rebeln

rebeln (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichrebele
durebelst
er, sie, esrebelt
Präteritum ichrebelte
Konjunktiv II ichrebelte
Imperativ Singularreble!
rebel!
rebele!
Pluralrebelt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gerebelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:rebeln

Worttrennung:

re·beln, Präteritum: re·bel·te, Partizip II: ge·re·belt

Aussprache:

IPA: [ˈʁeːbl̩n]
Hörbeispiele:  rebeln (Info)
Reime: -eːbl̩n

Bedeutungen:

[1] Weinbau, Gastronomie, fachsprachlich, transitiv, sonst regional, besonders in Österreich: Beeren (Weintrauben, Johannisbeeren, Holunderbeeren) oder (getrocknete) Kräuterblättchen oder Blüten schonend von den Stielen lösen
[2] Gastronomie, fachsprachlich, transitiv, sonst regional, besonders in Österreich: getrocknete Kräuter zerreiben

Synonyme:

[1] abbeeren, abrebeln, abstreifen, abzupfen; bairisch: riebeln; bei Weintrauben: entrappen
[2] zerbröseln, zerreiben; norddeutsch: rebbeln

Beispiele:

[1] Diese Trauben müssen heute noch gerebelt werden.
[1] „Die Trauben werden nach der Lese zügig gerebelt und nach einer jahrgangsabhängigen Maischestandzeit gepresst und vinifiziert.“[1]
[1] „Dieser so geformte Gitter-Boden ist mit einer auswärts stehenden Bretter-Einfassung versehen, um die Trauben aus Butten einschütten, und mit den Händen rebeln zu können.“[2]
[1] „Im frischen Wind die Trauben lesen, schwere Kisten schleppen, mit nasskalten Fingern die Trauben rebeln und mit roter Nase und schon gut ein'spritzt die Trauben pressen.“[3]
[1] „Getrocknete Kräuter werden meistens »gerebelt« angeboten, d. h. die Blättchen werden nach dem Trocknen von den Stielen getrennt.“[4]
[1] „Nach einer schonenden Trocknung wird das Kraut in Rebelwerken verarbeitet, in dem die Blätter und Blütenteile vom Stengel abgestreift (gerebelt) oder die oberen Pflanzenteile fein geschnitten werden.“[5]
[1] „Ausgewachsene Pflanzenteile [des Dills] sollte man zum Trocknen aufhängen und kann sie gerebelt auch im Winter für die Soße verwenden.“[6]
[1] „Es duftet nach Minze. Sieben Frauen sitzen in dem großen, hellen Raum um den Arbeitstisch und rebeln vorsichtig die Blätter von den Stängeln.“[7]
[1] „Die Vogelbeeren für seinen Schnaps werden im hohen Norden Europas, in Finnland, geerntet, die Himbeeren natürlich händisch gepflückt, die Ribisel gerebelt und kühl vergoren und die Orangen in einem Top-Brand mazeriert und dann doppelt gebrannt.“[8]
[2] „Verwendet wird [Basilikum] am besten frisch, aber auch getrocknet und gerebelt, als Öl oder als Paste (Pesto).“[9]
[2] „Mohn, Sonnenblumen-, Kürbiskerne Mehl, Gewürze, Salz und getrocknete oder frische Kräuter (fein gerebelt oder klein geschnitten) mischen.“[10]
[2] „Die klassische französische Kräutermischung besteht aus Petersilie, Kerbel, Basilikum, Bohnenkraut, Estragon, Thymian, Zitronenmelisse, Rosmarin und Majoran – alle getrocknet und fein gerebelt.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] fein gerebelt

Wortbildungen:

Gerebelter

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „rebeln
[1, 2] Duden online „rebeln
[1, 2] Hans-Joachim Rose: abc – Die Küchenbibel. Eine Enzyklöpädie der Kulinaristik, Küchenlehre und gesunden Ernährung. Tre Torri, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-944628-82-0, „Rebeln“, Seite 774 und „Gerebelt“, Seite 358 f.
[1] Frank Schoonmaker: Das Wein-Lexikon. Die Weine der Welt. 1978. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, ISBN 3-596-21872-1 „rebeln“, Seite 183.
[1, 2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115 „rebeln“, Seite 614 f.
[1, (2)] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „rebeln“, Seite 300.
[1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „rebeln“, Seite 283.

Quellen:

  1. Eva Sommer, Erhard Höbaus: Schilcher. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Seite 6, abgerufen am 17. September 2016.
  2. Ungarns Weinbau in seinem ganzen Umfange, oder vollständige Beschreibung sämmtlicher berühmten Weingebirge des ungarischen Reichs in statistisch-topographisch-naturhistorischer und ökonomischer Hinsicht. - 2. Band 2, 1835, Seite 92 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
  3. Gregor Fauma: Kaum Laub, keine Trauben. In: Der Standard digital. 1. November 2010 (URL, abgerufen am 17. September 2016).
  4. Bettina Matthaei: Gewürze: 70 Küchengewürze von A-Z.Mit Minirezepten zum Kennenlernen. Gräfe Und Unzer, 2013 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
  5. SIEWEK: Exotische Gewürze: Herkunft Verwendung Inhaltsstoffe. Springer, 2013, Seite 81 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
  6. Eberhard De Wille: Köstlichkeiten aus der Donauebene. BoD – Books on Demand, 2001, Seite 94 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
  7. Tanja Paar: Die verschiedenen Arten von Erfolg. In: Der Standard digital. 9. Juni 2014 (URL, abgerufen am 17. September 2016).
  8. Das Beste aus Beeren und Wildfrüchten. In: Der Standard digital. 13. September 2007 (URL, abgerufen am 18. September 2016).
  9. Rosita Leon: Himmlisch gut leben - Astrologie der Neuen Generation. Band 5: Löwe, dotbooks, 2014 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
  10. Krapfen, Kipferl, Brezen & Co.: Das Traditionsgebäck der österreichischen Bäuerinnen. Löwenzahn, 213 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
  11. Erika Casparek-Türkkan, Petra Casparek: Alles hausgemacht. Gräfe Und Unzer, 2012, Seite 182 (Google Books, abgerufen am 17. September 2016)
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