meschugge
meschugge (Deutsch)
Adjektiv, selten attributiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
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meschugge | meschuggener | am meschuggensten | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:meschugge |
Anmerkung:
- die Steigerung ist durch den Duden belegt.
Worttrennung:
- me·schug·ge, Komparativ: me·schug·ge·ner, Superlativ: me·schug·gens·ten
Aussprache:
- IPA: [meˈʃʊɡə]
- Hörbeispiele:
meschugge (Info) - Reime: -ʊɡə
Bedeutungen:
Herkunft:
- seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen משוגע, משגע (YIVO: meshuge [meˈʃʊɡɛ], meshige [meˈʃɪɡɛ]) ‚verrückt, überspannt, wahnsinnig‘, welches seinerseits auf das Hebräische מְשׁוּגָע (CHA: mešūgā(h)) , dem Hifʿil-Partizip beziehungsweise Derivat מִשׁוּגָע (CHA: mišūgā(h)) zu dem hebräischen Verb שַׁגָת (CHA: šagā(h)) ‚irren, sich vergehen‘, entstammt[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] albern, bescheuert, dumm, idiotisch, kompliziert, närrisch, schwierig, überspannt, unberechenbar, unkalkulierbar, verrückt, von Sinnen; weitere siehe Verzeichnis:Deutsch/Verrücktheit
Gegenwörter:
- [1] geistesklar, unkompliziert
Oberbegriffe:
- [1] gestört, unvernünftig
Unterbegriffe:
- [1] bekloppt, gemeingefährlich, narrenhaft, verwirrt, wahnsinnig
Beispiele:
- [1] „In Deinem Lehnstuhl regiertest Du die Welt. Deine Meinung war richtig, jede andere war verrückt, überspannt, meschugge, nicht normal.“[2]
- [1] „Solln se lieber die Steuern gerecht verteilen, das wär mehr im Sinne des Verstorbenen gewesen! Fräulein! Wer sperrt das Telephon ab, wenn ich mal nicht mehr bin? Kein Mensch! Meschugge, das Telephon abzusperren!“[3]
- [1] „»Meschugge ist Trumpf,« dachte Eri, als sie in ihr Zimmer zurückging. Lore Wellenheimer … Die berühmte Lore Wellenheimer … Sie war darüber von Herzen belustigt.“[4]
- [1] „Schließlich war die Otti ganz meschugge geworden, sie war zur Polizei gelaufen und hatte den eigenen Mann wegen Mordes am Sohn angezeigt.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
Dialektausdrücke: | ||||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Althaus, Hans Peter: Zocker, Zoff und Zores. Jiddische Wörter im Deutschen. Verlag C. H. Beck, München, 2002.
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1136
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 871
- [1] Wikipedia-Artikel „meschugge“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „meschugge“
- [*] canoo.net „meschugge“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „meschugge“
Quellen:
- vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 614
- Wikisource-Quellentext „Franz Kafka, Brief an den Vater, 1919“
- Wikisource-Quellentext „Kurt Tucholsky, Zehn Minuten, 1922“
- Wikisource-Quellentext „Maximiliane Ackers, Freundinnen, 1923“
- Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein. 7. Auflage. Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2811-0, Seite 443. Ausgabe nach der Originalfassung des Autors von 1947.
- jiddische Wörter im Französischen (siehe unter Lexique)
- (innerhalb des Textes findet man eine kleine Liste jiddischer Wörter)
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Meschugge, Meshuggah
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