schlechthin

schlechthin (Deutsch)

Adverb

Worttrennung:

schlecht·hin

Aussprache:

IPA: [ˈʃlɛçtˈhɪn]
Hörbeispiele:  schlechthin (Info)

Bedeutungen:

[1] einem Substantiv nachgestellt: an sich, im eigentlichen Sinn, in Reinkultur, par excellence, per se, ohne Einschränkung
[2] als ausdrucksverstärkendes Satzelement, ohne echte Bedeutung: bloß, einfach, gerade, glatt, eben
[3] insbesondere Adjektiven vorangestellt: ganz und gar, vollkommen, absolut

Herkunft:

Das Adverb entstand im 17. Jahrhundert als Kompositum zu schlecht. Dessen alte Bedeutungen ‚eben‘ und ‚glatt‘ sind hierin enthalten.[1]

Synonyme:

[1] par excellence, per se
[2] eben, schlechtweg, schlichtweg
[3] absolut, buchstäblich, gänzlich, restlos, völlig, vollständig, schlechterdings

Sinnverwandte Wörter:

[3] direkt, geradezu

Beispiele:

[1] Aus dem Gesagten nun ist ersichtlich, dass es weder abgesondert ein Leeres gibt, noch schlechthin.[2]
[1] Dabei ist Handball der Wintersport schlechthin, klagt Müller.[3]
[1] Schöpferkraft ist die Eigenschaft des Künstlers schlechthin und nicht etwa nur einzelner Künstler.
[1] Danach ist dem Einzelrichter die Entscheidung von Rechtssachen mit grundsätzlicher Bedeutung schlechthin versagt. Darin unterscheidet er sich von dem nicht originären Einzelrichter, der ihm zugewiesene Rechtssachen von grundsätzlicher Bedeutung gemäß … nicht ohne weiteres an das Kollegium zurückübertragen kann.[4]
[2] Ich habe schlechthin keine Ahnung, wie dieses Problem zu lösen wäre.
[2] Inge hat die ganze Zeit schlechthin die Wahrheit gesagt und keiner hat ihr geglaubt.
[2] Nachdem Julia ihn verlassen hatte, ist Bruno schlechthin krank geworden.
[3] Es hat Rita schlechthin aus der Bahn geworfen, als sie auch noch ihre Wohnung verlor.
[3] So ohne Laub wirken die Bäume schlechthin nackt.
[3] Dass Waldemar das Abitur geschafft hat, ist schlechthin unmöglich.

Wortbildungen:

schlechthinig

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] wissen.de – Wörterbuch „schlechthin
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schlechthin
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schlechthin
[1–3] Duden online „schlechthin
[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „schlechthin“, Seite 1380
[1, 3] The Free Dictionary „schlechthin
[*] canoo.net „schlechthin
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonschlechthin

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „schlecht“, Seite 1209
  2. Artitoteles' These von der Unmöglichkeit leeren Raums, in: Physik, 4. Buch, 9. Kapitel. Volltext bei zeno.org
  3. Süddeutsche Zeitung 1995
  4. Entscheidungen zur neuen ZPO

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schlicht
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