Komposition

Komposition (Deutsch)

Substantiv, f

Singular

Plural

Nominativ die Komposition

die Kompositionen

Genitiv der Komposition

der Kompositionen

Dativ der Komposition

den Kompositionen

Akkusativ die Komposition

die Kompositionen

Worttrennung:

Kom·po·si·ti·on, Plural: Kom·po·si·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: [kɔmpoziˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:  Komposition (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Linguistik:
[1a] Verfahren der Bildung von Wörtern, die zwei oder mehr freie lexikalische Morpheme und/oder gebundene Lexeme enthalten
[1b] Wörter, die zwei oder mehr freie lexikalische Morpheme und/oder gebundene Lexeme enthalten
[2] Kunst:
[2a] aufeinander Abstimmen von Materialien und/oder Motiven
[2b] Kunstwerk aus aufeinander abgestimmten Materialien und/oder Motiven
[3] Musik:
[3a] Komponieren
[3b] Musikstück
[4] (gehobene) Gastronomie: aufeinander abgestimmte Zusammensetzung der Zutaten (zum Beispiel eines Gerichts in einem bestimmten Gang des Menüs)  •  Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
[5] Informatik, Software: Bildung eines Objektes dadurch, dass man es einfachere Objekte enthalten lässt  •  Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.

Herkunft:

von lateinisch compositio  la (Genitiv: compositionis) = „Zusammensetzung“ im 16. Jahrhundert entlehnt; zu dem Verb componere  la = „zusammensetzen“ gebildet, aus dem Präfix: con-, com- = „zusammen“ und dem Verb ponere  la = „stellen, setzen“;[1][2] vergleiche Kompott und Kompost

Synonyme:

[1] Zusammensetzung, Wortzusammensetzung, (Vorgang) (das) Zusammensetzen, (Ergebnis) Kompositum
[1, 4] Verknüpfung, Verkettung, Zusammensetzung, Zusammenstellung

Gegenwörter:

[1] Ableitung; Derivation, Vererbung

Oberbegriffe:

[1] Wortbildung
[5] Assoziation

Unterbegriffe:

[1] Wortkomposition
[2] Dreieckskomposition, Farbkomposition
[3] Musikkomposition
[4] Geruchskomposition, Geschmackskomposition
[5] Softwarekomposition

Beispiele:

[1a] „Sie wissen ja selbst, daß mittels Komposition im Prinzip kilometerlange Wörter gebildet werden können.“[3]
[1b] „Dampfschiff“ ist eine Komposition aus „Dampf“ und „Schiff“. Auch Ausdrücke wie „Biotop“ gelten als Beispiele für Komposition.
[2] Die harmonische Komposition der Materialien Beton, Stahl, Glas, Holz und Naturstein ist dem Architekten gelungen.
[3a] „Oft habe er sich gefragt, ob das, was er betreibt, eher Interpretation oder Komposition sei.“[4]
[3b] Diese Komposition ist von Bach.
[3b] „Vom Bebop war man gewöhnt, dass es in einer Komposition eine Abfolge von Akkorden gab, zu denen dann improvisiert wurde.“[5]
[4] „Die Komposition der Zutaten der Pastete im 3. Gang des Menüs war dem Meister in einer derart unnachahmlichen Perfektion gelungen, dass sie jeder Beschreibung entbehrte und nur geschmacklich wahrgenommen werden konnte.“
[5] Bei Objekten, deren realweltliche Entsprechungen aus anderen Dingen zusammengesetzt sind, ist Komposition ihrer Software-Entsprechungen oft das unkomplizierteste Design. Das Software-Objekt eines Autos wird also oft Felder besitzen für das Software-Objekt eines Motors, eines Antriebs, einer Karosserie usw.

Charakteristische Wortkombinationen:

[3] Instrumentale Komposition
[5] Multimediale Komposition

Wortbildungen:

[1] kompositionell

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1b, 2, 3] Wikipedia-Artikel „Komposition
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Komposition
[(1–3)] canoo.net „Komposition
[(1–3)] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKomposition
[1] The Free Dictionary „Komposition
[1–3] Duden online „Komposition

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 516, Eintrag „komponieren“
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 700, Eintrag „komponieren“
  3. Jörg Keller, Helen Leuninger: Grammatische Strukturen – Kognitive Prozesse. Ein Arbeitsbuch. Narr, Tübingen 1993, ISBN 3-8233-4954-6, Seite 53.
  4. Stefanie Schwetz: Dieser Sound bringt die Organe in Schwingung. In: sueddeutsche.de. 28. August 2016, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 5. September 2016).
  5. Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 105.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kombination, Kompositum
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