Kodonostasion

Kodonostasion (Deutsch)

Substantiv, n

Singular

Plural

Nominativ das Kodonostasion

die Kodonostasien

Genitiv des Kodonostasions

der Kodonostasien

Dativ dem Kodonostasion

den Kodonostasien

Akkusativ das Kodonostasion

die Kodonostasien

Worttrennung:

Ko·do·nos·ta·si·on, Plural: Ko·do·nos·ta·si·en

Aussprache:

IPA: [kodonoˈʃtazi̯ɔn]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Architektur, Kunstgeschichte: Ein freistehender oder ein auf der östlichen oder westlichen Kirchenmauer stehender wandartiger Bau, der so viele – meist mit Bögen überwölbte – Öffnungen hat wie Glocken für diesen Bauteil vorgesehen sind. Diese Konstruktion ist häufig mit einem Satteldach versehen. [1] Solche Bauelemente finden sich beispielsweise in romanischen aber auch in griechischen und in russisch-orthodoxen Kirchenbauten.

Herkunft:

aus dem Altgriechischen κωδωνοστάσιον (kōdōnostasion), welches sich aus κώδων (kódōn) „die Glocke“ und στάσις (stásis) „Feststellen, Stellen; Stellung, Ort“ zusammensetzt

Synonyme:

[1] Glockenwand, Glockenmauer, Glockenmauerwerk

Beispiele:

[1] „[…] Glockenwand (Kodonostasion, russ. Zvonnica) wird ein freistehender oder auf der östlichen oder westlichen Kirchenmauer stehender wandartiger Bau genannt, der so viele – meist mit Bögen überwölbte – Öffnungen hat wie Glocken vorgesehen sind. […]“[1]
[1] „[…] Bei kleinen Kirchen gab es freistehende ‚offene‘ Glockentürme, die auch im Bereich der orthodoxen Kirche weit verbreitet sind. Kennzeichnender noch sind die sogenannten Kodonostasien (russ. звонница), bei denen in die Öffnung(en) der Wand je eine Glocke eingehängt ist. […]“ [1]
[1] „Die Glocken der Skiti Kavsokalyvia im Kodonostasion (Glockenturm) an der Kirche Aghia Triada. Der Name ‚Skiti‘ leitet sich mit Sicherheit von den uralten, ebenfalls sogenannten Ansiedlungen von Mönchen in Ägypten her.“[2]
[1] „Das große gotische ‚Kodonostasion‘ (gewölbtes Glockenmauerwerk mit Satteldach) besteht aus zwei durch einen zweifachen Barock-Fries getrennten Baukörpern und ist gekrönt von einem Kreuz aus Stein sowie Pinakel an den Extremitäten.“[3]


Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Harald Olbrich et al. (Herausgeber): Lexikon der Kunst. Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie - Begründet von Gerhard Strauß †, Herausgegeben von Harald Olbrich, Dieter Dolgner, Hubert Faensen, Peter H. Feist, Bruno Flierl, Alexander Häusler, Kurt Junghanns, Alfred Langer, Günter Meißner, Karl-Heinz Otto, Detlef Rößler und Wolfgang Schindler. CD-Rom, A - Z, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89853-443-X, "Kodonostasion" in den Artikeln: „Campanile“ (Online Ausgabe: Seite 5030, Print Ausgabe: Bd. 1, Seite 758) und „Glockenstuhl“ (Online Ausgabe: Seite 10706, Print Ausgabe: Bd. 2, Seite 771)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kodonostasion

Quellen:

  1. Harald Olbrich et al. (Herausgeber): Lexikon der Kunst. Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie - Begründet von Gerhard Strauß †, Herausgegeben von Harald Olbrich, Dieter Dolgner, Hubert Faensen, Peter H. Feist, Bruno Flierl, Alexander Häusler, Kurt Junghanns, Alfred Langer, Günter Meißner, Karl-Heinz Otto, Detlef Rößler und Wolfgang Schindler. CD-Rom, A - Z, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89853-443-X, Artikel „Campanile“ Online Ausgabe: S. 5030, Print Ausgabe: Bd. 1, Seite 758 und Artikel „Glockenstuhl“ Online Ausgabe: Seite 10706, Print Ausgabe: Bd. 2, Seite 771
  2. Internetbeleg: Das Kodonostasion von Athos
  3. Internetbeleg: Die Paiego-Täler – Das Geheimnis Kantabriens (Gemeindeverband der Pasiego-Täler, PDF-Datei)
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