Belang

Belang (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Belang

die Belange

Genitiv des Belanges
des Belangs

der Belange

Dativ dem Belang
dem Belange

den Belangen

Akkusativ den Belang

die Belange

Worttrennung:

Be·lang, Plural: Be·lan·ge

Aussprache:

IPA: [bəˈlaŋ]
Hörbeispiele:
Reime: -aŋ

Bedeutungen:

[1] Bedeutung, Wichtigkeit
[a] bejahend: von Bedeutung oder Wichtigkeit für etwas oder jemanden (sein)
[b] verneinend: von keiner Bedeutung oder Wichtigkeit für etwas oder jemanden (sein)
[c] bejahend: etwas oder jemand von Bedeutung oder Wichtigkeit
[d] verneinend: nichts oder niemand von Bedeutung oder Wichtigkeit
[2] Belange (nur Plural):
[a] private oder öffentliche Angelegenheiten
[b] private oder öffentliche Interessen
[3] Papierdeutsch, ohne Plural, meist in der Wendung „in diesem Belang“: in dieser Hinsicht

Herkunft:

von mittelhochdeutsch belanc  gmh "Verlangen", rückgebildet aus mittelhochdeutsch belangen  gmhverlangen, gelüsten“; zu mittelniederländisch belanc  dum treten die Bedeutungen "Vorteil, Gewinn" und zu mittelniederdeutsch belanc  gml die Bedeutungen "Bedeutung, Interesse" hinzu; im 20. Jahrhundert gewinnt die bereits im 19. Jahrhundert gebräuchliche Verwendung der Bedeutungen von Belange als "Interessen, Angelegenheiten" Verbreitung.[1]

Synonyme:

[1] Bedeutung, Wichtigkeit
[2a] Angelegenheiten
[2b] Interessen
[3] Aspekt, Perspektive, Relation

Unterbegriffe:

[1] EU-Belange

Beispiele:

[1a] Die Nachrichten sind in den Augen der Journalisten interessant oder von persönlichem Belang.
[1a] Von Belang für deutsche Analysen sind auch einige Resultate, die sich mit der politischen Orientierung des amerikanischen Wählers im allgemeinen beschäftigen.[2]
[1b] Die vorgebrachten Argumente waren für die Entscheidung des Gerichtes nicht von Belang.
[1b] Arbeitszeiten der Mütter sind nicht von Belang für die Zeit, die Kinder vor dem Fernseher verbringen.
[1c] Niemand von Belang unter den knapp 700 anwesenden stimmberechtigten Parteimitgliedern an diesem Abend kannte vor Start des Wahlkampfs den 51-jährigen Riebsamen, der sich wiederum in seiner Bewerbungsrede als bodenständiger Christdemokrat präsentierte.[3]
[1d] Die Opposition sagt: nichts. Jedenfalls nichts von Belang.[4]
[2a] International vergleichende empirische Studien zeigen, dass Bürger durchaus bereit sind, sich für gemeinschaftliche Belange zu engagieren und vor allem lokal zu organisieren, wenn sie sich direkt angesprochen fühlen.[5]
[2a] Erst die ferndiagnostische Einmischung Bernhard Peters’ in die Belange des Bundestrainers während der EM, dann der monatelange Ballack/Bierhoff-Streit, […][6]
[2b] Im Film erzählt Kim Morton von einem Hungerstreik für die Durchsetzung der Belange von Contergan-Opfern in England, an dem sie teilnahm.[7]
[2b] Da sich die Räte teilweise komplett aus hochschulexternen Mitgliedern zusammensetzen, regieren neuerdings universitätsferne, mit der Logik der Wissen schaften kaum vertraute Repräsentanten des »gesellschaftlichen Umfelds« in existenzielle Belange der Hochschulen hinein.[8]
[3] Wir denken in diesem Belang zu verschieden, danke das war's.[9]
[3] […], dass es überhaupt viele Wahlkreise geben sollte. Renners schärfster Kritiker in diesem Belang war Hans Kelsen.[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ohne, von Belang
[2] die betrieblichen, deutschen, dienstlichen, künstlerischen, sozialen, überseeischen, wirtschaftlichen Belange

Wortbildungen:

belanglos, belangreich, Belangsendung, belangvoll

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Belang
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Belang
[1, 2] canoo.net „Belang
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonBelang
[1, 2] The Free Dictionary „Belang
[1–3] Duden online „Belang

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 118, Eintrag „Belang“.
  2. Ulrich Lohmar: Analytiker oder Wegbereiter der Politik? In: Zeit Online. Nummer 43/1966, 21. Oktober 1966, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  3. Rüdiger Bäßler: Der doppelt verhinderte Metzger. CDU. In: Zeit Online. 20. September 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  4. Petra Reski: Das Land, das ich leider liebe. Gesellschaft. In: Zeit Online. Nummer 30/2008, 19. Juli 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  5. Andrea Römmele: Drei Säulen für den Sieg. US-Wahl. In: Zeit Online. 22. Januar 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  6. Oliver Fritsch: Löw muss handeln. Nationalelf. In: Zeit Online. 23. Oktober 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  7. Jasmin Rietdorf: Nackte Behinderte: "Gewöhnt euch an unseren Anblick!". Interview mit Niko von Glasow. In: Zeit Online. Nummer 37/2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  8. Klaus Kreimeier: Die Manager übernehmen die Macht. Wissenschaft. In: Zeit Online. Nummer 36/2008, 8. September 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  9. Digital Data: Dating von A bis Z - 18. Teil - Der erste Kuss. In: sueddeutsche.de. 25. Januar 2011, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).
  10. Alfred Ableitinger: Die 41 Kreise des Kanzlers. In: DiePresse.com. 13. Februar 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Behang, Belag
Anagramme: balgen, Gabeln, gabeln
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