Marmor

Marmor (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Marmor

die Marmore

Genitiv des Marmors

der Marmore

Dativ dem Marmor

den Marmoren

Akkusativ den Marmor

die Marmore

Worttrennung:

Mar·mor, Plural: Mar·mo·re

Aussprache:

IPA: [ˈmaʁmoːɐ̯]
Hörbeispiele:  Marmor (Info)

Bedeutungen:

[1] äußerst hartes, häufig geädertes Kalkgestein, das in verschiedensten Farben vorkommt und für Bildhauerarbeiten und als Baumaterial eingesetzt wird
[2] übertragen, dichterisch: strahlendes Weiß
[3] veraltet: etwas, das aus Marmor[1] gefertigt wurde

Herkunft:

Vorformen von Marmor sind das althochdeutsche marmul sowie das mittelhochdeutsche marmel, die über das lateinische marmor  la auf das altgriechische μάρμαρος (mármaros)  grc (Stein, Felsblock) oder auf μάρμαρον (mármaron)  grc zurückgehen. Diese beiden Wörter haben wahrscheinlich im Sinne von ‚abgeschlagener Felsblock‘ eine Verbindung zum Verb μάρνασθαι (márnasthai)  grc (kämpfen, zermalmen). In der Folge kam es durch die Volksetymologie wohl auch zu einer Anlehnung an μαρμαίρειν (marmā́īrein)  grc (glänzen, funkeln) und an μαρμάρεος (marmáreos)  grc (strahlend, funkelnd). So entstand die Bedeutung ‚glänzender Stein‘. Im Alt- und Mittelhochdeutschen wurde das zweite r zunächst zu einem l assimiliert (marmel, mormel und murmel, die in der Bezeichnung von gläsernen Spielkugeln für Kindern (Murmeln) erhalten geblieben sind), im 16. Jahrhundert erfolgte dann aber durch die Gelehrtensprache eine Rückkehr zur lateinischen Lautform.[1]

Synonyme:

[1] Marmel, Marmelstein

Oberbegriffe:

[1] Kalkgestein, Gestein

Beispiele:

[1] „Marmore werden gegenwärtig vornehmlich für Fußboden- und Treppenbeläge, Wandfliesen, Waschbecken und Fassadenplatten verwendet.“[2]
[1] Töricht ist, wer glaubt, die Zeit könne Erz und Marmor spalten.
[1] „Je nach Region variieren die Materialien von gebrannten Tonen, Kalken und Marmoren.[3]
[2] Ihn blendete der im Mondlicht zwischen den Laken hervorschimmernde Marmor ihres Körpers.
[3] Zerstört diesen Marmor dort!
[3] Die Marmore der Antike zeugen von höchster Kunstfertigkeit.

Sprichwörter:

[1] Marmor, Stein und Eisen bricht

Wortbildungen:

[1] Marmorader, Marmorarbeit, Marmorart, marmorartig, Marmorbad, Marmorbahn, Marmorballen, Marmorband, Marmorbank, Marmorbassin, Marmorbecken, Marmorberg, Marmorbild, Marmorbildnis, marmorblank, marmorblass, marmorbleich, Marmorblock, Marmorboden, Marmorbogen, Marmorbohrer, Marmorbraue, Marmorbruch, Marmorbrunnen, Marmorbrust, Marmorbrüstung, Marmorbusen, marmorbusig, Marmorbüste, Marmordenkmal, Marmorestrich, Marmorfarbe, Marmorfels, marmorfest, Marmorflecken, Marmorgebäude, Marmorgeländer, Marmorgemach, marmorgetäfelt, Marmorgips, Marmorglanz, marmorglatt, marmorgleich, Marmorgrab, Marmorgräber, Marmorgrube, Marmorgruppe, Marmorhalle, Marmorhand, marmorhart, Marmorhaufen, Marmorhaus, Marmorherz, Marmorhorn, marmorieren, marmorkalt, Marmorkirsche, Marmorklippe, Marmorkluft, Marmorkopf, Marmorkörper, Marmorkrug, Marmorkuchen, Marmorlandschaft, Marmorleib, Marmorlilie, Marmorlöwe, Marmormühle, marmorn, Marmornacken, Marmorpalast, Marmorpfeiler, Marmorpferd, Marmorpfirsich, Marmorpflaster, Marmorplastik, Marmorplatte, Marmorrampe, Marmorsaal, Marmorsäge, Marmorsarg, Marmorsäule, Marmorschaft, Marmorschleifer, Marmorschloss, marmorschön, Marmorschwamm, Marmorschwelle, Marmorskulptur, Marmorsockel, Marmorstall, Marmorstatue, Marmorstein, Marmorsteinbruch, marmorsteinen, Marmorstück, Marmorstufe, Marmorstütze, Marmortafel, Marmortempel, Marmorthron, Marmortisch, Marmorträne, Marmortreppe, Marmorwand, Marmorwange, Marmorware, marmorweiß, Marmorwölbung


Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Marmor
[1] canoo.net „Marmor
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonMarmor
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Marmor
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Marmor

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Marmor“, Seite 841
  2. Wikipedia-Artikel „Marmor
  3. Volker J. Dietrich: Die Wiege der abendländischen Kultur und die minoische Katastrophe – ein Vulkan verändert die Welt. 2004, ISSN 0379-1327, Seite 21
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