Sakrileg

Sakrileg (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Sakrileg

die Sakrilege

Genitiv des Sakrilegs
des Sakrileges

der Sakrilege

Dativ dem Sakrileg
dem Sakrilege

den Sakrilegen

Akkusativ das Sakrileg

die Sakrilege

Nebenformen:

Sakrilegium

Worttrennung:

Sa·k·ri·leg, Plural: Sa·k·ri·le·ge

Aussprache:

IPA: [zakʁiˈleːk]
Hörbeispiele:
Reime: -eːk

Bedeutungen:

[1] Vergehen gegen Heiliges, zum Beispiel die Entweihung heiligen Bodens oder Sachen durch Raub, Schändung oder auch Missbrauch, aber auch Angriffe gegen geweihte Personen

Herkunft:

im 16. Jahrhundert von lateinisch sacrilegium  la „Tempelraub, Entweihung“ entlehnt; bestehend aus sacra  la „Heiligtümer“ und legere  la „auflesen“, Kluge interpretiert dies als: „Auflesen im Heiligtum“[1]

Synonyme:

[1] Blasphemie, Frevel, Gotteslästerung

Oberbegriffe:

[1] Normverstoß

Beispiele:

[1] Das ist ein Sakrileg!
[1] „Und diese Empfindung war, paradoxerweise, durchsetzt mit einer Gleichgültigkeit, die einem Sakrileg gleichkam, weil sie die gesamte akademische Welt in Frage stellte.“[2]
[1] „Wer ihre experimentierende Verwendung als Sakrileg kritisiert, übersieht, dass sie selbst Sakrilegien ihre Existenz verdankten […].“[3]
[1] „Theokratie, von Gott eingesetzte Gewalt, das Sakrileg aller Sakrilegien.“[4]
[1] „Die große Bandbreite der Vergehen, die unter dem Rechtsbegriff des Sakrilegs gefasst werden, mache es unmöglich, sie hier aufzuzählen. Schon in der Spätantike definieren Theologen wie Augustinus Vergehen gegen Gott als Sakrileg, […]. Da die Sakrilegien in die Kategorie des crimen publicum fallen, unterliegen sie der herrscherlichen Sanktionsgewalt, […]“[5]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Sakrileg
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sakrileg
[1] Duden online „Sakrileg
[1] canoo.net „Sakrileg
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonSakrileg

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Sakrileg“, Seite 781.
  2. Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman. btb Verlag, München 1997, ISBN 978-3-442-72135-1, Seite 55.
  3. Jan Knopf (Herausgeber): Brecht-Handbuch. Band 4, Springer, 2016, Seite 214 (Zitiert nach Google Books)
  4. Sami R. Khatib: „Teleologie ohne Endzweck“. Tectum Wissenschaftsverlag, 2014, Seite 218 (Zitiert nach Google Books)
  5. Miriam Czock: Gottes Haus. Walter de Gruyter, 2012, Seite 93 (Fußnote, Zitiert nach Google Books)
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