Kalkül

Kalkül (Deutsch)

Substantiv, n, m

Singular 1 Singular 2

Plural

Nominativ das Kalkül der Kalkül

die Kalküle

Genitiv des Kalküls des Kalküls

der Kalküle

Dativ dem Kalkül dem Kalkül

den Kalkülen

Akkusativ das Kalkül den Kalkül

die Kalküle

Worttrennung:

Kal·kül, Plural: Kal·kü·le

Aussprache:

IPA: [kalˈkyːl]
Hörbeispiele:
Reime: -yːl

Bedeutungen:

[1] Logik, Mathematik: nur Maskulinum: Methode zur systematischen Lösung bestimmter Probleme
[2] Vollzug einer Erwägung, Überlegung

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von lateinisch calculus  la in die Kaufmannsprache entlehnt; im 18. Jahrhundert von französisch calcul  fr entlehnt; zum Verb calculer  frausrechnen“ gebildet; dies aus dem lateinischen Verb calculāre  laberechnen, zusammenrechnen“, vergleiche kalkulieren.[1][2]
Das lateinische Verb calculāre  la meint eigentlich „mit Rechensteinen (rechnen)“, es ist nämlich abgeleitet von dem Substantiv calculus  la als „Rechensteinchen“, das eigentlich einfach „Kieselsteine“ meint. Es ist nämlich die Verkleinerungsform des Substantivs calx, Genitiv: calc-is  la „Stein(chen)“, vergleiche Kalk.[3]

Unterbegriffe:

[1, 2] Optimierungskalkül
[2] Infinitesimalkalkül, Lambda-Kalkül, Parteikalkül


Beispiele:

[1] Für moralische Probleme entwarf Jeremy Bentham den hedonistischen Kalkül.
[1] „Wer mit dem Ergebnis dennoch unzufrieden ist, solte nicht übersehen, daß auch in der Mathematik durch Kalküle keineswegs die gesamte Wissenschaft ausgeschöpft wird.“[4]
[2] Wir hatten diese Komplikationen in unser Kalkül einbezogen.
[2] „Zunächst ging sein Kalkül auf.“[5]
[2] „Das Kalkül ging auf: Fast den ganzen 31. Juli über war sein Lokal bis auf den letzten Platz gefüllt, die Umsätze entwickelten sich prächtig.“[6]
[2] „Diese Politik wird nicht allein vom Rassismus der Buren angetrieben, sondern auch vom strategischen Kalkül der National Party.“[7]
[2] „Nach dem Kalkül der anderen Fürsten soll er allerdings wohl nicht mehr sein als ein Anhängsel der Kaiserin, kontrolliert vom Rat der Minister.“[8]

Wortbildungen:

Plankalkül (erste Programmiersprache)

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kalkül
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kalkül
[1, 2] canoo.net „Kalkül
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonKalkül
[1, 2] The Free Dictionary „Kalkül

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 380.
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „kalkulieren“.
  3. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „kalkulieren“.
  4. Knut Radbruch: Mathematik in den Geisteswissenschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-33552-0, Seite 33.
  5. Helge Timmerberg: Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-40582-9, Zitat Seite 55.
  6. Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 48.
  7. Bertram Weiss: Aufstand unter Tage. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 116-125, Zitat Seite 124.
  8. Gesa Gottschalk: Haile Selassie - König der Könige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 126-135, Zitat Seite 132.
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