hausen

hausen (Deutsch)

Verb, intransitiv

Person Wortform
Präsens ichhause
duhaust
er, sie, eshaust
Präteritum ichhauste
Konjunktiv II ichhauste
Imperativ Singularhause!
Pluralhaust!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gehaust haben
Alle weiteren Formen: Flexion:hausen

Worttrennung:

hau·sen, Präteritum: haus·te, Partizip II: ge·haust

Aussprache:

IPA: [ˈhaʊ̯zn̩]
Hörbeispiele:
Reime: -aʊ̯zn̩

Bedeutungen:

[1]
[a] umgangssprachlich abwertend: unter schlechten Bedingungen wohnen
[b] abwertend: abgesondert wohnen, sodass man keinen Einblick in jemandes Lebensweise bekommt
[c] umgangssprachlich, oft scherzhaft: wohnen
[2] umgangssprachlich abwertend: wüten, Verwüstungen anrichten
[3] veraltet: gut haushalten; sparen

Herkunft:

laut Kluge ist das Wort seit dem 11. Jahrhundert, die heutige Bedeutung seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; zunächst in der Bedeutung „wohnen, wirtschaften, haushalten“, häufig übel (böse und so weiter) hausen, dann festgeworden für „schlecht mit etwas umgehen“[1]
laut Duden entstammt das Wort dem Mittelhochdeutschen hūsen, welches seinerseits dem Althochdeutschen hūson „wohnen, sich aufhalten; sich wüst aufführen“ entspringt[2]

Oberbegriffe:

[1] wohnen
[2] wüten
[3] haushalten, sparen

Beispiele:

[1a] Sie hausten nach dem Krieg in einem Keller.
[1b] In den Wäldern hausten Räuber.
[1c] Sie haust in ihrer gemütlichen Dachwohnung.
[1c] In meinem Herzen haust nur du.
[2] Das Unwetter hat gestern Abend schlimm gehaust.
[2] Im Dreißigjährigen Krieg hausten die Schweden schrecklich in hiesiger Gegend.
[3]

Redewendungen:

[2] wie die Vandalen hausen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1a] in einer Baracke hausen, in einer Hütte hausen
[1b] irgendwo abgelegen hausen
[1c] in einer gemütlichen, kleinen Wohnung hausen

Wortbildungen:

behausen, erhausen, Hauser (→ Hauserin, Häuserin)

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 769
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „hausen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „hausen
[1] canoo.net „hausen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonhausen

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 397
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 769

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hausen, jausen, mausen, pausen, sausen, zausen
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