satzwertiger Infinitiv

satzwertiger Infinitiv (Deutsch)

Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination
starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ satzwertiger Infinitivsatzwertige Infinitive
Genitiv satzwertigen Infinitivssatzwertiger Infinitive
Dativ satzwertigem Infinitivsatzwertigen Infinitiven
Akkusativ satzwertigen Infinitivsatzwertige Infinitive
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der satzwertige Infinitivdie satzwertigen Infinitive
Genitiv des satzwertigen Infinitivsder satzwertigen Infinitive
Dativ dem satzwertigen Infinitivden satzwertigen Infinitiven
Akkusativ den satzwertigen Infinitivdie satzwertigen Infinitive
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein satzwertiger Infinitivkeine satzwertigen Infinitive
Genitiv eines satzwertigen Infinitivskeiner satzwertigen Infinitive
Dativ einem satzwertigen Infinitivkeinen satzwertigen Infinitiven
Akkusativ einen satzwertigen Infinitivkeine satzwertigen Infinitive

Worttrennung:

satz·wer·ti·ger In·fi·ni·tiv, Plural: satz·wer·ti·ge In·fi·ni·ti·ve

Aussprache:

IPA: [ˈzat͡sˌveːɐ̯tɪɡɐ ˈɪnfinitiːf]
Hörbeispiele: —

Bedeutungen:

[1] Linguistik, kurz für: satzwertige Infinitivkonstruktion; Wortgruppe mit einem Verb im Infinitiv, die formal keinen Satz bildet, da ihr das finite Verb (= Verb mit Personalendung) fehlt, die sich aber leicht in die Form von Nebensätzen bringen lässt

Synonyme:

[1] erweiterter Infinitiv, Infinitivsatz, satzgliedwertige Infinitivkonstruktion, satzwertige Infinitivkonstruktion, satzwertige Infinitivphrase

Gegenwörter:

[1] satzgliedwertige Partizipialkonstruktion, satzwertige Partizipialkonstruktion, satzwertiges Partizip

Oberbegriffe:

[1] Syntagma

Beispiele:

[1] In dem Satz "Jemanden intensiv zum Kauf zu drängen, ist nicht unbedingt eine erfolgreiche Werbemaßnahme" ist "Jemanden intensiv zum Kauf zu drängen" ein satzwertiger Infinitiv, der sich in einen gleichbedeutenden Nebensatz wie "Wenn man jemand intensiv zum Kauf drängt,…" umformen lässt. Dieser satzwertige Infinitiv ist ein Subjektsinfinitiv, da er das Subjekt zum Verb "ist" darstellt.
[1] „Es bleiben zwei Konstruktionsmuster einzuführen: die Infinitivsätze und Partizipialsätze. Beide stehen an untergeordneter Stelle als Gliedsätze; man spricht deshalb auch von satzwertigen Infinitiven und Partizipien…“[1]
[1] Satzwertige Infinitive behandeln Fleischer und andere unter der Überschrift »Satzwertige Konstruktionen«[2]; in der Duden-Grammatik findet man sie unter „Satzäquivalente (satzwertige Ausdrücke)“.[3]


Übersetzungen
 

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1]

Quellen:

  1. Karl-Dieter Bünting, Henning Bergenholtz: Einführung in die Syntax. 2., überarbeitete Auflage. Athenäum, Frankfurt/M. 1989, S. 110f. ISBN 3-610-02194-4. ‚Infinitivsätze, Partizipialsätze, satzwertigen Infinitiven, Partizipien‘ im Original in Kapitälchen.
  2. Wolfgang Fleischer, Gerhard Helbig, Gotthard Lerchner (Hrsg.): Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache. Peter Lang, Frankfurt/M. 2001, Seite 300. ISBN 3-631-35310-3.
  3. Duden. Die Grammatik. 7., völlig neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag: Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2005, Seite 909. ISBN 3-411-04047-5

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