bitten und betteln

bitten und betteln (Deutsch)

Redewendung

Worttrennung:

bit·ten und bet·teln

Aussprache:

IPA: [ˈbɪtn̩ ʊnt ˈbɛtl̩n]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] beharrliches und/oder inständiges flehen

Herkunft:

[1] Verstärkung des Verbs bitten durch Doppelung[1]; Hendiadyoin[2]

Beispiele:

[1] „Und laß ihn bitten und betteln, soviel er mag – sag immer nur: ›Ich kann nicht!‹“[3]
[1] „Und dann kann sich das Opfer das Portemonnaie aus der Tasche reißen, es kann bitten und betteln, wie es will. Auf das, was mit ihm gemacht wird, hat es keinen Einfluss.“[4]
[1] „Doch sie mißverstand ihn und versetzte: ›Lieblos sind Sie, lieblos… Sie wollen nur fort… wie mir das tut, kümmert Sie nicht… Ich bin eine Närrin, daß ich da bitte und bettle… ‹“[5]
[1] „Der Bauer flehte und bat und bettelte und sagte: ‚Bitte, sei doch so gut und verzeih mir meine früheren Fehler und erkläre mir nur noch einen einzigen Traum, sonst werde ich für nichts und wieder nichts totgeschlagen.‘“[6]
[1] „Die Märztage des Jahres 1848 brachten mit Einem Male den Juden in Wien, und in Oesterreich überhaupt, das, um was sie Jahre lang gefleht, gebeten und gebettelt hatten.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemand kann (solang/so viel) bitten und betteln wie er will, um etwas bitten und betteln

Wortbildungen:

[1] das Bitten und Betteln

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Duden, Redewendungen: Wörterbuch der deutschen Idiomatik. Band 11, 2. Auflage, Dudenverlag, 2002. ISBN 9783411041121. Seite 122, Eintrag „bitten“
[1] Herausgeber: Langenscheidt-Redaktion; Sarah Fleer: Langenscheidt Premium-Verbtabelle Deutsch. Langenscheidt, Berlin/München 2010. ISBN 9783468341137. Seite 61, Abschnitt „Redewendungen“
[1] Hans-Georg Müller: Adleraug und Luchsenohr: Deutsche Zwillingsformeln und ihr Gebrauch. Linguistik International Band 22, Peter Lang/Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurte am Main 2009. ISBN 978-3631597644. Seite 139, „bitten“

Quellen:

  1. wissen.de: Aus: WAHRIG Rechtschreibung, 2. Absatz: „Die Ausdrücke für das neutrale Wort bitten …“
  2. Christian Brandstätter, Helfried Gschwandtner, Klemens Keplinger (Herausgeber): Cicero Reden. Latein Lektüre aktiv. öbvhpt Verlagsgesellschaft, Wien 1999, Seite 106
  3. Pietro Aretino: Die Gespräche des göttlichen Pietro Aretino. tredition/projekt gutenberg, 2001, Seite 197
  4. sueddeutsche.de: Jugendkriminalität – Der böse Geist, Süddeutsche Zeitung vom 26.06.2008
  5. Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach: Oversberg. Aus dem Tagebuch des Volontärs Ferdinand Binder. tredition/projekt gutenberg, 2011, Seite 26
  6. Annemarie Schimmel: Die Träume des Kalifen. Träume und ihre Deutung in der islamischen Kultur. C. H. Beck, München 1998, Seite 295
  7. Gerson Wolf: Geschichte der Juden in Wien (1156-1876). A. Hölder, 1876, Seite 151
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