Okklusion

Okklusion (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Okklusion

die Okklusionen

Genitiv der Okklusion

der Okklusionen

Dativ der Okklusion

den Okklusionen

Akkusativ die Okklusion

die Okklusionen

Worttrennung:

Ok·klu·si·on, Plural: Ok·klu·si·o·nen

Aussprache:

IPA: [ˌɔklʊˈsi̯oːn]
Hörbeispiele:
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Augenheilkunde: Abdecken eines Auges
[2] Chemie: Einschluss von Fremdbestandteilen oder Verunreinigungen bei einer Fällung
[3] Meteorologie: Zusammenschluss der Kalt- und Warmfront eines Tiefs
[4] Neurologie: Reduktion von Erregungsprozessen aufgrund der Überlappung von Entladungszonen
[5] Pathologie: Verschluss eines Hohlorganlumens oder Sperre einer Passage
[6] Dermatologie: Abdecken von Hautarealen
[7] Zahnmedizin: jeder Kontakt zwischen Zähnen des Ober- und Unterkiefers; räumliches Verhältnis der Zähne zueinander beim Zusammenbiss
[8] veraltet: Einschließung, Verschließung

Abkürzungen:

[1–7] Okkl.

Herkunft:

vom spätlateinischen Substantiv occlusio  la „Verschließung“[1] entlehnt, das vom lateinischen Verb occludere  la „verschließen“[2] abgeleitet wurde[3]

Synonyme:

[1–8] obstructio
[1] Amblyopie
[3] Mischfront
[5] Obturation, Obstruktion

Gegenwörter:

[2] Inklusion
[7] Disklusion

Beispiele:

[1] „Bei diesen Kindern verwenden wir ohne Rücksicht auf die Fixation die direkte Okklusion mit den altersabhängigen Wechselintervallen. Das Schielauge wird jeweils für einen Tag okkludiert.“[4]
[2] „Zwei andere Erscheinungen nicht kolloider Art sind in ihren Auswirkungen der Absorption eng verwandt, nämlich die Mischkristallbildung und die Okklusion.[5]
[3] „Okklusion wird auch Mischfront genannt und ist Teil des meteorologischen Frontensystems eines Tiefdruckgebietes.“[6]
[4] „Okklusion ist eine durch anatomische Identität bestimmter Strukturen bedingte Begrenzung und Verminderung von Bahnungsvorgängen.“[7]
[5] „Die Okklusion des Harnleiters durch den Tumor hat offenbar zu einer Selbstausschaltung der Niere und Bildung einer Hydronephrose geführt.“[8]
[6] „Von vielen Autoren wird auch die Anwendung von Imidazol-Cremes unter nächtlicher Okklusion für die chemische Mazeration pilzbefallener Nagelanteile angegeben.“[9]
[7] „Während man früher zwischen Okklusion als statischer Position der Zähne im Kieferschluß und der Artikulation als dynamischem Geschehen bei Kieferbewegungen unterschied, bezeichnet man seit einigen Jahren jegliche Kontaktbeziehung der Zahnreihen als Okklusion.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Inverse Okklusion
[7] Statische Okklusion, Dynamische Okklusion, Habituelle Okklusion, Zentrische Okklusion, Traumatisierende Okklusion

Wortbildungen:

[1] Okklusionstherapie
[2] Okklusionsvorgang
[3] Okklusionstyp, Kaltfrontokklusion, Warmfrontokklusion, Okklusionspunkt, Okklusionsfront, Okklusionskern
[6] Okklusionseffekt, Okklusionsverband
[7] Okklusionskurve, Okklusionskonzepte, Okklusionsstörung, Malokklusion, Nonokklusion, Okklusionsfolie, Okklusionsanomalie, Okklusionsebene, Okklusionsschiene,

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1–7] Wikipedia-Artikel „Okklusion
[3, 5, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Okklusion
[7] The Free Dictionary „Okklusion
[3, 5, 7, 8] Duden online „Okklusion

Quellen:

  1. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch: „occlusio“ (Zeno.org)
  2. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch: „occludo“ (Zeno.org)
  3. Duden online „Okklusion
  4. E. Aulhorn, W. Böke, D. Friedburg et. al.Therapie in der Augenheilkunde. 7. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-642-66689-6, S. 40
  5. Cornelius J. van Nieuwenburg, J.W.L. van Ligten, Qualitative Chemische Analyse, 9. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-7091-7647-4, S. 35
  6. Okklusion, Wetterlexikon. Abgerufen am 9. September 2017.
  7. Neurologie, 11. November 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-642-94610-3, S. 95
  8. Zeitschrift für urologische Chirurgie, 1932, J. Springer
  9. S. Nolting, K. Fegeler, Medizinische Mykologie, 14. März 2013, Springer-Verlag, ISBN 978-3-662-08634-6, S. 146
  10. Wolfgang Gühring, Joachim Barth, Anatomie: spezielle Biologie des Kausystems, 1992, Verlag Neuer Merkur, ISBN 978-3-921280-84-3, S. 214
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