semantisches Merkmal

semantisches Merkmal (Deutsch)

Substantiv, n, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ semantisches Merkmalsemantische Merkmale
Genitiv semantischen Merkmals
semantischen Merkmales
semantischer Merkmale
Dativ semantischem Merkmalsemantischen Merkmalen
Akkusativ semantisches Merkmalsemantische Merkmale
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ das semantische Merkmaldie semantischen Merkmale
Genitiv des semantischen Merkmals
des semantischen Merkmales
der semantischen Merkmale
Dativ dem semantischen Merkmalden semantischen Merkmalen
Akkusativ das semantische Merkmaldie semantischen Merkmale
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein semantisches Merkmalkeine semantischen Merkmale
Genitiv eines semantischen Merkmals
eines semantischen Merkmales
keiner semantischen Merkmale
Dativ einem semantischen Merkmalkeinen semantischen Merkmalen
Akkusativ ein semantisches Merkmalkeine semantischen Merkmale

Worttrennung:

se·man·ti·sches Merk·mal, Plural: se·man·ti·sche Merk·ma·le

Aussprache:

IPA: [zeˈmantɪʃəs ˈmɛʁkmaːl]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Linguistik: kleinster, nicht weiter zerlegbarer Bestandteil der Bedeutung eines Wortes oder Morphems

Herkunft:

Eindeutschung von engl. semantic feature  en

Synonyme:

[1] Sem

Gegenwörter:

[1] grammatisches Merkmal, semantisches Differenzial

Oberbegriffe:

[1] Semantik (Bedeutungslehre), Linguistik/ Sprachwissenschaft

Beispiele:

[1] [erwachsen], [weiblich] sind semantische Merkmale, die zur Beschreibung der Bedeutung von Wörtern wie "Frau" oder "Löwin" verwendet werden können.
[1] Die Menge der semantischen Merkmale eines Wortes oder Morphems bildet ihr Semem, ihre Bedeutung.
[1] „So wie man in der Chemie davon ausgeht, dass ein Molekül aus Atomen (griech.: átomos = unteilbar) besteht, so beruht die Merkmalsemantik auf der Vorstellung, dass man semantische Merkmale (Seme) als »atomare« Einheiten betrachten und »die Bedeutungen bestimmter Lexeme als molekulare Begriffe« (Lyons 1983: 327) auffassen kann.“[1]
[1] „Das Isotopiekonzept arbeitet ‚unterhalb‘ der Wortebene, indem es auf die Semanalyse zurückgreift, also auf die Annahme der Zerlegbarkeit von Wortbedeutungen in eine Menge einzelner semantischer Merkmale (…).“[2]
[1] „Demgegenüber operiert der dekompositionelle Ansatz mit semantischen Merkmalen, von denen situational einige zu konkreten Bedeutungen kombiniert werden.“[3]
[1] „Man kann also das semantische Merkmal ›gerichtet auf‹ herauslesen.“[4]


Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „semantisches Merkmal
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „semantisches Merkmal“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Albert Busch, Oliver Stenschke: Germanistische Linguistik. Narr, Tübingen 2007, Seite 196. ISBN 978-3-8233-6288-3. Das Wort Seme ist in Kapitälchen gedruckt.
  2. Angelika Linke, Markus Nussbaumer, Paul R. Portmann: Studienbuch Linguistik. 2. Auflage, ergänzt um ein Kapitel »Phonetik und Phonologie« von Urs Willi. Niemeyer, Tübingen 1994, Seite 230. ISBN 3-484-31121-5.
  3. Sarah M. E. Bihler: Ein Lexikon im Kopf? - Wie unser Gehirn Sprache speichert. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2010, Seite 20-27, Zitat Seite 22.
  4. Winfried Ulrich: Morphologische Bewusstheit – Wie sie uns hilft, unbekannte Wörter zu verstehen. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2017, Seite 264-276, Zitat Seite 265.
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