Baas
Baas (Deutsch)
Substantiv, m
Singular
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Plural
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Nominativ | der Baas
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die Baase
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Genitiv | des Baases
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der Baase
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Dativ | dem Baas dem Baase
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den Baasen
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Akkusativ | den Baas
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die Baase
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Worttrennung:
- Baas, Plural: Baase
Aussprache:
- IPA: [baːs]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -aːs
Bedeutungen:
- [1] norddeutsch, vornehmlich seemannssprachlich[1][2]
- [a] Herr
- [b] Meister, Vorgesetzter
- [c] Aufseher
- [d] Vermittler (einer Arbeitsstelle)
- [2] Namibia[3][4]
- [a] historisch: früher aufgezwungene Anredeform der afrikanischen Bediensteten gegenüber einem weißen Mann
- [b] selten, scherzhaft oder abwertend: (Anredeform) Herr
- [c] Vorgesetzter; Schirmherr, Präsident (einer Organisation, eines Komitees, etc.)
- [d] Besitzer einer Farm
Herkunft:
- [1] Entlehnung aus dem Niederländischen, wo baas „Befehlshaber, Chef, Haupt, Häuptling, Oberhaupt, Herr, Vorsteher; Wirt“ bedeutet; geht seinerseits aus dem Mittelniederländischen baes hervor, dessen Herkunft wiederum ungeklärt ist
- [2] aus dem Afrikaans entlehnt, in dem baas „Herr, Meister, Chef, Vorgesetzter, Anführer, Leiter, Häuptling, Kapitän, Besitzer“ bedeutet
Synonyme:
Gegenwörter:
- [2] Namibia: Missis
Oberbegriffe:
- [1a, 2a, 2b] Anredeform
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1a]
- [1b]
- [1c]
- [1d]
- [2a] „Der Trick der Beiden ist simpel und doch immer wieder wirkungsvoll: Feierabend spielt den herrischen weißen Baas, Müller den dummen Bambusen.“[5]
- [2c] „Der Baas von Namibia Wildlife Resorts (NWR), Omushamane Tobie Aupindi, weiß nochall moi was für ausländische Touris gut ist und was für den gewöhnlichen Sterblichen aus dem Lande der Braven passend zu sein hat.“[6]
- [2c] „Er war übrigens zu Zeiten seiner Amtsausübung als Vizepräsident der Baas irgendeiner der vielen HIV/Aids-Organisationen, wo das Geld reichlich fließt.“[7]
- [2d] „Ob der Baas nun weg ist nach Henties oder Meile 108 oder noch auf der Farm hockt, das ändert nichts an der Windhose, die sich net nich an der An- oder Abwesenheit von Menschen schert, ob die nun ´was zu sagen haben oder sich ´was sagen lassen müssen.“[8]
Redewendungen:
- [2] etwas sein Baas, jemanden sein Baas: dient dazu etwas zu beschreiben, in dem man sich auskennt. Der morscht so viel NamDollars. Der is muhts Geld sein Baas! = (Der schmeißt so viele Namibia-Dollars aus dem Fenster. Der ist bestimmt ein Dukatenscheißer!)
Wortbildungen:
- [1] Schlafbaas, Zimmerbaas
- [1c] Heuerbaas
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Baas“
- [1, 2] canoo.net „Baas“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Baas“
Quellen:
- vgl. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
- vgl. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115
- vgl. Pütz, Joe: Das grosse Dickschenärie, Peter's Antiques, Swakopmund 2001
- vgl. Nöckler, Herbert Carl: Sprachmischung in Südwestafrika (Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe, Bd. 5), Max Hueber Verlag, München 1963.
- AZN, 'Kultur', Vom Kavaliersdelikt des Diamantenschmuggelns, 14.01.2005
- AZN, 'Glosse', Lustig auf Namutoni, 16.05.2007
- AZN, 'Glosse', Is der nich ganz lekker?, 26.05.2006
- AZN, 'Glosse', Kaum noch etwas übrig, 22.12.2005
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