reif

reif (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
reif reifer am reifsten
Alle weiteren Formen: Flexion:reif

Worttrennung:

reif, Komparativ: rei·fer, Superlativ: am reifs·ten

Aussprache:

IPA: [ʁaɪ̯f]
Hörbeispiele:  reif (Info)
Reime: -aɪ̯f

Bedeutungen:

[1] so, dass man es essen oder verwerten kann
[2] metaphorisch: von Personen, die die Kindheit/Jugend hinter sich haben, das Alter betreffend: erwachsen, fortgeschritten, erfahren
[3] übertragen: nach einem längeren Zeitraum so weit entwickelt, dass etwas Bestimmtes nun eintreten kann

Herkunft:

Das Adjektiv reif im Sinne von: im Wachstum voll entwickelt und daher geeignet zur Ernte, erwachsen, erfahren, seelisch ausgeglichen, genügend vorbereitet, ›gehört zum Standardwortschatz‹[1], mittelhochdeutsch rīf  gmh[1][2] und rīfe  gmh[1][2][3], althochdeutsch rīf  goh[1], und rīfi  goh, (8. Jahrhundert), ursprünglich in der Bedeutung: »etwas, was abgepflückt, geerntet werden kann,«[3] altsächsisch rīp  osx[2], und rīpi  osx[1][2], mittelniederdeutsch rīpe  gml, mittelniederländisch rīpe  dum, altenglisch rīpe  ang, englisch ripe  en, niederländisch rijp  nl,westgermanisch *reipja- - reif,[1] gehört wohl zu einem in altenglisch rīpan  ang - mähen, ernten, ›westgermanisch *reip-a-,[1] vorliegenden starken Verb, wozu auch englisch (schwach flektierend) to reap  en - mähen, ernten zu zählen wäre; vergleiche auch altenglisch rīp  ang - Ernte, riftre  ang und riftere  ang - Schnitter, reopa  ang - Garbe. Das Adjektiv bedeutet also eigentlich was geerntet werden kann. Es gibt ›keine sichere außergermanische Vergleichsmöglichkeit.‹[1] Man kann vielleicht die unter Riffel (siehe dort) genannten Formen heranziehen und an eine Labialerweiterung indogermanisch *reib- der unter Rain (siehe dort) angegebenen Wurzel indogermanisch *rei- - ritzen, reißen, schneiden anknüpfen, ›das erweitert vorliegt in altnordisch rifa  non - zerreißen, altfriesisch rīva  ofs - reißen, griechisch ερείπō (ereípō)  el - ich reiße nieder[1]. Ursprünglich auf Ähren und Früchte bezogen, die so weit sind, dass sie geschnitten oder eingesammelt werden können, wird reif dann auf alles übertragen, was zum Abschluss einer Entwicklung gelangt ist.[1][2]

Gegenwörter:

[1] unreif
[2] jung, unerfahren

Beispiele:

[1] Morgen können wir die Kirschen ernten, denn sie sind nun reif.
[1] Die reifen Kirschen sind schön rot und süß.
[2] „Und so ist die Unterhaltung in den Orchesterpausen oft recht aufschlußreich; hier kreuzen und befruchten einander die Meinungen des reiferen Alters, das die Herrlichkeiten der Klassiker auszuschöpfen und voll nachzuerleben weiß, mit dem oft vorschnellen Urteil der talentierten, in Sturm und Drang endlich mal Neues witternden Jugend, der Standpunkt des Erfahrenen, der mit dem weiteren Horizont die Modernen aus höherer Perspektive betrachtet, mit dem des klassisch geschulten und gegen ungewohnte Härten empfindlichen Jungen, der glaubt, ablehnen zu müssen, wo der abgeklärte Kollege zumindest duldsam lächelt.“[4]
[3] Ich denke, er ist jetzt reif für seinen ersten Alleinflug.
[3] Schon wieder zu spät? Jetzt bist du reif für eine Abmahnung.

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] reif für die Insel, reif für eine Position oder Aktion

Wortbildungen:

[1, 2] ausgereift, einbaureif, elfmeterreif, erntereif, serienreif, unreif, überreif
[3] sturmreif (militärisch und [übertragen auch] sportlich)

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „reif
[1, 2] Duden online „reif
[1] canoo.net „reif:A
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonreif
[1, 2] The Free Dictionary „reif

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 755, unter: „reif“
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „reif“.
  3. Duden online „reif
  4. Moderne Musik nach 13 Jahren. In: Zeit Online. Nummer 19, 27. Juni 1946, ISSN 0044-2070 (Politik. Musik; Einstellung; Komponist; Musiker; Publikum: Seite 1, 5. Absatz, „reiferen“ URL, abgerufen am 21. Oktober 2013).

Konjugierte Form

Nebenformen:

reife

Worttrennung:

reif

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯f]
Hörbeispiele:

Grammatische Merkmale:

  • 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs reifen
reif ist eine flektierte Form von reifen.
Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:reifen.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag reifen.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: pfeif, Reif
Anagramme: frei, rief
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