Groll

Groll (Deutsch)

Substantiv, m

Singular 1 Singular 2

Plural

Nominativ der Groll der Groll

Genitiv des Grolles
des Grolls
des Grollen

Dativ dem Groll dem Grollen

Akkusativ den Groll den Grollen

Anmerkung zur Flexion:

Die Formen der schwachen Flexion (Singular 2) sind bis ins 17. Jahrhundert neben denen der starken verbreitet gewesen,[1] heute jedoch völlig ungebräuchlich.

Worttrennung:

Groll, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡʁɔl]
Hörbeispiele:  Groll (Info)
Reime: -ɔl

Bedeutungen:

[1] gehoben: lang anhaltender, aber stiller Zorn, versteckter Hass, verborgene Feindschaft
[2] veraltet: plötzlich aufwallender und hervorbrechender Zorn

Herkunft:

Groll geht auf das spätmittelhochdeutsche grolle  gmh und das frühneuhochdeutsche Groll oder Grolle zurück. Das Substantiv ist eine ablautende Form zum mittelhochdeutschen grellen  gmh (vor Zorn laut schreien) und grel  gmh (zornig, rau). Das Wort ist seit dem 14. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Ranküne, Ressentiment
[2] Rage, Raserei, veraltend: Grimm, Ingrimm

Oberbegriffe:

[1] Zorn

Beispiele:

[1] Ich hege keinen Groll gegen dich, ich bin einfach sehr beschäftigt.
[1] Peter hat einen tiefen Groll auf seine Exfrau.
[1] „Steinmeiers Worten hört man Groll selbst dann nicht an, wenn es Zoff gegeben hat.“[2]
[1] „Sie waren viel zu verspielt, um sich von oben mit Feindseligkeit und Groll und Erbitterung indoktrinieren zu lassen.“[3]
[1] „Da fühle ich einen kleinen Groll gegen Karnej in mir erwachen.“[4]
[2] In einem Anfall von Groll erwürgte Mechthild ihre Tante.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Groll gegen jemanden hegen (= jemandem grollen); einen Groll auf jemanden haben (= jemandem grollen)

Wortbildungen:

grollen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Groll
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Groll
[1] canoo.net „Groll
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonGroll
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Groll“, Seite 679
[2] Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Groll“, Seite 480

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Groll“, Seite 480
  2. Ulrike Posche: Sein langer Marsch. In: Stern. Nummer Heft 7, 2017, Seite 56-61, Zitat Seite 60.
  3. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004 (übersetzt von Dirk van Gunsteren), ISBN 3-499-23650-8, Seite 63. Englisches Original 2001.
  4. Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 115. Norwegisches Original 1903.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: gröl
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