Talmud

Talmud (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Talmud

die Talmude

Genitiv des Talmuds
des Talmudes

der Talmude

Dativ dem Talmud
dem Talmude

den Talmuden

Akkusativ den Talmud

die Talmude

Worttrennung:

Tal·mud, Plural: Tal·mu·de

Aussprache:

IPA: [ˈtalmuːt]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] ohne Plural: nachbiblisches Hauptwerk des Judentums in Form einer Schriftensammlung, entstanden in mehrhundertjähriger mündlicher und schriftlicher Überlieferung, bestehend aus der »Mischna« (Rechtssammlung in Hebräisch) und der auf ihr aufbauenden »Gemara« (Diskussion und Kommentar in Aramäisch); das Werk liegt in zwei Fassungen vor, der des älteren Jerusalemer Talmuds und der des umfangreicheren und verbindlicheren Babylonischen Talmuds[1]
[2] Exemplar/Version des unter [1] beschriebenen Werks

Herkunft:

Lehnwort aus dem Hebräischen: תַּלְמוּד (CHA: talemūd)  Lehre[2]

Oberbegriffe:

[1, 2] Schriftensammlung, Schriftwerk, Religionsbuch

Beispiele:

[1] „Dem Mitherausgeber der kritischen Kafka- Ausgabe Jost Schillemeit war vor allem im Prozess- Roman «diese ständige Wiederholung des Gleichen ohne jeden sichtbaren Fortschritt, dieses Auf-der-Stelle-Treten» aufgefallen; hier im Talmud finden wir – fand Kafka – genau dasselbe: ständige Wiederholungen gleicher oder ähnlicher Sätze oder Satzteile, unterschiedliche Lösungen der Fragen, die in ihrer Widersprüchlichkeit vorgetragen werden ohne dass ein Ende gefunden wurde. Ob Kafka in seiner Schreibweise durch den Talmud bestärkt wurde, bleibt allerdings eine Entscheidung jedes Interpreten.“[3]
[1] „Der Exodus der Juden aus Mesopotamien, deren Präsenz dort bis zur Zerstörung des ersten Tempels im Jahre 587 v. Chr. zurückreicht, wäre noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts undenkbar gewesen. Hier ist der Talmud entstanden, wurden jüdische Gesetze abgefasst.“[4]
[1] „Er glaubte nicht an den Pentateuch, war aber der Meinung, daß Gott im Talmud gegenwärtig sei.“[5]
[2] „In diesen beiden hebräisch durchmischten aramäischen Dialekten sind auch die beiden Talmude, der Jerusalemer und der babylonische, niedergelegt.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] im Talmud lesen, den Talmud studieren

Wortbildungen:

talmudisch, Talmudismus, Talmudist, talmudistisch

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Einundzwanzigster Band: Sr–Teo, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1993, ISBN 3-7653-1121-9, DNB 930739450 Seite 599
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1660
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1326
[1] Wikipedia-Artikel „Talmud
[1] canoo.net „Talmud
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonTalmud

Quellen:

  1. Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Einundzwanzigster Band: Sr–Teo, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1993, ISBN 3-7653-1121-9, DNB 930739450, Seite 599
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1326
  3. Jüdische Zeitung, Online-Ausgabe, Nachrichten aus der Ferne - Franz Kafka und der Traktat Berachot von E. M. Pinner, Februar 2009
  4. Le Monde diplomatique, deutschsprachige Online-Ausgabe, Das babylonische Paradies - Die irakischen Juden: ein unbekanntes Kapitel aus dem 20. Jahrhundert, 03.04.2009
  5. Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 13. Englisches Original 1991.
  6. Salcia Landmann: Jiddisch. Das Abenteuer einer Sprache. Ullstein, Frankfurt/Main, Berlin 1988, ISBN 3-548-35240-5, Seite 68.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Almud, Almude, Talmulde
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