Niemandsland

Niemandsland (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Niemandsland

die Niemandsländer

Genitiv des Niemandslands
des Niemandslandes

der Niemandsländer

Dativ dem Niemandsland

den Niemandsländern

Akkusativ das Niemandsland

die Niemandsländer

Worttrennung:

Nie·mands·land, Plural: Nie·mands·län·der

Aussprache:

IPA: [ˈniːmant͡sˌlant]
Hörbeispiele:  Niemandsland (Info)

Bedeutungen:

[1] staatsrechtlich herrenloses Land (z.B. Grenzgebiete) oder Land zwischen den Fronten im Krieg
[2] nicht besiedeltes oder unwirtschaftliches Land
[3] (im übertragenen Sinne) unklares, undefiniertes oder wenig bis unerforschtes Gebiet

Herkunft:

Determinativkompositum aus niemand, Fugenelement -s und Land

Synonyme:

[1] Terra nullius
[2] Ödland, Pampa, Einöde, Walachei

Beispiele:

[1] Gegen Morgen kamen wir an einem Melonenfeld vorbei, das irgendein unternehmungslustiger Araber in diesem Niemandsland zwischen den feindlichen Armeen ausgesät hatte.[1]
[1] „Im Niemandsland zwischen Nordhausen und Duderstadt war Kurt Marenke wieder zu Gepäck gekommen.“[2]
[1] „Bis dahin war die Antarktis als herrenloses Niemandsland behandelt worden.“[3]
[2] …eine von den nördlichsten Inseln der Gruppe: einsam, abgelegen und öde, anzusehen wie das Niemandsland, das man an den nördlichsten Küstenstreifen unseres Kontinents gewahrt.[4]
[2] „Einige Minuten fuhren sie durch bemoostes Niemandsland, dann grüßte sie ein chinesischer Offizier.“[5]
[2] „Oder im Großraum Marseille werden abseits der pittoresken Felsbuchten der ‚Calanques‘ 250 Kilometer neue Wanderwege durch Industriegebiete, Stromleitungswälder und Niemandsländer angelegt.“[6]
[3] Die Anleger sind eigentlich ratlos, und deshalb bewegt sich der DAX derzeit im Niemandsland.[7]
[3] Guantánamo Bay ist ein rechtliches Niemandsland, in dem Gefangene außerhalb der Rechtsstaatlichkeit festgehalten werden.[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] kulturelles Niemandsland, rechtliches Niemandsland, moralisches Niemandsland

Wortbildungen:

Niemandsländer

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Niemandsland
[2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Niemandsland
[*] canoo.net „Niemandsland
[1, 3] Duden online „Niemandsland
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonNiemandsland
[1–3] The Free Dictionary „Niemandsland

Quellen:

  1. Lawrence, Thomas Edward : Aufstand in der Wüste, Projekt Gutenberg-DE
  2. Arno Surminski: Kudenow oder An fremden Wassern weinen. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, Seite 10. Kein ISBN.
  3. Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 195. Norwegisches Original 2016.
  4. Melville, Herman: Die Encantadas, Projekt Gutenberg-DE
  5. Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3498035282, Seite 184
  6. Touristenklischee, Sozialmief und Baufieber. In: sueddeutsche.de. 2. Februar 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 7. Juni 2015).
  7. Online-Ausgabe des Handelsblatt, Dax-Ausblick: Dunkle Wolken ziehen auf, 02.03.2008
  8. amnesty international österreich, Gerechtgkeit für David Hicks!
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