Freundschaft

Freundschaft (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Freundschaft

die Freundschaften

Genitiv der Freundschaft

der Freundschaften

Dativ der Freundschaft

den Freundschaften

Akkusativ die Freundschaft

die Freundschaften

Worttrennung:

Freund·schaft, Plural: Freund·schaf·ten

Aussprache:

IPA: [ˈfʁɔɪ̯ntʃaft]
Hörbeispiele:  Freundschaft (Info)

Bedeutungen:

[1] Beziehung zwischen zwei oder mehr Freunden
[2] umgangssprachlich: Gruppe von befreundeten Personen

Herkunft:

mittelhochdeutsch vriuntschaft, althochdeutsch friuntscaf, belegt seit dem 8. Jahrhundert, in der Form -scaft 11. Jahrhundert, ursprünglich „Gesamtheit der Verwandten“, später „Freundesverhältnis“[1][2]
Ableitung zum Substantiv Freund mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -schaft

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gemeinschaft, Kameradschaft
[2] Freundeskreis

Gegenwörter:

[1] Feindschaft

Oberbegriffe:

[1] Beziehung

Unterbegriffe:

[1] Brieffreundschaft, Busenfreundschaft, Fanfreundschaft, Jugendfreundschaft, Männerfreundschaft, Völkerfreundschaft

Beispiele:

[1] Die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft.
[1] „Es fiel mir immer leicht, Freundschaften zu knüpfen.“
[1] „Er ist so furchtbar, ich habe ihm die Freundschaft gekündigt.“
[1] „Eine tiefe Freundschaft resultierte aus dieser Begegnung.“[3]
[1] „Augenscheinlich war seine Freundschaft zu dem wandernden Buchhändler ein fester Bestandteil seines Lebens.“[4]
[1] Am 17. Mai bestätigte dann Paul McCartney die endgültige Trennung. Gemeinsam ließen sie anschließend bekannt geben, sie wollten eine Trennung in Freundschaft.[5]
[1] Bei Force India wollte Ralf Schumacher trotz seiner Freundschaft zu Teamleiter Mallya nach elf Jahren Formel 1 aus sportlichen Gründen nicht mehr fahren.[6]
[1] Es kann Haus, Hof und Freundschaften kosten: maßloses Glücksspiel im Kasino, am Spielautomaten oder unkontrolliertes Zocken bei Sportwetten und im Internet.[7]
[1] Man habe ihm [Günther Grass] die Ehrenbürgerschaft [der Stadt Danzig] damals angetragen, weil er sich zu einem frühen Zeitpunkt um die deutsch-polnische Freundschaft verdient gemacht habe.[8]
[1] [Bundesaußenminister Heiko] Maas suchte demonstrativ den Schulterschluss und erklärte: „Europa ist ohne die Versöhnung und Freundschaft zwischen Deutschen und Polen nicht vorstellbar.“[9]
[2] Auf der Geburtstagsfeier war die gesamte Freundschaft vertreten.

Sprichwörter:

[1] Beim Geld hört die Freundschaft auf

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: eine Freundschaft schließen mit jemandem, eine Freundschaft verbindet mit jemandem
[1] mit Verb: eine Freundschaft aufkündigen, eine Freundschaft beschwören, eine Freundschaft bewahren, eine Freundschaft festigen, Freundschaft knüpfen, jemandem die Freundschaft kündigen, eine Freundschaft pflegen, eine Freundschaft vertiefen
[1] mit Adjektiv: eine aufrichtige Freundschaft, eine enge Freundschaft, eine herzliche Freundschaft, eine innige Freundschaft, eine lebenslange Freundschaft, eine tiefe Freundschaft, eine wunderbare Freundschaft
[1] mit Adjektiv: deutsch-amerikanische Freundschaft, deutsch-französische Freundschaft, deutsch-polnische Freundschaft, deutsch-sowjetische Freundschaft

Wortbildungen:

[1] freundschaftlich, Freundschaftsanfrage, Freundschaftsarmband, Freundschaftsbesuch, Freundschaftsbeteuerung, Freundschaftsbeweis, Freundschaftsbezeigung, Freundschaftsbund, Freundschaftsbündnis, Freundschaftsdienst, Freundschaftsfahne, Freundschaftsgeschenk, Freundschaftspakt, Freundschaftspreis, Freundschaftsrat, Freundschaftsring, Freundschaftsspiel, Freundschaftstreffen, Freundschaftsverhältnis, Freundschaftsvertrag

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Freundschaft
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Freundschaft
[*] canoo.net „Freundschaft
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonFreundschaft
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Freundschaft
[1] The Free Dictionary „Freundschaft
[1] Duden online „Freundschaft
[1, 2] wissen.de – Wörterbuch „Freundschaft

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. neu bearbeitete 5. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Freund.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Freund“.
  3. Manfred Flügge: Märchenruf von Westen. Deutsche Schriftsteller in Paris. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 4, 1993, Seite 5-16, Zitat Seite 11.
  4. Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-455-65139-3, Seite 107. Englisches Original 1917.
  5. Wikinews-Artikel „25.5.2006: Paul McCartneys Tochter nach Trennung bei ihm
  6. Wikinews-Artikel „6.1.2008: Ralf Schumacher ohne Formel 1-Cockpit im Jahr 2008
  7. Carsten Schroeder: Schwerpunktthema - Glücksspielsucht. In: Deutschlandradio. 27. März 2018 (Deutschlandfunk/Köln, Sendung: Sprechstunde, URL, abgerufen am 23. März 2018).
  8. Wikinews-Artikel „20.8.2006: Danzig: Lech Walesa will Ehrenbürgerschaft zurückgeben
  9. Europa - Heiko Maas will "Weimarer Dreieck" wiederbeleben. Der neue deutsche Außenminister sucht beim Antrittsbesuch in Warschau das Gemeinsame - inmitten vieler Differenzen. Die Europäische Union sieht Polens Rechtsstaatlichkeit bedroht. Doch auch an anderen Stellen hakt es. In: Deutsche Welle. 16. März 2018 (URL, abgerufen am 23. März 2018).

Grußformel, Interjektion

Worttrennung:

Freund·schaft

Aussprache:

IPA: [ˈfʁɔɪ̯ntʃaft]
Hörbeispiele:  Freundschaft (Info)

Bedeutungen:

[1] Gruß in sozialistischen, kommunistischen oder generell Arbeiterkreisen

Herkunft:

„In der Schönbrunner-Schule wurde der Gruß ‚Freundschaft‘ erfunden, der später von der gesamten Sozialdemokratie übernommen wurde“[1]

Beispiele:

[1] „Am 1. Mai hatte ich morgens das Bedürfnis, irgendwas zu brüllen. Ich lief also in die Jungenschlafsäle und schrie: ‚Freundschaft!‘[2]
[1] „Otto grüßte: «Freundschaft!» Die Genossen erwiderten den Gruß mit einem Nicken.“[3]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Freundschaft (Gruß)

Quellen:

  1. Bernd Dobesberger: Geschichte der Oberösterreichischen Kinderfreunde. In: Karl-Heinz Braun, Bernd Dobesberger, Gernot Rammer, Konstanze Wetzel (Herausgeber): Lernort Kinderfreunde. Springer, 2013, Seite 113 (Zitiert nach Google Books)
  2. Die sozialistische erziehung. Band 6, 1926, Seite 151 (Zitiert nach Google Books)
  3. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 361.
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