ellbögeln

ellbögeln (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichellbögle
duellbögelst
er, sie, esellbögelt
Präteritum ichellbögelte
Konjunktiv II ichellbögelte
Imperativ Singularellbögle!
Pluralellbögelt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
geellbögelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:ellbögeln

Anmerkung zur Konjugation:

In der 1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv ist einzig die in der Tabelle angegebene Form gebräuchlich. Die Form »(ich) ellbögele« oder gar »(ich) ellbögel« ist in der Schweiz nicht üblich.[1]

Worttrennung:

ell·bö·geln, Präteritum: ell·bö·gel·te, Partizip II: ge·ell·bö·gelt

Aussprache:

IPA: standardsprachlich (Deutschland): [ˈɛlˌbøːɡl̩n]
standardsprachlich (Schweiz):[2] [ˈɛlˌb̥øːɡ̊e̝ln], auch: [ˈɛlˌbøːɡəln]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] mit den Ellbogen (mehrfach) stoßen, um sich drängend nach vorn/vor Andere zu schieben
[2] übertragen: sich ohne Rücksichtnahme durchsetzen

Herkunft:

Ableitung (Derivation) aus dem Substantiv Ellbogen durch Ablaut (Vokalwechsel) zu und Suffigierung von -el mit zusätzlich notwendigem Flexem -n

Synonyme:

[1] sich vordrängen
[1] umgangssprachlich: sich vordrängeln
[1] schweizerisch: vorzwängeln
[2] seine Ellbogen brauchen/seine Ellbogen gebrauchen/seine Ellenbogen brauchen/seine Ellenbogen gebrauchen

Sinnverwandte Wörter:

[1] sich durchzwängen, sich zwängen
[1] umgangssprachlich: drängeln, sich vorbeizwängen
[2] sich behaupten, beikommen, die Oberhand bekommen/die Oberhand erhalten/die Oberhand gewinnen, durchkommen, sich Geltung verschaffen
[2] umgangssprachlich: ankönnen

Beispiele:

[1] „Es sind nicht nur die Hindernisse, die den Fahrern und den wenigen Fahrerinnen den Parcours schwermachen, sondern auch die Gegner. Sie ellbögeln, drängeln, möchten überholen.“[3]
[2] „Man schielt nach links und rechts, irgendwer hat immer den besseren Job und mehr Praktika, umwerfende Referenzen und ein Englischdiplom auf höchster Stufe – nicht, dass man ellbögeln würde, aber das CV ist wichtiger geworden, fast erschreckend wichtig, wie man manchmal feststellt […].“[4]

Wortbildungen:

Ellbögler

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Albert Bachmann [Leitung] et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 4. Band: M, N, B/P (Bu), Huber, Frauenfeld 1901, DNB 948902116 (Digitalisat), Stichwort »ell-böglen«, Spalte 1065.
[2] Kurt Meyer: Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-04131-5, DNB 891057218, Seite 130.
[1, 2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 215.
[1] Duden online „ellbögeln

Quellen:

  1. Vergleiche Kurt Meyer: Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-04131-5, DNB 891057218, Seite 130.
  2. Vergleiche Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Seite 265–268 passim.
  3. Susanne Loacker: Ein Skateboard-Park auf einer Downhill-Strecke. Beim einzigen Boardercross der Schweiz in Luzern wird gekämpft, gesprungen und gestürzt. In: NZZOnline. 17. August 2009, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 20. Dezember 2011).
  4. Barbara Meili: Das unverhohlene Schielen auf den Lebenslauf. In: NZZOnline. 22. Juni 2007, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 20. Dezember 2011).
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