Sölde

Sölde (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Sölde

die Sölden

Genitiv der Sölde

der Sölden

Dativ der Sölde

den Sölden

Akkusativ die Sölde

die Sölden

Nebenformen:

Selde

Worttrennung:

Söl·de, Plural: Söl·den

Aussprache:

IPA: [ˈzœldə]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] veraltet: kleines Bauerngut in Bayern und Österreich, von dem allein der Bauer meist nicht leben konnte

Herkunft:

von mittelhochdeutsch selde, althochdeutsch selida, selitha „Wohnung, Herberge“[1]

Synonyme:

[1] Seldenhaus, Söllhaus

Oberbegriffe:

[1] Bauerngut

Unterbegriffe:

[1] Bausölde, Leersölde

Beispiele:

[1] „Seit 1445 teilte man die Bauerngüter ein in ganze Höfe, halbe Höfe oder Huben, Viertelhöfe oder Lehen, Achtelhöfe oder Bausölden, dazu kamen seit dem 16. Jahrhundert noch Sechzehntelhöfe oder gemeine Sölden, ferner bloße Häusl oder Leerhäusl (Zweiunddreißigstelhöfe), waren diese unter zwei Inhaber geteilt, dann sprach man von Vierundsechzigstelhöfen.“[2]
[1] „Hausnamen von 1/16 Sölden und 1/32 Leerhäusern werden nur dort aufgeführt, wo sie dazu dienen, den Besitz mehrerer, an einem Ort begüterter Grundherrschaften genau festzulegen.“[3]
[1] „Hörmann konnte sich immerhin soweit durchbringen, daß er auf seiner Sölde, zu der zwei Gärten gehörten, mindestens eine Kuh halten konnte: […]“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] bloße, gemeine, leere Sölde

Wortbildungen:

Söldner

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Sölde (Landwirtschaft)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Sölde
[1] Reinhard Riepl: Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich. Herkunft und Bedeutung. 3., erweiterte Auflage. Waldkraiburg 2009, ISBN 978-3-00-028274-4, Seite 382.

Quellen:

  1. Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Dritter Theil, J.G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1836 (Google Books), Seite 235.
  2. Sebastian Hiereth: Die bayerische Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert. In: Historischer Atlas von Bayern. Verlag der Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1959, Seite 18 (Digitale Sammlungen)
  3. Gertrud Diepolder: Das Landgericht Aichach. In: Historischer Atlas von Bayern. Verlag der Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1950, Seite 10 (Digitale Sammlungen)
  4. Beate Spiegel: Adliger Alltag auf dem Land. Waxmann Verlag GmbH, Münster 1997, ISBN 3-89325-479-X, Seite 457

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Dolde, solide
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