Backfisch

Backfisch (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Backfisch

die Backfische

Genitiv des Backfisches
des Backfischs

der Backfische

Dativ dem Backfisch
dem Backfische

den Backfischen

Akkusativ den Backfisch

die Backfische

Worttrennung:

Back·fisch, Plural: Back·fi·sche

Aussprache:

IPA: [ˈbakˌfɪʃ]
Hörbeispiele:  Backfisch (Info)  Backfisch (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] ein gebackener oder paniert gebratener Fisch
[2] veraltend, scherzhaft: heranwachsendes Mädchen

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.[1]
[1] Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs backen und dem Substantiv Fisch
[2] Die Bezeichnung Backfisch für ein junges Mädchen erklärt sich dadurch, dass es sich bei den eigentlichen Backfischen[1] oftmals nicht um ausgewachsene Exemplare, sondern um noch heranwachsende Fische handelt und diese daher nicht gekocht oder gebraten, sondern nur gebacken werden können.[2]
Andere Quellen sprechen davon, dass das Wort aus dem britischen Anglerlatein stamme, wo mit backfish  en ein Fisch bezeichnet wird, der noch nicht groß genug ist, um gegessen zu werden, und deswegen wieder ins Wasser geworfen wird. Auf die jungen Mädchen übertragen bedeutet dies, dass sie weder Kinder noch Erwachsene sind.[3]

Synonyme:

[1] Bratfisch
[2] Frischling (veraltet), Mädchen, Teenager

Gegenwörter:

[1] Kochfisch, Räucherfisch

Oberbegriffe:

[1] Fisch, Tier
[2] Kind, Mensch

Beispiele:

[1] Nimm doch bitte den Backfisch aus dem Ofen.
[2] Alle seine Freundinnen waren ohne Ausnahme Backfische.
[2] „Ich suchte einen Backfisch auf, der mir einmal zu einer Liebesgabe einen naiven Brief an Unbekannt geschrieben hatte, was damals zu einer lustigen längeren Korrespondenz führte.“[4]
[2] „Andrew ist so unpraktisch und versponnen wie ein Backfisch.“[5]
[2] „Als Käthe, eine Lampe in der Hand, die Straße überquerte, fragte sie sich, warum sie und die beiden Thelen-Töchter sich auf dem Speicher wie Backfische benommen hatten, obwohl sie doch alle drei längst und in jeder Beziehung aus dem Backfischalter heraus waren.“[6]

Wortbildungen:

[2] Backfischalter, Backfischaquarium, Backfischjahre, Backfischroman, Backfischschwärmereien

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Backfisch
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Backfisch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Backfisch
[1] canoo.net „Backfisch
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonBackfisch

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „backen“.
  2. Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „Backfisch“, Seite 26
  3. Bodo Mrozek: Lexikon der bedrohten Wörter. 10. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-62077-5, „Backfisch“, Seite 30
  4. Joachim Ringelnatz: Als Mariner im Krieg. Diogenes, Zürich 1994, Seite 148. ISBN 3-257-06047-5. (Der Text erschien unter dem Namen Gustav Hester im Jahr 1928.)
  5. Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-455-65139-3, Seite 24. Englisches Original 1917.
  6. Alfred Andersch: Winterspelt. Roman. Diogenes, Zürich 1974, ISBN 3-257-01518-6, Seite 212f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bakschisch
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