niedertreten

niedertreten (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichtrete nieder
dutrittst nieder
er, sie, estritt nieder
Präteritum ichtrat nieder
Konjunktiv II ichträte nieder
Imperativ Singulartritt nieder!
Pluraltretet nieder!
PerfektPartizip IIHilfsverb
niedergetreten haben
Alle weiteren Formen: Flexion:niedertreten

Worttrennung:

nie·der·tre·ten, Präteritum: trat nie·der, Partizip II: nie·der·ge·tre·ten

Aussprache:

IPA: [ˈniːdɐˌtʁeːtn̩], Präteritum: [ˌtʁaːt ˈniːdɐ], Partizip II: [ˈniːdɐɡəˌtʁeːtn̩]
Hörbeispiele:  niedertreten (Info), Präteritum:  trat nieder (Info), Partizip II:  niedergetreten (Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv: durch Betreten/Auftreten umknicken, platt machen (und dabei beschädigen)
[2] transitiv: mit gezielten Fußtritten gewaltsam zu Boden bringen
[3] transitiv: mit den Füßen durch Treten fest/eben machen
[4] transitiv: durch ständiges Laufen oder Betreten abnützen
[5] intransitiv, veraltet: sich von einem höhergelegenen Ort nach unten bewegen

Herkunft:

Ableitung zum Verb treten mit dem Präfix nieder-

Sinnverwandte Wörter:

[1] kaputt treten/kaputttreten, niederstampfen, niedertrampeln, zertreten; bayrisch und österreichisch umgangssprachlich: dertreten
[3] festtreten
[4] ablaufen, abtreten
[5] hinuntergehen

Oberbegriffe:

[1] zerstören
[2] verletzen
[4] abnützen, verschleißen

Beispiele:

[1] „Ich musste die Nesseln niedertreten, um zur Tür zu kommen, sonst hätten sie mir die Beine verbrannt.“[1]
[1] „Der Todeskampf hat Spuren hinterlassen: Auf eine weite Fläche sind die Halme eines Getreideackers direkt neben dem Wolnzacher Gemeindewald niedergetreten, überall Blut und Haarbüschel.“[2]
[2] „Bei einem Streit um einen Sitzplatz in der Nordwestbahn in Bremen-Nord ist am Montagnachmittag eine schwerbehinderte Seniorin von einer jungen Frau niedergetreten worden.[3]
[2] „Fest steht auch dies: Er wurde niedergeschlagen, emporgerissen, niedergeschlagen, niedergetreten, niedergeboxt. Er war ein blutendes Bündel Mensch […].“[4]
[3] Bevor sich die Pfadfindergruppe an den Aufbau des großen Zeltes machte, traten ein paar von ihnen den Platz sorgfältig nieder.
[3] Wenn wir den Neuschnee niedertreten, klappt es mit dem Rodeln bestimmt besser.
[4] Wir sollten einen neuen Fußabstreifer kaufen, der alte ist schon ganz niedergetreten.
[4] „Es verrät sich in dem Kleidungsstücke, wenn man es genauer betrachtet, der hastige oder stockende Gang; das Einknicken, das Schieftreten bei Frauenzimmern ist gewiß sehr bedeutend; ein gewisses Ablatschen, ein hoffartiges Niedertreten der Ferse, ein affektiertes und eitles Wegschleifen der Spitze […]“[5]
[5] Der Pfarrer trat von der Kanzel nieder und kniete sich vor den Altar.
[5] „Wenn die neuen Tanzschüler zum erstenmal im Saale quirlten, trat Grandhomme immer so über die sechs Stufen in den Saal herunter, sobald alles versammelt war. / »Ja … Würde … meine jungen Damen und Herren … Würde ist eine Gabe des Tanzmeisters … wenn nicht eine Gabe Gottes!« sagte er dann, wenn er niedertrat, nachdem er sich erst einen Moment noch auf sein erstes Wort kaum besonnen.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „niedertreten
[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „niedertreten
[1] The Free Dictionary „niedertreten
[1, 3] Duden online „niedertreten
[1, 3, 4] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4 „niedertreten“, Seite 1072.
[*] canoo.net „niedertreten
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonniedertreten

Quellen:

  1. Petra Oelker: Nach dem Frühstück der erste Mord. In: Zeit Online. 17. Februar 2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 29. März 2013).
  2. Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: www.donaukurier.de, 2010-12-27
  3. Behinderte Seniorin in Regionalzug angegriffen und verletzt. In: Welt Online. 6. Januar 2010, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 29. März 2013).
  4. Spaniens Nationalheld Pujol. In: Zeit Online. Nummer 28, 8. Juli 1960, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 29. März 2013).
  5. Ludwig Tieck: Der Aufruhr in den Cevennen. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  6. Carl Hauptmann: Schicksale – Der Tanzmeister Grandhomme. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
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