, Seite 88.
  3. Frühling lässt sein blaues Band … In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 2. September 2004, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 17. Juni 2018).
  4. Indaba im 1820er Siedlermilieu. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 12. September 2008, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 17. Juni 2018).
  5. Wüst moie, aber bleddy gefährliche Zeit. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 22. Dezember 2016, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 17. Juni 2018).
  6. Püppchen bleich und mit Tähn. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 11. August 2011, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 17. Juni 2018).
  7. Bis unter die Schädeldecke. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 29. September 2011, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 17. Juni 2018).
  8. EES [Eric Sell]: Von Weihnachten und Jahreswechsel. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 21. Januar 2011, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 17. Juni 2018).

mōs (Latein)

Substantiv, m

Kasus Singular Plural
Nominativ mōsmōrēs
Genitiv mōrismōrum
Dativ mōrīmōribus
Akkusativ mōremmōrēs
Vokativ mōsmōrēs
Ablativ mōremōribus

Worttrennung:

mōs, Genitiv: mō·ris

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] ein alle Handlungen bestimmendes Streben
[2] starker eigener Wille; hartnäckiges Beharren auf einer Meinung oder Absicht (ohne den Rat anderer anzunehmen)
[3] der sich in einem Herkommen, Gebrauch, einer Gewohnheit oder Mode ausdrückende für die Handlungsweise zur Regel gewordene Wille; das Herkommen, der Gebrauch, die Gewohnheit oder Mode an sich
[4] schlechter Brauch; schlechte Angewohnheit, Gewohnheit; übler Zustand; verwerfliches Tun
[5] (besonders verderbte) Sitte(n) der Menschen, der Zeit
[6] verbreitetes Gedankengut einer Generation oder Epoche, die Einstellung der meisten Leute einer bestimmten Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit
[7] Art und Weise sich zu kleiden, zu frisieren und auszustatten, die in einer bestimmten Zeit und über einen bestimmten Zeitraum allgemein bevorzugt wird und deshalb als zeitgemäß gilt
[8] Gesamtheit der Umgangsformen, des Verhaltens, der menschlichen Handlungsweisen; auch explizit im positiven wie negativem Sinne
[9] Art und Weise, Beschaffenheit, Natur
[10] für eine bestimmte Volksgruppe typische Art und Weise, sich zu kleiden
[11] (festgesetzte, rechtlich bindende) Anweisung, von der erwartet wird, sie zu befolgen sowie sich ihr entsprechend zu verhalten und zu handeln

Beispiele:

[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
[7]
[8] O tempora, o mores![1]
O Zeiten, o Sitten
[9]
[10]
[11]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[3] Lateinischer Wikipedia-Artikel „mos
[1–11] Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch: „mos“ (Zeno.org)

Quellen:

  1. Marcus Tullius Cicero, In Catilinam
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