Tunnel

Tunnel (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural 1 Plural 2

Nominativ der Tunnel

die Tunnel die Tunnels

Genitiv des Tunnels

der Tunnel der Tunnels

Dativ dem Tunnel

den Tunneln den Tunnels

Akkusativ den Tunnel

die Tunnel die Tunnels

Anmerkung zum Plural:

Die Pluralform Tunnels wird nur selten verwendet.[1]

Anmerkung zum Geschlecht:

Das Geschlecht ist im ganzen oberdeutschen Sprachraum (alemannisch/schweizerisch, schwäbisch, bairisch/österreichisch) oft sächlich; das Wort wird dort meist auf der zweiten Silbe betont und dann Tunell geschrieben.

Nebenformen:

Tunell

Worttrennung:

Tun·nel, Plural 1: Tun·nel, Plural 2: Tun·nels

Aussprache:

IPA: Singular und Plural: [ˈtʊnl̩], (in einigen Dialekten [tʊˈnɛl])
Hörbeispiele:  Tunnel (Info)

Bedeutungen:

[1] Bauwesen: längere Unterführung, Durchbruch durch Bergmassive oder unter bebauten Flächen oder Gewässern für Verkehrswege
[2] Neologismus: mit einem Ring gefasste Ohrläppchenöffnung

Herkunft:

Der Ursprung des Wortes liegt im gallischen tunna  cel (‚Fass, Tonne‘). Über das altfranzösische tonnel  fro (‚Fass, Tonnengewölbe‘) und das englische tunnel  en kam es im 19. Jahrhundert ins Deutsche.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Unterführung, Durchstich

Gegenwörter:

[1] Brücke

Oberbegriffe:

[1] Verkehrsbauwerk

Unterbegriffe:

[1] Autobahntunnel, Autotunnel, Bahntunnel, Basistunnel, Eisenbahntunnel, Fluchttunnel, Fußgängertunnel, Kanaltunnel, Lüftungstunnel, Mitteltunnel, Scheiteltunnel, Schienentunnel, Straßentunnel, Zugtunnel
[1] Brennerbasistunnel, Gotthardtunnel, Semmeringbasistunnel, Semmeringtunnel

Beispiele:

[1] Hinter der Kurve fuhr der Zug in den Tunnel.
[1] „Die Lüftung der Tunnel im Eisenbahnbetrieb vollzieht sich in kürzeren Tunneln, auch in stärkeren Steigungen meist in natürlicher Weise und ist abhängig von der Lage der Tunnelmündungen, den Wärmeunterschieden an diesen, ihrer gegenseitigen Höhenlage und der herrschenden Windrichtung.“[3]
[1] „Die größeren Inseln sind nun alle - außer die südlichste von ihnen - durch Tunnel miteinander verbunden worden, zu den übrigen gibt es Fährverbindungen.“[4]
[1] „Ich lief durch den dunklen Gang in den Tunnel und dort in die erste Tür links.“[5]
[1] „Der Tunnel endet am westlichen Ende des Sees.“[6]
[2] Ich lasse mir jetzt einen Tunnel im Ohrläppchen anbringen.

Redewendungen:

Licht am Ende des Tunnels - optimistischer, hoffnungsvoller oder guter Ausgang eines Unternehmens oder Prozesses

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein beleuchteter Tunnel, ein befahrbarer Tunnel, ein dunkler Tunnel, ein fertiggestellter Tunnel, ein gegrabener Tunnel, ein kilometerlangerer Tunnel, ein langer Tunnel, ein mautpflichtiger Tunnel, ein stillgelegter Tunnel, ein stockfinsterer Tunnel, ein unbeleuchteter Tunnel, ein unterirdischer Tunnel, ein unterseeischer Tunnel, ein vierspuriger Tunnel, ein zweispuriger Tunnel
[1] der Tunnel unter dem Ärmelkanal
[1] einen Tunnel befahren, einen Tunnel bohren, einen Tunnel freigeben, einen Tunnel graben, einen Tunnel passieren, einen Tunnel sperren, einen Tunnel zuschütten

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: tunnelähnlich, tunnelartig
Substantive: Tunnelabschnitt, Tunnelachse, Tunnelanschlag, Tunnelanlage, Tunnelanstich, Tunnelbahn, Tunnelbahnhof, Tunnelbau, Tunnelbelüftung, Tunnelblick, Tunnelbohrmaschine, Tunnelbohrung, Tunnelbrand, Tunnelbrust, Tunnelbrücke, Tunnelbund, Tunneldiode, Tunneldurchfahrt, Tunneldurchschlag, Tunneleffekt, Tunnelentlüftung, Tunnelentrauchung, Tunneleröffnung, Tunnelfahrt, Tunnelgewölbe, Tunnelgurt, Tunnelgürtel, Tunnelierung, Tunnelknall, Tunnellüftung, Tunnelmauer, Tunnelmaut, Tunnelmensch, Tunnelmund, Tunnelmündung, Tunnelpatin, Tunnelportal, Tunnelratte, Tunnelröhre, Tunnelsanierung, Tunnelsprache, Tunnelsender, Tunnelsicherheit, Tunnelsohle, Tunnelstollen, Tunnelsystem, Tunnelvortrieb, Tunnelwand, Tunnelwasser
Verben: tunnelieren, tunneln

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Tunnel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tunnel
[1] canoo.net „Tunnel
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonTunnel
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Tunnel
[1] Duden online „Tunnel
[2] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Tunnel

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Tunnel“, Seite 1615
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Tunnel“, Seite 935.
  3. Tunnellüftungwww.zeno.org, abgerufen am 17. September 2013
  4. Huldar Breiðfjörð: Schafe im Schnee. Ein Färöer-Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-03534-1, Seite 41. Isländisches Original 2009.
  5. Ludwig Renn: Krieg. Aufbau, Berlin 2014 (Erstmals veröffentlicht 1928), ISBN 978-3-351-03515-0, Zitat Seite 171.
  6. Jörg-Thomas Titz: InselTrip Färöer. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8317-2904-3, Seite 41.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: tummeln, turnen
Anagramme: Lunten
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