Kotau

Kotau (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Kotau

die Kotaus

Genitiv des Kotaus

der Kotaus

Dativ dem Kotau

den Kotaus

Akkusativ den Kotau

die Kotaus

Worttrennung:

Ko·tau Plural: Ko·taus

Aussprache:

IPA: [koˈtaʊ̯]
Hörbeispiele:
Reime: -aʊ̯

Bedeutungen:

[1] historisch: ehrerbietiger Gruß im Kaiserreich China, indem der Besucher sich auf den Boden wirft und mehrmals mit der Stirn den Boden berührt, besonders auch als Demutsbezeugung vor dem chinesischen Kaiser; chinesische Ehrenbezeigung; Unterwerfungsgeste; chinesische Verbeugung
[2] Umschreibung für Unterwerfung, Eingliederung in eine Rangordnung oder nicht ganz freiwilliges Nachgeben

Herkunft:

über englisch von gleichbedeutend chinesisch: 磕頭 ()  zh , vereinfacht: 磕头 ()  zh (Pinyin: kētóu , Wade-Giles: k'o1-t'ou2) im 20. Jahrhundert entlehnt; aus  (kē)  zh = „schlagen, klopfen“ und  (tóu)  zh = „Kopf[1]

Synonyme:

[2] Kniefall

Sinnverwandte Wörter:

[1] Proskynese, Prostration, Hofknicks

Oberbegriffe:

[1, 2] Verbeugung, Verehrung, Unterordnung, Gruß

Beispiele:

[1] Nach der Revolution von 1912 und der Ausrufung der Republik China wurde der Kotau offiziell abgeschafft.
[2] Wieder einmal hat eine deutsche Regierung den Kotau vor den USA gemacht.
[2] „Das feiernde Volk huldigt ihm, er nimmt den Kotau mit dem generösen Gestus eines Monarchen entgegen, der seine Untertanen mit einer Erklärung zum hundertjährigen Frieden beglückt.“[2]
[2] „Dem schändlichen Kotau zog man die Selbstauflösung vor.“[3]
[2] „Erst im Jahr 1862, in dem Max Müllers Vorlesungen veröffentlicht wurden, kehrte er nach England zurück – und machte Darwin vom ersten Moment an mit einem tiefen Kotau den Weg frei.“[4]

Redewendungen:

[2] einen Kotau machen

Wortbildungen:

[2] Kotauhaltung

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Kotau
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kotau
[1] canoo.net „Kotau
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKotau

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 532.
  2. Margret Greiner: Miss, wie buchstabiert man Zukunft? Als deutsche Lehrerin in Jerusalem. Piper, München 2003, Seite 227. ISBN 3-89029-256-9.
  3. Asfa-Wossen Asserate: Ein Prinz aus dem Hause David und warum er in Deutschland blieb. 3. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2014, ISBN 978-3-596-17313-6, Seite 165.
  4. Tom Wolfe: Das Königreich der Sprache. Blessing, München 2017, ISBN 978-3-89667-588-0, Zitat Seite 70. Englisch The Kingdom of Language, 2016.
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