egal

egal (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
egal egaler am egalsten
Alle weiteren Formen: Flexion:egal

Anmerkung zur Steigerung:

Diese ist möglich, allerdings wird das Adjektiv fast nur prädikativ und adverbiell verwendet.

Worttrennung:

egal, Komparativ: ega·ler, Superlativ: am egals·ten

Aussprache:

IPA: [eˈɡaːl]
Hörbeispiele:  egal (Info)
Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: gleichgültig
[2] bündig, eben
[3] veraltet: zu dem anderen passend

Herkunft:

Übernahme in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts von französisch égal  fr, "gleich", welches auf lateinisch aequālis  la "eben, gleich" zurückgeht (davon abgeleitet ist das lateinische Verb aequare, woraus sich Äquator, adäquat oder Equilibrium ableiten). Die Bedeutung "gleichgültig" wird erst im 19. Jahrhundert aus dem Französischen übernommen.[1]

Synonyme:

[1] gegenstandslos, banane, latte, rille, piepe, schnuppe, schnurz, wurscht, Wurst, bums, Erbse, wumpe, wuppe; schriftdeutsch: einerlei
[2] bündig, eben, plan, symmetrisch

Sinnverwandte Wörter:

[1] gleich, gleichgültig
[3] gleich, passend

Gegenwörter:

[1] wichtig, bedeutend
[2] unegal
[3] unangemessen, unpassend

Unterbegriffe:

[1] Steigerungen: piepegal, piepschnurzegal, scheißegal, schietegal

Beispiele:

[1] Das ist mir so was von egal!
[2] Ein Schlag mit dem Hammer, und es ist egal!

Vor allem früher in der Bedeutung ‚gleichmäßig‘ war auch die Steigerung üblich:

[1] „Es ist ja dann irgendwie egal, und wird heute zunehmend egaler, wo du sitzt, wenn der Laden läuft.“[2]
[1] „Am egalsten war mir der abfällige Blick von Frau Nöthisgut, als sie mein Arbeitsblatt sah.“[3]
[1] „Alles scheint egal, immer egaler, je mehr Mahnungen und Vollstreckungsbescheide eintrudeln, je enger sich die stoischen Hände der Gerichte und die prolligen Krallen der Inkassounternehmen um seinen Hals legen.“[4]
[1] „Aber ich merke, wie mir das immer egaler wird.“[5]
[1] „Allerdings vermute sie, dass diese mehrere Verhältnisse gehabt habe und ihr Herr Huber immer egaler geworden sei.“[6]
[3] „Farbstoffe, die am wenigsten ausgezogen werden, färben auch am egalsten.“[7]
[3] „Relativ am egalsten ist die Granulierung der Kopffläche.“[8]
[3] „Den fertigen Guß überstreut man vor der Erstarrung zuletzt mit Sand, was am egalsten durch ein Sieb geschieht.“[9]
[3] „Das Weibchen sieht noch mehr einer Feldlerche ähnlich, als das Männchen; denn es ist am ganzen Oberleibe rostgrau mit dunkelbraunen länglichen Flecken; an den Backen braun; am Unterleib schmutzig weiß mit einzeln länglich eyrunden Längsflecken, die an der Kehle am egalsten stehen und am kleinsten sind, an den Seiten auch sehr einzeln stehen und am größten sind.“[10]

Noch seltener ist die attributive Verwendung:

[3] „Sie haben alle egale Kleider, Gesichter und Redensarten.“[11]
[3] „Bei diesen Waren stehen dann meist der egale Warenausfall, die Fehlerlosigkeit der Ware und die Reinheit des Warenbildes im Vordergrund, und diese Eigenschaften stellen die qualitätsentscheidenden Merkmale des Artikels dar.“[12]
[3] „[…], wenn sonst richtig gearbeitet wurde, kann es sich dabei nur um kleine Fehler handeln, die noch keinen merklich schädlichen Einfluß auf das Resultat haben: in letzter Linie aber bietet dann der egale, gleichmäßig gute Ausfall der Partien im großen den besten Beweis für die Richtigkeit der Theorie und deren Anwendung.“[13]
[3] „Es ist ein Ding, das gar nicht interessiert, ein Gewäsche, das nichts taugt, als die Zeit zu verderben; forcirte Gedanken, weil der Herr Professor die Natur nicht gesehen hat, ewig egale Wendungen; denn Schlacht ist Schlacht, und die Situationen, die es etwa reicht, sind sehr abgenutzt.“[14]

Vor allem fachsprachlich war sogar attributive Steigerung möglich:

[3] „Die auf einen Baum aufgewickelte Kette stellt die egalste Packung dar.“[15]
[3] „Die egalste Sorte wird Caracolilo genannt, weil die Bohnen rund, wie kleine Schnecken sind.“[16]

Redewendungen:

[1] das ist mir egal, egal ist 88

Wortfamilie:

[1] scheißegal
[2] egalisieren, Egalität

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „egal
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal
[1] canoo.net „egal
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonegal
[1] The Free Dictionary „egal
[1, 2] Duden online „egal (gleich, einerlei)

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „egal“.
  2. Michalina Seekamp: Die Trägheit der deutschen Musikunternehmen bei technologischem Wandel. Springer, 2017, Seite 238 (Zitiert nach Google Books)
  3. Barbara van den Speulhof: Pippa, die Elfe Emilia und die Katze Zimtundzucker. S. Fischer Verlag, 2012 (Zitiert nach Google Books)
  4. Thomas Melle: 3000 Euro. Rowohlt, 2014 (Zitiert nach Google Books)
  5. Maike Dugaro, Anne-Ev Ustorf: Mauerpost. cbj, 2019 (Zitiert nach Google Books)
  6. Felix Segmiller, Manuela Dudeck: Psychiatrische Beispielgutachten. Kohlhammer, Stuttgart 2018 (Zitiert nach Google Books)
  7. Chemisches Zentralblatt. Akademie-Verlag, 1943, Seite 2346 (Zitiert nach Google Books)
  8. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Birkäuser, 1921, Seite 28 (Zitiert nach Google Books)
  9. Johann-Gottfried Dingler (Herausgeber): Polytechnisches Journal. Cotta, Seite 295 (Zitiert nach Google Books)
  10. Johann Georg Krünitz: Ökonomische-technologische Encyklopädie. Hundert und ein und zwanzigster Theil, Joachim Pauli, Berlin 1812, Seite 543 (Zitiert nach Google Books)
  11. J. Lehmann (Redaktion): Magazin für die Literatur des Auslandes. Einundfunfzigster Band, Veit & Comp., Berlin 1857, Seite 37 (Zitiert nach Google Books)
  12. Melliand textilberichte. 1962, Seite 1278 (Zitiert nach Google Books)
  13. Franz Erban: Theorie und Praxis der Garnfärberei mit den …. Springer, 1906, Seite 412 (Zitiert nach Google Books)
  14. Heinrich Viehoff: Goethe's Leben. Erster Theil, Ad. Becher, Stuttgart 1847, Seite 282 (Aus einem Brief von Goethe, Zitiert nach Google Books)
  15. Gustav Ullmann: Die Apparatefärberei. Mit 128 in den Text gedruckten Figuren.. Julius Springer, Berlin 1905, Seite 87 (Zitiert nach Google Books)
  16. A. von Bülow: Der Freistaat Nicaragua in Mittel-Amerika. Gustav Hempel, Berlin 1849, Seite 98 (Zitiert nach Google Books)

Adverb

Worttrennung:

egal

Aussprache:

IPA: [ˈeːɡaːl][1]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch: fortwährend, immer, stets

Herkunft:

in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl über die Bedeutung „gleichförmig“ vom identisch geschriebenen Adjektiv[2]

Synonyme:

[1] andauernd, dauernd, immerzu, in einem fort, in einer Tour, permanent, ständig, stets und ständig

Gegenwörter:

[1] ab und zu

Beispiele:

[1] Du bist egal am paffen.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal
[1] Duden online „egal (stets, immer)

Quellen:

  1. Lautschrift nach: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort „2egal“.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: legal, Regal
Anagramme: Alge, Lage
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