Elend
Elend (Deutsch)
Substantiv, n
Singular
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Plural
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Nominativ | das Elend
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—
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Genitiv | des Elends
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—
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Dativ | dem Elend dem Elende
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—
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Akkusativ | das Elend
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—
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Worttrennung:
- Elend, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ˈeːlɛnt]
- Hörbeispiele:
Elend (Info), Elend (Österreich) (Info)
Bedeutungen:
- [1] das Land außerhalb der eigenen Heimat, die Fremde, daraus entwickelt: das Wohnen in der Fremde, das Wohnen im Ausland[1]
- [2] Zustand von Hilf- und Rechtlosigkeit und die daraus resultierende Befindlichkeit des Leides, des Kummers und des Unglücks
- [3] materieller Mangel
Herkunft:
- mittelhochdeutsch ellende, althochdeutsch elilenti „Fremde, Aufenthalt in der Fremde (im anderen Land), Heimatlosigkeit, Verbannung“, belegt seit dem 9. Jahrundert; schon um das Jahr 1000 auch mit der Bedeutung „leidvolles Dasein“[2]
Synonyme:
Unterbegriffe:
- [3] Massenelend
Beispiele:
- [1] Das Elend bauen heißt, im fremden Land zu wohnen, wo man wartete, aus dem Elend heimkehren zu können.
- [2] Nach ihrer Flucht aus Jugoslawien sind sie ins Elend geraten.
- [2] Die Kleine saß da in ihrem Sessel, ein Häufchen Elend nur, und knetete ihr Taschentuch mit den feinen Stickereien.
- [2] Als ich in das Kinderzimmer kam, fand ich das heulende Elend vor: alle beide schnauften und schneutzten sich und hatten ganz rot geränderte Augen.
- [2] Als er in den Garten kam, sah er das ganze Elend mit eigenen Augen.
- [3] Einerseits leben die Einwohner der Favelas im Elend, aber andererseits schafft eben diese Umgebung eine Kultur, aus der große Kunst entsteht.
- [3] Wenn man einmal im Elend gelandet ist, ist es schwer, aus eigener Kraft wieder herauszukommen.
- [3] „Doch sie brauchten nicht lange, um der Armut, dem Gestank und dem Elend zu begegnen.“[3]
- [3] „Dabei waren die Mieter des Vorderhauses privilegiert, im zweiten und dritten Hinterhof wohnte das Elend.“[4]
- [2–3] Denke ich an Deutschland, ist mir auch nach Schrei'n
- Faellt mir soviel Hass, Not und Elend ein
- Dann seh ich die Erde zu Asche verbrannt
- Hier bin ich geboren, auch das ist mein Land.[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [2] ein Häufchen Elend,das heulende Elend, das ganze Elend, ein Bündel Elend
- [3] im Elend landen, aus dem Elend herauskommen, das Elend lindern
Wortbildungen:
- elendig, elendiglich, elend, Elendsalkoholismus, Elendsviertel, Elendsquartier, verelenden, Verelendung
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Elend“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Elend“
- [2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Elend“
- [2, 3] canoo.net „Elend“
- [2, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Elend“
Quellen:
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Elend“
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „elend“.
- Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 40. Schwedisches Original 1974.
- Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 84.
- Puhdys: ICH WILL NICHT VERGESSEN. Abgerufen am 19. Dezember 2017.
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