Knirps

Knirps (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Knirps

die Knirpse

Genitiv des Knirpses

der Knirpse

Dativ dem Knirps

den Knirpsen

Akkusativ den Knirps

die Knirpse

Worttrennung:

Knirps Plural: Knirp·se

Aussprache:

IPA: [knɪʁps]
Hörbeispiele:  Knirps (Info)
Reime: -ɪʁps

Bedeutungen:

[1] scherzhaft: kleiner Junge
[2] umgangssprachlich, abwertend: ein unbedeutender und oder kleinwüchsiger Mann
[3] zusammenschiebbarer Regenschirm

Herkunft:

[1, 2] seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; stammt von ostmitteldeutschen Dialekten; weitere Herkunft dunkel[1][2]; vielleicht mit Knorpel verwandt

Sinnverwandte Wörter:

[1] Dreikäsehoch, Göre, Gör, Krümel, Lümmel, Matz, Pimpf, Spatz, Steppke, Wicht, Wurm
[2] Däumling, Gnom, Wicht, Wichtel, Zwerg
[3] Taschenschirm

Gegenwörter:

[1] Halbstarker, Jüngling, Jugendlicher, Mann

Verkleinerungsformen:

[1–3] Knirpschen

Oberbegriffe:

[1] Junge, Kind, Mensch, Primat
[2] Fabelwesen, Märchen
[3] Regenschutz

Beispiele:

[1] Dieser Knirps stört mich beim Schreiben dieses Eintrags!
[1] „Die einzige Aufgabe, die ein sizilianischer Knirps bereits in jungen Jahren auferlegt bekommt, ist die, wie ein Wachhund auf seine Schwestern aufzupassen.“[3]
[1] „Der Krieg in seinem Land hatte die Kindheit abgeschafft und jeden Knirps gezwungen, sofort Verantwortung zu übernehmen.“[4]
[1] „Ich hatte wohl schon als Knirps geahnt, dass sich das Erlaubte eher leblos anfühlte und dass das Tabu eine Sünde versprach: die Sünde des Ungehorsams, die Sünde, nach verbotenen Früchten zu greifen.“[5]
[2] Von dem Knirps würde ich mir gar nichts sagen lassen.
[3] Oh, es beginnt zu regnen! Zum Glück habe ich meinen Knirps dabei!

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] einen Knirps dabeihaben, öffnen, aufspannen, vergessen, stehenlassen


Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 3] Wikipedia-Artikel „Knirps
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knirps
[3] canoo.net „Knirps
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKnirps
[1–3] Duden online „Beleg
[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 27: Deutsches Wörterbuch II, GLUC–REG, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1127-8, DNB 943161878, Seite 1897, Artikel „Knirps“

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 419.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 504.
  3. Luigi Brogna: Das Kind unterm Salatblatt. Geschichten von meiner sizilianischen Familie. 7. Auflage. Ullstein, Berlin 2010, ISBN 978-3-548-26348-9, Seite 286
  4. Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. 8. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2016, ISBN 978-3-492-27608-5, Seite 75. Erstauflage 2012.
  5. Andreas Altmann: Frauen. Geschichten. Piper, München/Berlin/Zürich 2015, ISBN 978-3-492-05588-8, Seite 34.

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