behaupten

behaupten (Deutsch)

Verb

	Person	Wortform
Präsens	ich	behaupte
	du	behauptest
	er, sie, es	behauptet
Präteritum	ich	behauptete
Konjunktiv II	ich	behauptete
Imperativ	Singular	behaupte!
Imperativ	Plural	behauptet!
Perfekt	Partizip II		Hilfsverb
Perfekt	behauptet		haben
Alle weiteren Formen: Flexion:behaupten

Worttrennung:

be·haup·ten, Präteritum: be·haup·te·te, Partizip II: be·haup·tet

Aussprache:

IPA: [bəˈhaʊ̯ptn̩], Präteritum: [bəˈhaʊ̯ptətə], Partizip II: [bəˈhaʊ̯ptət]

Hörbeispiele: behaupten^(Info)

behaupten^(Info), Präteritum:

behauptete^(Info), Partizip II:

behauptet^(Info)

Reime: -aʊ̯ptn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv: etwas sagen, was nicht stimmen muss oder gar unglaubwürdig ist

[2] reflexiv: sich durchsetzen

Herkunft:

Erbwort vom spätmittelhochdeutschen Verb behoubeten ^→ gmh „bewahrheiten, bekräftigen“, einer Ableitung vom mittelhochdeutschen Substantiv houbet ^→ gmh „Haupt, Oberhaupt, Herr“;[1] Seit dem 14. Jahrhundert wurde das Verb in der Gerichtssprache in der Bedeutung „sich als Herr über etwas erweisen“ verwendet.[2] Erst im 17. Jahrhundert gelangte es zu seiner abgeschwächten Bedeutung „eine Meinung aussprechen“.[3]

Synonyme:

[1] beteuern, versichern, vertreten

[2] durchsetzen

Gegenwörter:

[1] beweisen

[2] aufgeben, nachgeben

Oberbegriffe:

[1, 2] sagen

Beispiele:

[1] Ich behaupte, ich hätte gestern den Mount Everest bestiegen.

[1] Ich behaupte, Jesus ist Gott.

[2] Er konnte sich gegen diese Konkurrenz nicht gut behaupten.

[2] „Will sich die Sozialdemokratie im 21. Jahrhundert treu bleiben, erfolgreich sein und innerhalb des neuen deutschen Vielparteiensystems einen unverwechselbaren eigenen Ort behaupten, dann muss sie unbedingt in ihrer ganzen Grundhaltung wieder als Partei des Fortschritts in Deutschland erkennbar werden.“[4]

Wortbildungen:

Konversionen: Behaupten, behauptend, behauptet

Substantiv: Behauptung

Übersetzungen

Englisch: [1] claim ^→ en
Französisch: [1] prétendre ^→ fr
Galicisch: [1] afirmar ^→ gl
Ido: [1] asertar ^→ io
Isländisch: [1] staðhæfa ^→ is, kveða ^→ is
Italienisch: [1] sostenere ^→ it, affermare ^→ it, asserire ^→ it; [2] affermarsi ^→ it, imporsi ^→ it
Katalanisch: [1] sostenir ^→ ca
Niederländisch: [1] beweren ^→ nl

Norwegisch: [1] hevde ^→ no, påstå ^→ no
Portugiesisch: [1] afirmar ^→ pt
Russisch: [1] утверждать () ^→ ru
Schwedisch: [1] hävda ^→ sv, påstå ^→ sv; [2] hävda sig ^→ sv
Spanisch: [1] afirmar ^→ es, sostener ^→ es, aseverar ^→ es; [2] afirmarse ^→ es, consolidarse ^→ es
Tschechisch: [1] tvrdit ^→ cs
Ungarisch: [1] állít ^→ hu; [2] helytáll ^→ hu

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „behaupten“

[1, 2] canoo.net „behaupten“

[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „behaupten“

[1, 2] The Free Dictionary „behaupten“

[1, 2] Duden online „behaupten“

[1, 2] wissen.de – Wörterbuch „behaupten“

Quellen:

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 264, Eintrag „behaupten“.
Wahrig Herkunftswörterbuch „behaupten“ auf wissen.de
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 77, Eintrag „behaupten“.
Matthias Platzeck: Zukunft braucht Herkunft. Deutsche Fragen, ostdeutsche Antworten. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3455501148, Seite 129.

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[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 264, Eintrag „behaupten“.

[2] Wahrig Herkunftswörterbuch „behaupten“ auf wissen.de

[3] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 77, Eintrag „behaupten“.

[4] Matthias Platzeck: Zukunft braucht Herkunft. Deutsche Fragen, ostdeutsche Antworten. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3455501148, Seite 129.