Stramin

Stramin (Deutsch)

Substantiv, m

Singular

Plural

Nominativ der Stramin

die Stramine

Genitiv des Stramins

der Stramine

Dativ dem Stramin

den Straminen

Akkusativ den Stramin

die Stramine

Worttrennung:

Stra·min, Plural: Stra·mi·ne

Aussprache:

IPA: [ʃtʁaˈmiːn]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] appretiertes, gitterartiges Gewebe aus Leinen oder Baumwolle als Ausgangsmaterial für die Stickerei (Kreuzstichstickerei)

Herkunft:

vom niederländischen Substantiv stramien  nl in gleicher Bedeutung, vom mittelniederländischen Substantiv stamijn  dum/stramijn  dum, übernommen aus dem Altfranzösischen estamin  fr/estamine  frleichter Wollstoff“, hergeleitet vom lateinischen stamineus  la „voll Fäden, faserig“, ursprünglich „grobes Gespinst“[1]

Oberbegriffe:

[1] Gewebeart, Gittergewebe

Beispiele:

[1] In der Stickereikunst nennt man das Gittergewebe aus Leinen oder Baumwolle, in das die bunten Fäden hineingewoben werden, Stramin. Stramin ist Ulla Hahns Poesie.[2]
[1] Vor diesem ausgedünnten, unkörperlich hellen und wie auf Stramin gestickten Bild stellt sich die Frage, wie es weitergegangen wäre, was Seurat wohl noch gemalt hätte: Düfte, Parfüms, die gepuderten Moleküle der Luft?[3]
[1] Die Stiche können von kleinen Stichelchen, die auf feinstem Leinengrund mit einem oder zwei Stickfäden über gerade mal zwei Fadenkreuzungen gehen, bis hin zu dicken Monstern reichen, die mit dicker Wolle auf grobem Stramin über 10 Kreuzungen ausgeführt werden.[4]
[1] Dafür bieten sich grob gewebte leinwandbindige Stoffe oder die sogenannten "Stickstoffe" wie Stramin, Aida, Hardangerstoff etc. an.[4]
[1] Er wird auf den zu bestickenden Stoff geheftet, dann stickt man das Kreuzstichmuster mit Hilfe dieses Stramins mit einer spitzen Sticknadel auf den "ungeeigneten" Stoff und legt, nachdem das Muster gestickt wurde, die Stickerei ins Wasser, bis das Material sich aufgelöst hat.[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] auftrennbarer, bemalter, grober, wasserlöslicher, weißer Stramin

Wortbildungen:

[1] Stramindecke

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wikipedia-Artikel „Stramin
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Stramin
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stramin
[1] canoo.net „Stramin
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-LexikonStramin
[1] Duden online „Stramin

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1626, Eintrag „Stramin“.
  2. Mit Grazie, mild wie Vanille. In: Zeit Online. Nummer 39/1983, 23. September 1983, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 28. Februar 2012).
  3. Günter Metken: Geplante Paradiese. Georges Seurat (1859 — 1891) und das .Arkadien der kleinen Leute. In: Zeit Online. Nummer 19/1991, 3. Mai 1991, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 28. Februar 2012).
  4. Der einfache Kreuzstich. www.handsticken.de, abgerufen am 28. Februar 2012.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: strammen, Tramin
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.