schäkern

schäkern (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichschäkere
duschäkerst
er, sie, esschäkert
Präteritum ichschäkerte
Konjunktiv II ichschäkerte
Imperativ Singularschäkere!
schäker!
Pluralschäkert!
PerfektPartizip IIHilfsverb
geschäkert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schäkern

Worttrennung:

schä·kern, Präteritum: schä·ker·te, Partizip II: ge·schä·kert

Aussprache:

IPA: [ˈʃɛːkɐn], Präteritum: [ˈʃɛːkɐtə], Partizip II: [ɡəˈʃɛːkɐt]
Hörbeispiele:  schäkern (Info), Präteritum: , Partizip II:

Bedeutungen:

[1] mit jemandem neckisch spaßen
[2] auf spaßige, neckische Weise flirten

Herkunft:

seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; vielleicht dem westjiddischen Wort חיק ,חק (YIVO: khek)  Busen, Schoß zugehörig, jedoch ist im Jiddischen kein Verb belegt; das jiddische Wort entstammt seinerseits dem Hebräischen חֵ(י)ק (CHA: ḥē(i)q)  Schoß[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] albern, scherzen, spaßen, tändeln, witzeln
[2] anbaggern, anbandeln/anbändeln, angraben, flirten, poussieren, turteln

Oberbegriffe:

[1] gebärden
[2] kontaktieren

Beispiele:

[1] „Grete sah mit großen Augen umher und bewunderte Lotte, die so verständig und tröstend zu der kranken Frau sprach und so heiter mit den kleinen Kindern zu schäkern verstand.“[2]
[2] „Ja, singe, singe nur und lob und rühme sie! / Ich will zu meiner Zeit schon lachen. / Sie hat mich angeführt, dir wird sie's auch so machen. / Zum Liebsten sei ein Kobold ihr beschert! / Der mag mit ihr auf einem Kreuzweg schäkern; / Ein alter Bock, wenn er vom Blocksberg kehrt, / Mag im Galopp noch gute Nacht ihr meckern! / Ein braver Kerl von echtem Fleisch und Blut / Ist für die Dirne viel zu gut. / Ich will von keinem Gruße wissen, / Als ihr die Fenster eingeschmissen“[3]
[2] „Nicht etwa, um, wie die anderen vermutlich glaubten, in Honigmondesart zu schäkern und zu kosen – dazu waren wir doch nicht »neuvermählt« genug; aber weil wir im gegenseitigen Umgang die meiste Befriedigung fanden.“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] mit jemandem schäkern

Wortbildungen:

[1, 2] Geschäker, Schäker (→ Schäkerin), Schäkerei

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1444
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schäkern
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schäkern
[1, 2] canoo.net „schäkern
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikonschäkern
[1, 2] Duden online „schäkern

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 791
  2. Louise Anklam: Kindergeschichten. In: Projekt Gutenberg-DE. Frühlingslust (URL).
  3. Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie. In: Projekt Gutenberg-DE. Auerbachs Keller in Leipzig (URL).
  4. Wikisource-Quellentext „Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! Eine Lebensgeschichte, 1. Band, 3. Buch, Dresden und Leipzig 1892

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schäkeln, schachern
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